St. Gallen, 02.09.2014. Laut Informationen des "Wall Street Journal" soll Snapchat rund zehn Milliarden Dollar wert sein. Und das, obwohl Snapchat bislang quasi keinen Umsatz macht. „Das Unternehmen zählt damit weltweit zu den wertvollsten, nicht börsennotierten Start-ups“, erklärt Kommunikationsberater Michael Oehme von der Sankt Gallener CapitalPR AG. Auch die Venture Capital Gesellschaft Kleiner Perkins will 20 Millionen Dollar in Snapchat investieren. Das würde zwar nur einem Anteil von etwa 0,2 Prozent entsprechen, hätte aber Signalwirkung.
Denn Kleiner Perkins gehört zu den prominenten Start-up-Finanzierern im Silicon Valley. „Der Risikokapitalgeber hat bereits in keine geringeren als Google und Amazon investiert und gilt als Goldgräber“, weiß Oehme.
Snapchat wurde vor drei Jahren als Uni-Projekt von zwei Stanford-Studenten entwickelt. Das Besondere: Die App erlaubt den Versand von Nachrichten mit Verfallsdatum. Verschickte Texte, Fotos oder Videoclips löschen sich nach wenigen Sekunden automatisch und können nicht wieder hergestellt werden. „Die treibende Kraft für den Erfolg von Snapchat sind tatsächlich Teenager“, weiß PR-Experte Michael Oehme. „Die Idee, sich selbst zerstörende Bilder zu verschicken, hat den Puls der Zeit getroffen: Jeder will mitmischen, aber keiner will digitale Spuren hinterlassen“, so Oehme weiter. Snapchat hat inzwischen rund 100 Millionen aktive Nutzer und will noch in diesem Jahr versuchen, Geld mit Werbung zu verdienen.
Im vergangenen Jahr hat auch Facebook die Genialität dieser App erkannt und wollte Snapchat kaufen. Laut Medienberichten war Facebook die App drei Milliarden Dollar wert. Erstaunlicherweise blieben die Gründer vernünftig und lehnten das Angebot ab. Folge dessen musste Facebook anderweitig einkaufen und entschied sich wenig später für den Kurznachrichtendienst WhatsApp – der 19 Milliarden Dollar wert war.
Laut "Wall Street Journal" sei die aktuelle Finanzierungsrunde bei Snapchat noch nicht abgeschlossen. Demnach kommentiere Snapchat die Informationen ausweichend: Bewertung und Kapitalbedarf seien die am wenigsten interessanten Aspekte. „Als Gründer eines erfolgreichen Start-Ups hat man zwei Möglichkeiten: entweder denkt man in großen Dimensionen und gibt sich großzügigen Finanzierungen hin oder man ist bescheiden und eigenständig mit der Chance langsam, aber stetig zu wachsen, “ erklärt Oehme.
Weitere Informationen unter http://www.michael-oehme-sachwertassets.de