Die großen, internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben eine hervorragende Reputation, stehen für Arbeit im internationalen Umfeld und die Betreuung renommierter Mandanten. Lange Zeit galten sie bei Absolventen der MINT-Studiengänge sowie der Wirtschaftswissenschaften und Jura als Karrieresprungbrett und gute Ausgangslage für einen Top-Job als Partner in der Wirtschaftsprüfung. Absolventen können dort im Gegensatz zu den Next Ten, dem Verfolgerfeld der Big Four, wertvolle Praxiserfahrung im Umgang mit DAX-Unternehmen sammeln. Diese wirtschaftlichen Einblicke auf höchster unternehmerischer Ebene garantieren den Nachwuchskräften in kurzer Zeit eine steile Lern- und Erfahrungskurve. Mit diesem Know-how in einem sehr komplexen Umfeld, stehen Prüfern alle Wege für eine erfolgreiche Karriere offen.
Doch die Anforderungen in der Wirtschaftsprüfung sind hoch – extreme Arbeitsbelastung, ständiges Reisen und ein Leben aus dem Koffer. Viele Absolventen wägen inzwischen ab, ob sie in der Wirtschaftsprüfung bleiben und eine Senior-Position anstreben oder die Big Four verlassen.
Gründe für einen Wechsel
Wenn über einen Jobwechsel in die Industrie nachdenken, hat das verschiedene Gründe: Mehr Einfluss und Verantwortung, eigene Ideen ins Unternehmen einbringen, unmittelbar zum Firmenerfolg beitragen – für viele Nachwuchskräfte sind dies attraktive Faktoren. Auch abwechslungsreichere und stark praxisbezogene Tätigkeiten sowie die Einbindung in unterschiedliche Projekte sprechen für einen Job in der Industrie.
„Big Four‘ler haben in der Wirtschaftsprüfung oftmals nur theoretische Berührungspunkte. In Großunternehmen haben sie dagegen mehr Möglichkeiten unmittelbar ins operative Geschäft einzugreifen, die Produktvielfalt kennenzulernen und proaktiv in den Kundenkontakt zu gehen.“, sagt Marco Hermle, Director und Standortleiter Frankfurt der internationalen Personalberatung Robert Walters.
Wer in der Wirtschaftsprüfung jahrelang einen hohen Workload und viel Reisetätigkeit zu bewältigen hatte, der wird in Konzernstrukturen vermutlich eine bessere Work-Life-Balance vorfinden und wieder mehr Zeit für sich uns seine Familie haben. Auch der Mittelstand bietet Vorteile und ist für viele Kandidaten interessant. Eine dezentrale Unternehmensorganisation, wesentlich übersichtlichere Strukturen und kürzere Wege ermöglichen einen schnelleren Aufstieg auf der Karriereleiter. Vielen Auditoren fällt es jedoch schwer, sich nach den Big Four auf den freien Arbeitsmarkt zu begeben. Sie befürchten einen Statusverlust, dass sich der Wechsel nicht auszahlt oder sie ihr Netzwerk nicht weiter ausbauen können.
„Bei einem Wechsel ist es wichtig, dass sich Big Four‘ler bewusst machen, welche Erwartungen sie an ihren zukünftigen Arbeitgeber haben und welche fachlichen Schwerpunkte für sie interessant sind. Um bei der Wahl des neuen Unternehmens keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen, sollten auch die Themen Gehalt, Führungsverantwortung und Work-Life-Balance genauestens überdacht werden.“, fügt Hermle hinzu.
Vielfältige Karrieremöglichkeiten
Grund zur Sorge besteht aber bei Weitem nicht. Big Four‘ler haben in der Regel sehr gute Karrierechancen außerhalb der Wirtschaftsprüfung. Aufgrund ihres Backgrounds, ihrer analytischen Fähigkeiten und der Kombination aus IT-Know-how und fachübergreifendem Wissen in den Bereichen Rechnungslegung, Controlling, Steuern und Unternehmensbewertung, werden sie branchenübergreifend gerne eingestellt. Vor allem im Finanzbereich von mittelständischen oder Großunternehmen sowie bei Banken und Finanzinstituten werden händeringend Nachwuchskräfte mit diesen Qualifikationen gesucht, etwa in der internen Revision, im Risikomanagement, Accounting oder Controlling. Auditors werden in Unternehmen auch gerne als Schnittstelle zu den Big Four eingesetzt. Auch für Start-ups werden die gut ausgebildeten Nachwuchskräfte zunehmend attraktiver. Junge Unternehmen locken mit schneller und weitreichender Verantwortung. Ob sich dieser Schritt aus monetärer Sicht lohnt, muss dabei individuell beurteilt werden.
„Großunternehmen, die über die nötigen Strukturen, Kapazitäten und das entsprechende komplexe Umfeld verfügen, stellen gern ehemalige Auditors ein. Häufig suchen sie Senior Accountants oder Controller, aber auch Stabspositionen, die direkt an den CEO oder den kaufmännischen Leiter berichten, werden gerne mit ehemaligen Big Four‘ler besetzt. Diese Unternehmen schätzen die analytischen Fähigkeiten und Bilanzierungskenntnisse und wissen diese optimal einzusetzen. Vor allem Aktiengesellschaften haben mehr Berichtspflichten als eine GmbH und daher mehr Bedarf nach diesem Know-how“, sagt Stefan Stieger, Manager Finance Commerce, bei der Personalberatung Robert Walters.
Über Robert Walters:
Robert Walters ist als eine der führenden Personalberatungen spezialisiert auf die Besetzung von Fach- und Führungskräften auf allen Managementebenen. In Deutschland besetzen wir projektbasierte und permanente Positionen in den Bereichen Accounting & Finance, Banking & Financial Services, Information Technology, Legal sowie Sales & Marketing. Robert Walters wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute in 28 Ländern vertreten.
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