Opfer der Insolvenz drohen nun auch die Anleihe-Zeichner zu werden. Laut Handelsblatt können ihre Forderungen höchstwahrscheinlich noch nicht einmal im Ansatz erfüllt werden. Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden, sieht für die Anleihe-Zeichner nun nur noch einen Ausweg, um eventuell doch noch zumindest einen Teil des Geldes zu retten. Er rät, mögliche Ansprüche auf Schadensersatz rechtlich überprüfen zu lassen.
Als die Baumarktkette Praktiker in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, bekam das auch die Unternehmensanleihe zu spüren. Schon 2012 wurden die Zeichner der Anleihe aufgefordert, auf einen großen Teil der Zinsen zu verzichten. Inzwischen droht nicht nur der Zinsverzicht, sondern der Totalverlust des Geldes.
Cäsar-Preller: „Die Praktiker-Anleihe ist ein typisches Beispiel für das trügerische Geschäft mit Mittelstandsanleihen. Das Unternehmen genießt einen guten Ruf und der Zinssatz von fast 6 Prozent klingt natürlich verlockend. Allerdings ist er auch ein Zeichen dafür, dass die Anleihe mit großen Risiken behaftet sein könnte.“
Über eben dieses Risiko hätten die Zeichner der Praktiker-Anleihe im Anlagegespräch auch informiert werden müssen. Darüber hinaus sei zu prüfen, ob nicht schon der Anleihe-Prospekt fehlerhaft war. „Das sind zwei Faktoren, die den Anspruch auf Schadensersatz begründen könnten“, so Cäsar-Preller.
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