Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet sie seit 30 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um über das Thema Stammzellspende aufzuklären. Mehr als 1100 Typisierungsaktionen wurden so bundesweit organisiert. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen.“ 11.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Leukämie. Tendenz steigend: Das Robert-Koch-Institut in Berlin prognostiziert mehr als 12 000 Neuerkrankungen für 2016.
Oft ist eine Stammzelltransplantation ihre einzige Chance, dem Blutkrebs zu entkommen. „Leider wissen viele Menschen nicht, dass jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren mit einer Stammzelltransplantation Leben retten kann. Mit dem Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 Jahren registrieren lassen. Deshalb setzen wir seit Jahren unseren Schwerpunkt in die Aufklärung junger Menschen“, so der Stiftungsgründer. „In den vergangenen Jahren haben wir sehr gut mit der Bundeswehr kooperiert“, berichtet der 72 Jährige. So ist der Anteil der Soldaten in der Datei stark gestiegen: Nicht nur, dass die Zahl der typisierten Bundeswehrangehörigen innerhalb der Spenderdatei kontinuierlich wächst, auch der Anteil der Stammzellspender liegt heute bei 46 Prozent. „270 Lebensretter, die die Stefan-Morsch-Stiftung im vergangenen Jahr vermittelt hat, sind Angehörige der Bundeswehr“, so Morsch.
Ein zweiter großer Kooperationspartner ist der DRK Blutspendedienst West, über dessen gemeinsame Blutspende- und Typisierungsaufrufe rund 30 Prozent der neu registrierten Spender gewonnen werden konnten. Aus den gemeinsamen Aktionen, die seit Herbst 2013 gestartet werden, sind im vergangenen Jahr fast 50 Lebensretter hervorgegangen. „Manche DRK-Spender waren erst wenige Wochen typisiert, da konnten sie schon Stammzellen spenden“, freut sich Morsch.
Der Vorstandsvorsitzende, der stets neue Entwicklungen gefördert hat, ist stolz darauf, dass die Datei gut gerüstet ist: „Seit 30 Jahren leisten wir ganz konkrete Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.“ Zu den Aufgaben der Einrichtung zählt neben der Aufklärung und Spendergewinnung, die Notfallhilfe und finanzielle Förderung von medizinischen Einrichtungen und wissenschaftlichen Forschungsarbeiten. Als Beispiele nennt Morsch die Stefan-Morsch-Stationen in Flensburg und Tübingen, die finanzielle Hilfe für die Hämatologie an der Uniklinik in Lübeck oder die Forschungsförderungen für die Charité in Berlin und die Uniklinik in Tübingen: „Wir wollen die Überlebenschancen für die Patienten erhöhen. Das ist und bleibt unser großes Ziel. Angesichts der immer größer werdenden Kosten bei der hohen Zahl an Typisierten und bei dem wachsenden Bedarf an finanzieller Förderung, können hoffen wir, dass auch die Geldspenden weiter ansteigen. Wer sich nicht als Stammzellspender zur Verfügung stellen kann oder möchte, kann so trotzdem einen Beitrag zur Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke leisten“, erklärt Morsch.
Für 2016 plant die Stiftung, den Kontakt zu Bildungseinrichtungen auszubauen. 2015 hat die Stiftung rund 30 Aktionen an Schulen und Hochschulen angeboten und so mehr als 1300 Schüler und Studenten neu in die Stammzellspenderdatei aufgenommen. „Gerade jungen Menschen, die sich so engagieren“, möchten wir weiter die Typisierung kostenlos anbieten können“, so Morsch, der darauf verweist, dass jede der 28 000 Typisierungen im vergangenen Jahr 40 Euro pro Analyse kostet.