Hydraulan-Bremsflüssigkeiten bestehen aus einer Mischung aus Glykolethern und deren Boraten, Korrosionsinhibitoren und Antioxidantien. Ihre Funktionsweise erläutert Dr. Harald Dietl vom technischen Marketing Automobilflüssigkeiten bei BASF: „Bremsflüssigkeit wird benötigt, um den hydraulischen Druck, der während des Bremsvorgangs beim Drücken auf das Bremspedal entsteht, auf die Kolben der Radbremszylinder zu übertragen. Diese pressen ihrerseits dann die Bremsbeläge an die Bremsscheiben und bringen das Fahrzeug zum Stehen. Wird der hydraulische Druck nicht weitergegeben, kommt es zu Bremsversagen und möglicherweise zum Unfall.“ Entsprechend hoch sind die Qualitätsanforderungen der Automobilhersteller an eine Bremsflüssigkeit: Um eine offizielle Zulassung zu erhalten, sind unter anderem aufwändige Prüfungen und Flottentests nötig, bei denen die Bremsflüssigkeiten hohen Belastungen, wie Temperaturschwankungen und simulierten Vollbremsungen ausgesetzt werden. Hydraulan von BASF übertrifft die geforderten Normen und ist für eine Vielzahl der führenden Automobilhersteller für die so genannte Erstbefüllung der Neufahrzeuge zugelassen.
Bremsflüssigkeiten lassen sich unter anderem durch die Viskosität und ihren Siedepunkt unterscheiden: Eine niedrige Viskosität bedeutet, dass die Bremsflüssigkeit schnell fließt und den hydraulischen Druck schneller weitergibt. Dies ist besonders bei niedrigen Temperaturen wichtig, weil sonst das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP®, eingetragene Marke der Daimler AG) oder elektronische Anfahrhilfen am Berg verzögert wirken. Der Siedepunkt wiederum ist wichtig, um Bremskraftverlust zu vermeiden: Steigt die Temperatur der Bremsflüssigkeit über den jeweiligen Siedepunkt, bilden sich Dampfblasen. In der Folge wird die Pedalkraft schlechter oder verzögert auf den Radbremszylinder übertragen. Das kann zu einem teilweisen Ausfall der Bremse führen (der so genannte Vapor Lock). Die Viskosität und der Siedepunkt sind mitentscheidend für die Qualität einer Bremsflüssigkeit. Mit Hydraulan® 404 bietet die BASF innerhalb der Hydraulan-Reihe ein Premium-Produkt an, das hervorragende Eigenschaften aufweist und von Volkswagen mit dem „Volkswagen Group Award“ für seine innovative Leistung ausgezeichnet wurde.
Der weltweit steigende Bedarf an Fahrzeugen – gerade auch in den Schwellenländern – führt dazu, dass die BASF ihre Bremsflüssigkeiten künftig auch am Standort Shanghai in China herstellen wird. „Bremsflüssigkeiten sind ein wichtiger Bestandteil unserer Produktpalette. Wir wollen das Wachstum unserer Kunden aus der Automobilindustrie vor Ort begleiten und ihnen die gewohnte Qualität und Liefersicherheit garantieren“, erläutert Martin Widmann, Leiter der Geschäftseinheit Fuel and Lubricant Solutions bei BASF.
Die BASF meldete ihre Bremsflüssigkeiten am 8. Juli 1952 unter dem Markennamen Hydraulan ® in Deutschland zum Patent an. Seitdem produziert sie die Flüssigkeiten in der Monoether-Fabrik am Stammsitz im Werk Ludwigshafen. In den Boom-Jahren der 1950er, 60er und 70er Jahre stieg die Nachfrage nach Automobilen so rasant an, dass auch die Produktion von Bremsflüssigkeiten schnell Fahrt aufnahm, es kam zu zahlreichen Kapazitätserweiterungen der Monoether-Fabrik. 2012 feiert die Anlage ihr 75-jähriges Jubiläum und sorgt seither für hohe Qualität. „Monoether, oder auch Alkylglykolether sind nicht nur Hauptbestandteil von Bremsflüssigkeiten, sondern werden auch als Lösemittel in einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen eingesetzt, etwa in Druckfarben für Textil- und Lederdruck. Als Bestandteile sind sie auch in Produkten zur Oberflächenreinigung oder in Bohr- und Schneidölen sowie in Flugzeugtreibstoffen zu finden“, sagt Mirko Haider, Betriebsleiter der Monoether-Fabrik und ergänzt: „In all diesen Anwendungsbereichen stellen unsere Kunden sehr hohe Anforderungen an den Rohstoff. Unsere Produktion unterliegt daher strengsten Qualitätskriterien, die wir verlässlich erfüllen.“
Weitere Informationen zu den Bremsflüssigkeiten der BASF finden Sie im Internet unter www.basf.com/hydraulan.
Über Fuel and Lubricant Solutions:
Die globale Geschäftseinheit Fuel and Lubricant Solutions ist ein führender Zulieferer für die globalen Automobil- und Mineralölindustrien und Teil des BASF-Unternehmensbereichs Performance Chemicals. Zum Produktportfolio gehören Kraftstoff- und Raffinerieadditive, Polyisobutene, Kühlerschutzmittel (Glysantin®) und Bremsflüssigkeiten. Durch die Akquisitionen der vergangenen Jahre verfügt Fuel and Lubricant Solutions zudem über eine ausgeweitete Wertschöpfungskette und ein erweitertes Formulierungs- und Anwendungswissen im Bereich der Schmierstoffadditive, der fertig formulierten Schmierstoffe, der synthetischen Grundöle und der metallbearbeitenden Flüssigkeiten. Die Geschäftseinheit hat ihre Hauptstandorte in Ludwigshafen, Cincinnati und Florham Park in den USA, Nanjing und Shanghai in China sowie in Sao Paulo, Brasilien. Die wichtigsten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sind in Ludwigshafen, Tarrytown, USA, und Shanghai. Weitere Informationen im Internet unter
www.basf.com/fuel-lubricant-solutions.
Über BASF:
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical Company. Das Portfolio reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Öl und Gas. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg, gesellschaftliche Verantwortung und den Schutz der Umwelt. Mit Forschung und Innovation helfen wir unseren Kunden in nahezu allen Branchen heute und in Zukunft die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Unsere Produkte und Systemlösungen tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen, gesunde Ernährung und Nahrungsmittel zu sichern sowie die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Den Beitrag der BASF haben wir in unserem Unternehmenszweck zusammengefasst: We create chemistry for a sustainable future. Die BASF erzielte 2011 einen Umsatz von rund 73,5 Milliarden € und beschäftigte am Jahresende mehr als 111.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA) und Zürich (AN). Weitere Informationen zur BASF im Internet unter www.basf.com.