In einem ersten Schritt wurden bereits Anfang Januar 2012 über 20 Biogasanlagen von agri.capital in den Next Pool, das virtuelle Kraftwerk von Next Kraftwerke, aufgenommen. Somit wird der von den Biogas-Blockheizkraftwerken produzierte Strom nicht mehr über das EEG-Vergütungsmodell vom jeweiligen Netzbetreiber aufgenommen, sondern über das Marktprämienmodell des EEG 2012 vermarktet. Inzwischen sind weitere Biogas-Standorte von agri.capital in den Next Pool aufgenommen, so dass die insgesamt vermarktete Leistung bei über 40 MW liegt.
Da sich agri.capital mit dem Wechsel ins Marktprämienmodell auch aus dem Doppelvermarktungsverbot für Grünstrom befreit, stehen die Biogasanlagen des Unternehmens zukünftig auch für den Regelenergiemarkt zur Verfügung. Somit kann agri.capital gemeinsam mit Next Kraftwerke zusätzliche Erlöse auf dem Regelenergiemarkt erzielen. Um die Regelkapazität der Biogasanlagen von agri.capital bestmöglich zu nutzen, hat Next Kraftwerke ein neues Konzept für die Optimierung der Regelenergieerlöse im Next Pool entwickelt. Dank diesem stellen die Biogasanlagen von agri.capital nach erfolgter Präqualifikation durch den Übertragungsnetzbetreiber ihre Regelleistung abhängig von Bedarf, Tageszeit und aktuellen Marktpreisen auf dem Minutenreserve- und dem Sekundärreservemarkt zur Verfügung. Den Schwankungen im bundesdeutschen Stromnetz kann auf diese Weise flexibel entgegengetreten werden - bei gleichzeitiger Steigerung der Erlöse des Anlagenbetreibers. „Wir sehen in der Direktvermarktung den richtigen Schritt, um eine bedarfsgerechte Stromerzeugung zu fördern und die Erneuerbaren Energien in den Strommarkt zu integrieren. Biogasanlagen sind dafür prädestiniert“, sagt Otto Eichhorn, Geschäftsführer der agri.capital GmbH. „Wir nutzen damit konsequent die Chancen aus den Neuregelungen zur Stromvermarktung.“
Jochen Schwill, Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von Next Kraftwerke, sieht in der Entscheidung von agri.capital ein Signal an die gesamte Biogasbranche: „Wir erwarten, dass sich der Trend zur Direktvermarktung und insbesondere zur bedarfsgerechten Einspeisung von Biogasstrom weiter fortsetzen wird. Als einer der Branchenführer war agri.capital auch hier mit der Entscheidung zum frühzeitigen Wechsel in die Direktvermarktung ein Vorreiter. Andere sind bereits gefolgt. Wir bemerken in unseren Vertriebsaktivitäten, dass die politisch gewollte Marktintegration der Erneuerbaren Energien nach anfänglichen Vorbehalten immer stärker voranschreitet.“
Sollten bis Mitte nächsten Jahres 50 % der deutschen Biogasanlagen dem Beispiel von agri.capital folgen und in die Direktvermarktung wechseln, um ihre negative Regelleistung zum Ausgleich der Schwankungen im Stromnetz bereitzustellen, entspräche dies einer elektrischen Leistung von mindestens 1.350 MW. Dies sind ca. 30% mehr, als die elektrische Leistung des größten deutschen Pumpspeicherkraftwerks in Goldisthal/Thüringen heute beträgt. Anders ausgedrückt: Die Regelleistung der in einem virtuellen Kraftwerk verbundenen Biogasanlagen könnte helfen, eines der drängendsten Probleme der deutschen Energieversorgung - die Überlastung des Stromnetzes durch die wetterabhängige Einspeisung von Strom aus Wind und Sonne - zu lösen. Eine Lösung, die allein durch ein Smart Grid entsteht und somit ohne den kostenintensiven Zubau von Reservekraftwerken wie etwa Gaskraftwerken oder Pumpspeicherkraftwerken.
Kontakt agri.capital:
agri.capital GmbH
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Leiter Unternehmenskommunikation
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E-Mail: @email
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Next Kraftwerke GmbH
Lichtstr. 43g
50825 Köln
Telefon: +49 221 / 474418 – 40
E-Mail: @email
www.next-kraftwerke.de
Über agri.capital:
Die agri.capital Gruppe zählt zu den größten dezentralen Energieerzeugern auf Biogasbasis in Deutschland. Das Unternehmen betreibt Biogasanlagen an derzeit 85 Standorten. Die elektrische Anschlussleistung beträgt insgesamt mehr als 75 MW. Weitere Anlagen befinden sich derzeit im Bau. Die agri.capital Gruppe ist ein vertikal integriertes Unternehmen, welches große Teile der gesamten Biogas-Wertschöpfungskette umfasst. Neben der Erzeugung von Strom und Wärme betreibt agri.capital zehn Anlagen zur Einspeisung von insgesamt rund 550 Mio. Kilowattstunden Biomethan p.a. in das Erdgasnetz. In diesem Geschäftsfeld will agri.capital weiter wachsen und investiert künftig verstärkt in Biomethanprojekte.
Über Next Kraftwerke:
Die Next Kraftwerke GmbH ist der Betreiber eines der größten virtuellen Kraftwerke Deutschlands, in dem Biogas-, Biomasse-, KWK-, Wasserkraft-, Windkraft- und Solaranlagen zusammengeschlossen sind. Dank des zentralen Leitsystems im „Next Pool“ wird die gebündelte Erzeugungs- und Reservekapazität der vernetzten dezentralen Anlagen zu maximalen Preisen auf den Strommärkten veräußert. Next Kraftwerke ist eine Ausgründung aus dem Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI), dessen über 50-jährige Erfahrung in der energiewirtschaftlichen Forschung das Fundament für das Unternehmen bildet.