Zu dieser veränderten Einschätzung kommt Standard & Poor’s aufgrund finanzpolitischer Reformen, die die kolumbianische Regierung in den vergangenen Jahren in Angriff genommen hat und auch in Zukunft vorantreiben will. So hat sie etwa seit 2010 Maßnahmen ergriffen, um die Verteuerung der Landeswährung Peso aufzuhalten und ein attraktives Investitionsklima zu erhalten. Außerdem wurden Schulden und Zinslasten abgebaut.
Eine allmählich abnehmende Schuldenlast in Verbindung mit einer kontinuierlichen Schlüsselwirtschaftspolitik könnte in nächsten Jahren zu einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts führen, die Belastbarkeit der kolumbianischen Wirtschaft stärken und ihre Anfälligkeit gegenüber externen Schocks vermindern. Dies könnte Kolumbien in naher Zukunft zu einem noch besseren Rating verhelfen.
Bereits 2011 hatten die drei Rating-Agenturen Kolumbien den Investitionsgrad bescheinigt. Diese Bewertung entspricht einer Einstufung für bessere Schuldner. Gründe waren u.a. das beachtliche Wirtschaftswachstum und die verbesserte Sicherheitslage. Standard & Poor's stufte als erste große Rating-Agentur das Land als stabil ein. Später folgten auch Moody’s und Fitch dieser Einschätzung.
Der starke private Konsum trug 2011 maßgeblich dazu bei, dass das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts mit etwa 5,5 Prozent den lateinamerikanischen Durchschnitt übertraf. Wirtschaftsexperten erwarten auch für 2012 ein Wachstum von etwa fünf Prozent, deutlich mehr als die für Lateinamerika erwartete Durchschnittsrate von etwa 3,5 Prozent.
Im laufenden Jahr dürfte die Konjunktur weiterhin durch ausländische Direktinvestitionen beflügelt werden. Seit zehn Jahren erlebt das Land einen Rohstoffboom, der vor allem von Projekten im Bergbau (vornehmlich Kohle) und im Erdölsektor angetrieben wurde. Kolumbien hat zudem bedeutende Vorkommen an Gold, Nickel und Platin. Es gilt neben Perú als das lohnendste Zielland für Bergbau-Investitionen in Lateinamerika.
Auch ein Netz von Freihandelsabkommen stärkt die Anziehungskraft des Andenstaats auf Investoren. Derzeit sind zehn Abkommen mit 47 Ländern in Kraft. Ein Freihandelsabkommen mit der EU muss noch vom Europäischen Parlament ratifiziert werden und wird voraussichtlich noch 2012 in Kraft treten. Dann können die Güter von 65 Prozent aller Warenpositionen zollfrei aus der EU eingeführt werden. Wegen seiner strategischen Lage mit Zugang zum Pazifik und Atlantik ist Kolumbien zudem attraktiv als Produktionsstandort und Logistik-Hub.
Eine Verbesserung im Ranking ist ein erster Schritt hin zu einem möglichen Upgrade bei der Bewertung der Kreditfähigkeit. Kolumbien hatte den Investitionsgrad infolge der Wirtschaftskrise von 1999 verloren.
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