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Agentur

Wie die biologische Megadiversität des Kongobeckens durch nachhaltige Forstwirtschaft und Holzzertifizierung erhalten werden kann


18. März 2019, 16:30
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Das Kongobecken ist mit seinen mehr als 220 Millionen Hektar nach dem Amazonas der zweitgrößte Tropenwald der Welt und beherbergt unzählige endemische Arten. Laut der Vereinigung ATIBT, die mit der Marke Fair&Precious die Waldzertifizierung fördert, ist eine nachhaltige Waldbewirtschaftung eine der besten Möglichkeiten, das Aussterben von Fauna und Flora in dieser Region zu bekämpfen.

Biologische Megadiversität im Kongobecken

Die biologische Megadiversität bezieht sich auf die Anzahl und Vielfalt der in einem geografischen Gebiet identifizierten Tierarten. Allein im Kongobecken gibt es mehr als 1.200 Vogelarten, 450 Säugetierarten, 700 Fischarten und fast 280 Reptilienarten sowie 11.000 tropische Pflanzenarten. Während ihr Zustand relativ intakt ist, sind die Wälder des Kongobeckens wie viele andere durch folgende Faktoren zunehmend bedroht: illegaler und nicht nachhaltiger Holzeinschlag, die Umwandlung von Wäldern in Industrieplantagen, Minimierung von Holzressourcen zur Deckung des Energiebedarfs, unkontrollierte Infrastrukturentwicklung, schnelles Bevölkerungswachstum und zunehmende Armut.

Kein Planet für Affen?

Der vom Aussterben bedrohte Westliche Flachlandgorilla ist ein perfektes Beispiel für eine im Kongobecken heimische Art, aber auch für ein Säugetier, das als wichtiger Samenverteiler und Bestäuber fungiert. Bestäubende Tiere spielen eine Schlüsselrolle im Ökosystem des Tropenwaldes: Sie verteilen Pollen und Pflanzensamen, sorgen so für die Fruchtbarkeit der Pflanzen und sichern damit die Langlebigkeit der Wälder.
Gorillas fühlen sich vor allem in warmen, feuchten und ruhigen Tropengebieten wohl. Doch die Art ist nach wie vor besonders bedroht. Menschenaffen fallen oft als erste der Wilderei zum Opfer, werden getötet oder gefangen genommen und dann in die ganze Welt als Wildfleisch oder Jagdtrophäen verkauft.

Bieten nachhaltig bewirtschaftete Wälder Tieren einen besseren Schutz als Nationalparks?

Warum ist eine nachhaltige Waldbewirtschaftung für den Schutz der lokalen Fauna und Flora wichtig? Aufgrund der großen Finanzierungslücken in den Nationalparks des Kongobeckens scheint es, dass die Wildtiere in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern dank der Geldmittel der Zertifizierungsstelle FSC (Forests Stewardship Council) manchmal besser geschützt sind. In zertifizierten Wäldern müssen Forstmanager sogar Teams von Umweltschützern aufstellen, die die Wälder durchstreifen. In der Republik Kongo zum Beispiel wurden unter den FSC-zertifizierten IFO-Waldbewirtschaftern 70.000 Gorillas und 4.000 Elefanten von der Wildlife Conservation Society erfasst. Diese Zahlen sind nicht vergleichbar mit denen des benachbarten Nationalparks Odzala-Kokoua, einem ähnlich großen Schutzgebiet. Jedes Jahr führt die IFO eine sehr selektive Baumentnahme in einem Teil ihrer Konzessionen durch und kehrt erst 25 später wieder dorthin zurück. Der größte Teil der Konzession dient somit als Nistgebiet und Nahrungsreserve für bedrohte Arten.

Fair&Precious, die Gemeinschaftsmarke für zertifizierte Forstwirtschaft

Fair&Precious ist eine auf Initiative des internationalen Verbands für technische Fragen zum Tropenholz ATIBT ins Leben gerufene Gemeinschaftsmarke, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Waldzertifizierung in tropischen Regionen zu fördern. Indem ATIBT die Vorzüge der FSC- und PEFC-PAFC-Zertifizierungen hervorhebt, will der Verband sowohl lokale Gemeinschaften als auch wichtige Marktakteure schulen und informieren.

„Es ist in der Tat von grundlegender Bedeutung, dass sich jeder der Vorzüge dieser Zertifizierungen bewusst ist, insbesondere im Hinblick auf die Regulierung der Wilderei und der Waldbewirtschaftung. Wenn heute rund 5 Millionen Hektar Wald als nachhaltig bewirtschaftet im Kongobecken zertifiziert sind, sind wir überzeugt, dass diese Fläche dank der Marke Fair&Precious und der Hervorhebung der FSC- und PAFC-PEFC-Zertifizierungen deutlich vergrößert werden kann“, sagt Benoit Jobbé Duval, Executive Director von ATIBT.

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