Bretten. Februar 2019 – Seit einiger Zeit setzt sich die Aufsicht verstärkt innerhalb der sogenannten Säule 2 und im Rahmen der SREP-Bewertung mit den Geschäftsmodellen der Banken und Sparkassen auseinander. So beinhalten sowohl der neue Risikotragfähigkeitsleitfaden (RTF-Leitfaden) der BaFin, als auch die erst im November 2018 finalisierten ICAAP- und ILAAP-Leitfäden der EZB detaillierte Vorgaben an die Gesamtbanksteuerung.
„Wenn man sich die neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben ansieht, drängt sich die Frage nach dem verbleibenden Spielraum für die bankinterne Steuerung geradezu auf.“, so Prof. Dr. Konrad Wimmer, bei msgGillardon für die strategische Themenentwicklung verantwortlich und einer der Autoren der Studie. Mitautor Mathias Steinmann ergänzt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen ja auch, wie stark die Regulatorik auf die bankinterne Steuerung ausstrahlt.“
Klar ist, dass diese neuen regulatorischen Anforderungen bei den Verantwortlichen in Banken und Sparkassen Handlungsdruck in der Gesamtbanksteuerung erzeugen: Es gilt, ihre Planungsmethodik auf eine vollkommen neue Basis zu stellen und dabei auch bislang wenig beachtete Risiken in den Blick zu nehmen.
Über die Studie „Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand – Das Ende der Methodenfreiheit?“
Nachdem bereits die im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage von msgGillardon und Handelsblatt einen erheblichen Anpassungsbedarf bei zentralen KPIs, die neu in die Gesamtbanksteuerung integriert werden müssen, gezeigt hat, macht auch die aktuelle Studie deutlich: Gerade beim Einsatz von einschlägigen Risikokennzahlen besteht noch erheblicher Nachholbedarf.
Mit der Studie zu den Geschäftsmodellen der Banken und Sparkassen setzen msgGillardon und Handelsblatt die Studienreihe „banking insight“ mit einem herausfordernden Branchenthema fort.
Für die aktuelle Studie banking insight wurden im September 2018 100 Fach- und Führungskräfte aus deutschen Kreditinstituten zur Methodenfreiheit im Zusammenhang mit der aufsichtlichen Geschäftsmodellanalyse und den detaillierten Vorgaben zur Säule 2 befragt. Die Ergebnisse zeigen, wie stark die Regulatorik auf die bankinterne Steuerung ausstrahlt und welcher Handlungsbedarf kurz- und mittelfristig gesehen wird. Die unbefriedigende Profitabilität des deutschen Bankgewerbes wird auch zum Hinterfragen und Nachschärfen der jeweiligen Geschäftsmodelle führen – dies setzt aber erst einmal voraus, dass eine fundierte Analyse der Istsituation vorgenommen wird und geeignete Kennzahlen als Indikatoren definiert werden. Für die Verantwortlichen in den Banken und Sparkassen sollte jedoch klar sein: Sie müssen schnell und zielgerichtet handeln, wollen sie nicht mit überholten und nicht mehr tragfähigen Geschäftsmodellen die Zukunft ihres Hauses verspielen.
Die Studie im Internet: www.msg-gillardon.de/studie-geschaeftsmodelle