Auch wenn jeder Atopiker weiß, dass Kratzen nur eine kurze Linderung bringt und die Langzeitfolgen schlimmer sind, wie blutige Spuren, Hautbildverschlimmerung, Entzündungen, Aufrechterhaltung des Teufelskreises von Juckreiz und Kratzen, ist er meistens nicht in der Lage, den Juckreiz zu ignorieren.
Die Lebensqualität leidet und meistens muss der Neurodermitiker immununterdrückende Cremes und Salben gegen Juckreiz einsetzen mit all den Nebenwirkungen wie z. B. dass die Haut dünner werden kann oder die systemische chronische Einnahme zu einer Gewichtszunahme und Knochenbrüchigkeit führen kann.
Ein anderer Ansatz gegen Juckreiz bei Neurodermitis ist die Bestrahlung mit UV-Licht, um die Haut dicker und widerstandsfähiger werden zu lassen und dadurch den Juckreiz zu vermindern. Leider gibt es auch hier Nebenwirkungen wie z. B. die Gefahr der Hautalterung oder die Entwicklung von Hautkrebs.
Es gibt auch viele natürliche Mittel gegen Juckreiz wie z. B. Meersalzbäder, Rosmarinöl für die behaarte Haut, Johanniskrautöl, Tees (aus Birkenblättern, Eichenrinde, Faulbaumrinde, Holunder, Fenchel und Stiefmütterchenkraut). Allerdings helfen diese natürlichen Mittel nicht immer ganz so stark wie erhofft.
Ein ganz neuer Therapieansatz ist der Einsatz der Eissauna. Bei dieser Ganzkörperkältetherapie erfährt der Körper eine trockene Kälte von -160°C für 3 Minuten. Die Trockenheit der Kälte lässt einen diese als relativ angenehm empfinden. (Wechselduschen sind in der Wahrnehmung übrigens viel unangenehmer.)
Durch die Extremkälte kommt es zu einer Modulierung des Immunsystems und zu einer Verbesserung von körperinternen Entzündungsprozessen, Schmerzen und Juckreiz werden unterbrochen. Nebenwirkungen gibt es im eigentlichen Sinne keine.
Die Auswirkungen der Eissaunaanwendung auf den Juckreiz hat Dr. Klimenko in einer Studie mit dem Titel „Whole-Body Cryotherapy in Atopic Dermatitis“ untersucht:
2 Wochen lang machten die Neurodermitis-Patienten eine tägliche Eissauna-Sitzung nach Absetzung aller Medikamente. Dr. Klimenko wertete die Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Schlafqualität und den Juckreiz aus.
Erstaunlicherweise verbesserten sich während der Anwendungen alle Punkte trotz Absetzens der konventionellen Medikation gegen Juckreiz.
Die Schlußfolgerung ist, dass Juckreiz-Betroffene Neurodermitiker, die in der Nähe eine Eissauna haben, diese als echte alternative Behandlungsmethode gegen Juckreiz einsetzen sollten. In der Folge oder parallel hierzu können konventionelle Medikamente mit Nebenwirkungen abgesetzt werden. Der Juckreiz wird vermindert und nebenbei wird das Immunsystem noch gestärkt.
Es gibt mittlerweise neue Ansätze, dass der Juckreiz jeglicher Genese in der Eissauna behandelt wird. Das eröffnet z. B. für Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) ebenfalls neue Ansatzmöglichkeiten in der Therapie.
Weitere Einsatzmöglichkeiten von der vielfältigen Eissauna (Kryosauna) wie z. B. Rheuma, Sportverletzungen oder zur Gewichtsreduktion finden Sie hier http://kryo.info/warum-kryotherapie/kryotherapie_krankheiten/
(Den Originaltext der Studie finden Sie hier http://krion-global.com/wp-content/uploads/2015/03/Whole-body-cryothera… )
