Die Computertomografie (CT) liefert in der Bundesrepublik Deutschland alltäglich einen erheblichen Beitrag zur Strahlenexposition. Krankenhäuser, Kliniken und niedergelassene Ärzte sind daher bemüht, die Dosis der Einzeluntersuchung so gering wie möglich zu halten. Genau an diesem so genannten „ALARA Prinzip“ orientiert sich auch der Düsseldorfer Radiologe Dr. med. Andreas Grust, Facharzt für Diagnostische Radiologie sowie langjähriger Dozent und Berater zum Thema Strahlenschutz in der Medizin.
Freiwillige Transparenz bisher einmalig in Deutschland
In seiner eigenen Praxis „Radiologie Düsseldorf Mitte“ widmet sich Dr. Grust der „Strahlendosis-Problematik“ innovativ und bietet freiwillig eine - deutschlandweit bisher einmalige – Vergleichbarkeit der eigenen Untersuchungseffizienz. Das Ziel dabei ist, „eine größtmögliche Reduktion der Strahlenbelastung unserer Patienten zu erreichen“, so Dr. Grust. Die neu geschaffene Transparenz erlaube den Patienten, ganz gezielt eine kompetente Arztpraxis aufzusuchen. Grund zur Sorge besteht laut Dr. Grust keinesfalls, denn „die Daten werden vollständig anonymisiert erhoben und automatisch in der Statistik erfasst“.
Neuartiger Algorithmus errechnet die Dosisersparnis
Als zuverlässiger Partner ermöglicht dabei „DoseIntelligence“ mit Hilfe eines neuartigen computergestützten Kontrollalgorithmus die Auswertung von mehr als einhundert Parametern. Bei einer CT-Untersuchung werden die gesammelten Daten automatisch ausgewertet und Ergebnisse für verschiedene Körperregionen protokolliert. Auffällige Untersuchungen, die Fehler in der Bedienung oder den Einstellungen vermuten lassen, werden mittels Analytik automatisch detektiert. So kann die Qualität stetig verbessert werden. Bisher wurden in der Arztpraxis seit Neueröffnung im März 2015 bereits über eintausend Untersuchungen in der Datenbank durch ausgewertet. Die tagesaktuelle Statistik auf der Praxis-Webseite stellt derzeit alle 252 Fälle des laufenden Jahres dar. Die gefilterte Ansicht zeigt dabei die Dosisersparnis gegenüber dem Referenzwert bei normalgewichtigen Patienten. Der Referenzwert des Bundesamts für Strahlenschutz ist dabei nicht mit dem gesetzlichen Grenzwert zu verwechseln, der um einiges höher liegt, sondern dient nur zur Orientierung der durchschnittlichen Strahlenexposition. Der DLP-Dosiswert stellt die absolute Strahlenbelastung dar, der ein Patient tatsächlich ausgesetzt war. Zur besseren Vergleichbarkeit wird zusätzlich mit dem CDTI-Wert die relative Strahlendosis bezogen auf einen Zentimeter Scanlänge angegeben.
Dr. Andreas Grust hofft durch die freiwillige Veröffentlichung seiner Untersuchungswerte als Vorreiter einen Beitrag zu leisten, um Arztkollegen und auch Patienten für das Thema „Vermeidbare Strahlenbelastung“ zu sensibilisieren. Denn nur durch qualifiziertes Personal, regelmäßige Fortbildung und eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung, seien heutzutage die bestmöglichen Ergebnisse aus den modernen Untersuchungsgeräten herauszuholen