Knapp 25.000 Bildungsinteressierte nutzten im vergangenen Jahr an 22 Standorten im Norden die Angebote der gemeinnützigen Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein GmbH und ihrer Tochterunternehmen – der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH (AGS) mit Sitz in Itzehoe sowie den Jugendaufbauwerken der JobA GmbH in Bad Segeberg und der JobB GmbH im Kreis Ostholstein. Während auf Bundesebene die Beteiligung an Weiterbildung stagniert, konnte der Unternehmensverbund in Schleswig-Holstein das Niveau der Teilnehmerzahlen weiter erhöhen. Die positive Marktbearbeitung des Unternehmens spiegelt sich nicht nur im auf rund 43 Millionen Euro gewachsenen Umsatzvolumen in 2009 wider – auch bei den eigenen Beschäftigten legte die Wirtschaftsakademie kräftig zu. „Wir sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf derzeit 515 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen. Das ist ein Plus von über 200 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen allein in den vergangenen fünf Jahren“, kann Reeker berichten.
„Gefragt sind zum einen hochwertige Weiterbildungen aus unserem Portfolio der IHK-Aufstiegsfortbildung wie unter anderem zu Wirtschaftsfachwirten oder Bilanzbuchhaltern (IHK), zum anderen Bildungsgänge, die schneller als bisher den Weg zum Abschluss ebnen. Ein Beispiel hierfür ist das Pilotprojekt Astor, das in komprimierter Form ab Sommer besonders guten Schulabgängern den Einstieg in den Tourismus oder die Hotellerie mit drei Abschlüssen in drei Jahren statt wie bisher nötig in fünf Jahren ermöglicht“, erläutert Reeker.
Am Markt punkten konnte auch die Berufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, die ein dreijähriges Bachelor-Studium mit einer betrieblichen Ausbildung verknüpft. „Unser Studienmodell liegt bei Studierenden und Unternehmen hoch im Kurs“, stellt Reeker fest. „Mit insgesamt 560 eingeschriebenen Studierenden konnten wir uns im Vergleich zu den Vorjahren erneut steigern“, so der Akademie-Geschäftsführer. „Im kommenden Jahr werden wir die 600er Marke anstreben“, umreißt Reeker die Entwicklungsperspektiven. Und auch im Süden des Landes hat sich die Akademie neue Aufgaben gestellt. In den vergangenen Monaten wurde dort die HanseBelt Akademie der Wirtschaftsakademie ins Leben gerufen. Reeker dazu: „Mit speziellen Bildungsangeboten für die Beschäftigten in den zukunftsträchtigen Branchen der Region werden wir die feste Fehmarn-Belt-Querung begleiten und unseren Beitrag zum „mental bridging“, zum Zusammenwachsen der neuen grenzüberschreitenden Region leisten.“
Die Qualifizierung von Wiedereinsteigern in den Arbeitsmarkt oder die Unterstützung von Jugendlichen beim Weg in den Job hat für Wirtschaftsakademie-Geschäftsführer Reeker auch in 2010 hohe Priorität: „Im vergangenen Jahr haben wir mit unseren Bildungsangeboten Arbeitsuchende, Beschäftigte und Betriebe zugleich durch die schwierige wirtschaftliche Lage begleitet. Bei der Bewältigung der Finanzkrise mag sich der viel zitierte, doch nach wie vor ungelöste demografische Wandel mit dem sich daraus ergebenden Fachkräftemangel etwas aus dem öffentlichen Blickfeld gedrängt haben. Doch wir werden künftig vor der Frage stehen, wie Unternehmen beim Anziehen der Wirtschaftslage ihre neuen Fach- und Führungskräfte finden können. Gerade der mittelständisch geprägte Norden der Republik hat viele ungehobene Potentiale, die es auszuschöpfen gilt“, sagt Reeker abschließend.