Asien und vor allem China sind für die Uhrenbranche die größten Wachstumsmärkte. Das belegte die 30. HKTDC Hong Kong Watch & Clock Fair 2011 in der zweiten Septemberwoche eindrucksvoll. Fast 17.000 Besucher aus aller Welt (2010: 16.500) ließen sich auf der weltweit größten Uhrenmesse im Hong Kong Convention and Exhibition Center (HKCEC) von mehr als 700 Ausstellern aus 12 Ländern und Regionen die neuesten Branchentrends rund um Armbanduhren, Taschenuhren, Uhren für den Wohnbereich und Zubehör wie Uhrarmbänder und Verpackungen vorstellen.
Vor allem aus den Wachstumsmärkten zogen die Besucherzahlen verglichen zum Vorjahr kräftig an: Der Mittlere Osten legte um 46 Prozent zu, Indonesien um 40 Prozent, Malaysia um 34 Prozent, Indien um 29 Prozent und aus China kamen elf Prozent mehr Besucher. Ein Erfolg für die Veranstalter der Messe, das Hong Kong Trade Development Council (HKTDC), die Hong Kong Watch Manufacturers Association (HK WMA) und die Federation of Hong Kong Watch Trades and Industries Ltd.. Zu den begehrtesten Produkten zählten dieses Jahr bunte Uhren in Trendfarben sowie Sportuhren mit integrierter GPS-Funktion.
Branche optimistisch für 2012
Ein während der Messe erstellter unabhängiger Report ermittelte für das Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) die Einschätzungen der Aussteller zur Marktentwicklung. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet 2012 vor allem in China eine steigende Uhren-Nachfrage, gefolgt von Südostasien und dem Mittleren Osten mit jeweils 13 Prozent. Über 60 Prozent der befragten Aussteller bestätigten zudem, dass ihre Firmen bereits über Absatzkanäle nach China verfügen oder in den nächsten drei Jahren entsprechende Vertriebskanäle aufbauen wollen.
Die positive Entwicklung zeigt auch Hongkongs Handelsstatistik: In den ersten sieben Monaten exportierte die Metropole Uhren im Wert von 3,28 Milliarden USD - ein Plus von 19,7 %. Die wichtigsten Exportländer waren die USA, vor China, der Schweiz, Japan und Macau. Nach Deutschland, auf Platz sechs der Exportstatistik, gingen Waren im Wert von 193 Millionen USD (+18,2 %). Uhrwerke und Komponenten aus Hongkong waren ebenfalls weltweit gefragt: In den ersten sieben Monaten exportierte die Metropole Waren im Wert von rund 1,34 Milliarden USD (+36,6%). Die wichtigsten Abnehmerländer waren die Schweiz, China, Japan, Brasilien und die Philippinen. Die Schweiz importierte Waren im Wert von 497 Millionen USD – ein Plus von 64,9 %. Nach Deutschland gingen Uhrwerke und Komponenten im Wert von 23,5 Millionen USD (+22,7 %).
Exklusives Ambiente
Auf der HKTDC Hong Kong Watch & Clock Fair zeigte sich das Wachstum auch in der Brand Name Gallery. Mit 110 Marken – darunter etliche aus Hong Kong wie Chouette, Gemtique, o.d.m., Temporis und Zerone - lag die Anzahl der in dieser Zone vertretenen Marken um 20 Prozent über 2010. Zwölf internationale Top-Marken, darunter Breguet, Chopard, Panerai und auch die deutsche Uhrenmanufaktur Lange & Söhne, zeigten in der World Brand Piazza, die Teil der Brand Name Gallery ist, ihre edelsten Kreationen.
Neben zwölf Uhren-Schauen, unter anderem mit Miss Asia, offerierte die Brand Name Gallery ihren Besuchern einen hochwertig bestückten Weinkeller als exklusiven Meeting- und Eventbereich. Die älteste Schweizer Uhrenmanufaktur Vacheron Constantin beeindruckte das Publikum mit perfekter Handwerkskunst: der Diamanten-Uhr Kallania. Das Meisterwerk vereint 186 Smaragdschliff-Diamanten von rund 170 Karat, die durch ihre perfekten Proportionen das Licht maximal reflektieren. Mit knapp zehn Millionen US-Dollar (rund 7,2 Millionen Euro) war die Kallania das mit Abstand teuerste Stück der Messe.
Uhrmacherkunst und modernste Alltagstechnologie vereinte die Firma Celsius X VI II in ihrem Schaustück LeDix. Die Franzosen präsentierten das erste Smartphone mit im Display eingebautem mechanischem Uhrwerk inklusive Tourbillon. Dieses garantiert mehr als 200 Jahre nach seiner Erfindung auch in dem hochmodernen Kommunikationsgerät absolute Präzision und Ganggenauigkeit. Der Uhrmechanismus des etwa 300.000 US-Dollar teuren Smartphones wird durch das Auf- und Zuklappen des Mobiltelefons aufgezogen. Diese und andere Highlights konnten am letzten Messetag neben dem Fachpublikum auch Privatbesucher bestaunen.