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Unternehmen

BASF auf Fakuma 2012: Kunststoffe und kein Ende


11. Oktober 2012, 11:08
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Thermoplaste im Flugzeug und auf dem Solardach. Langglasfaserverstärkung bei Gartengeräten. Composite-Bauteile für den Automobilbau: In Serie und in der Forschung. Brandneu: PBT in spritzgegossener Lebensmittelverpackung. Polyurethane und Masterbatchpräparationen

Technische Kunststoffe, Polyurethane und Masterbatchpräparationen sind auch in diesem Jahr die großen Themen des Stands der BASF auf der Fakuma, der internationalen Fachmesse für Kunststoffverarbeitung in Friedrichshafen. In Halle B4 an Stand 4306 zeigt das Unternehmen vom 16. bis zum 20. Oktober Neuigkeiten für die kunststoffverarbeitende Industrie.

Thermoplast-Spezialitäten rundum: In Flugzeug, Photovoltaik, Freizeit und Garten

Der leichteste Flugzeug-Trolley
Gewichtseinsparung spielt natürlich auch außerhalb des Automobilbaus eine Rolle. Der Hochtemperaturthermoplast Ultrason® E, das Polyethersulfon der BASF, findet nun im Servicebereich von Flugzeugen eine neue Anwendung. Er kommt in dem mit 10 kg Gewicht weltweit leichtesten Flugzeug-Trolley zum Einsatz. Das geschäumte Ultrason E im Innern der Trolley-Wände wiegt nur 40 kg/m³. Zusätzlich zeichnet es sich durch seine hohe Temperaturfestigkeit und Stabilität, seine Dämmeigenschaften, inhärenten Flammschutz und eine geringe Absorption von Feuchtigkeit aus.

Photovoltaik – Halterungen für Dach und Freifläche
Ganz neue Photovoltaik-Anwendungen finden sich bei den Polyamiden der BASF in Form von Haltern und Montagehilfen für das Dach und für die Freiflächenaufständerung. Beim AIXTRALIGHT CLIP der Firma Aixtra Solar handelt es sich um eine Halterung aus Kunststoff, die auf dem Dach vormontiert wird. Die Befestigungsschienen, auf denen das Photovoltaikmodul später angebracht wird, lassen sich leicht und schnell in diese Halterung einschieben. Das hochsteife Polyamid Ultramid® A3WG10, aus dem die Halterung besteht, gehört zu den BASF-Kunststoffen, bei denen mittels ISO 4892-2 Zykl. 1 eine Lebensdauer von 20 Jahren nachgewiesen werden kann. Ein weiteres Thema ist der Einsatz von Kunststoffen in der Aufständerung. Auf der Fakuma zeigt die BASF den Besuchern tragende Komponenten aus technischen Kunststoffen für die Freiflächenaufständerung. Das Konzept wird durch einen Prototyp veranschaulicht, der in Zusammenarbeit mit Joma-Polytec entstand.

Gartengeräte mit Langglasfaserverstärkung
Als Strukturwerkstoff ist Ultramid® Structure nicht nur bei den ersten Prototypen von thermoplastischen Vollkunststofffelgen im Einsatz: Auch da s neuartige Gartengerätestecksystem von Firma Freund Victoria Gartengeräte profitiert davon: Es enthält ein Verbindungsstück, das aus dem hochbelastbaren, langfaserverstärkten Spezialpolyamid der BASF besteht. Wie bei anderen Bauteilen aus Ultramid Structure lässt sich die besondere innere Struktur, die durch das Skelett aus Langglasfasern hervorgerufen wird, durch ein Veraschen des Bauteils zeigen.

Automobilbau: Thermoplast-Spezialitäten und Verbundwerkstoffe

Erste Serienanwendung des hitzebeständigen Ultramid Endure
Für den Automobilbau interessant ist das hoch wärmestabilisierte Ultramid® Endure, das sich für den Einsatz am aufgeladenen Motor eignet. Am BASF-Stand ist die erste Serienanwendung dieses technischen Kunststoffs zu sehen: Die Polyamidspezialität wird im Lufteinlassbereich einer großen Motorenfamilie seit kurzem serienmäßig eingesetzt. In dieser Anwendung kommt die besondere Wärmealterungsbeständigkeit von Ultramid Endure zum Tragen: Der Werkstoff hält eine Dauerbelastung von 220°C und Spitzenbelastungen von 240°C mühelos aus.

Mit Hochdruck voran: Verbundwerkstoffe
Effizienter Leichtbau bei Strukturbauteilen für Karosserie und Chassis führt in Zukunft über Verbundwerkstoffe und Verbundbauteile. Die BASF zeigt in diesem Zusammenhang zwei Automobilanwendungen von unterschiedlichem Umsetzungsgrad: Die Sitzschale im Opel Astra OPC ist in Serie: Sie ist die weltweit erste Autositzschale eines Serienfahrzeugs, die aus thermoplastischen Laminaten mit Endlos-
faserverstärkung hergestellt wird. Zwei Ultramid (PA)-Typen der BASF sind hier im Spiel, wobei die eine als Tränkmaterial, die andere als Überspritzmaterial fungiert. Die Sitzschale ist wegen ihrer steifen aber dünnen Wände etwa 45 % leichter als das Vorgängerbauteil.

Demgegenüber steht ein Cabriolet-Dachmodul, das es zunächst nur als Konzeptstudie gibt: BASF und EDAG haben es gemeinsam entwickelt, um die Möglichkeiten des Resin Transfer Molding (RTM) mit BASF-Materialien auszuloten. Die zentrale Schicht der Sandwichstruktur des Demonstrators ist ein geschlossenzelliger PUR-Strukturschaum der Marke Elastolit® D. Er wirkt als Abstandshalter zwischen den Carbonfaser-Laminatschichten, führt zu hoher Bauteilsteifigkeit und verleiht dem Dachmodul gute Dämmeigenschaften. Das Dachmodul ist mehr als 35 % leichter als ein in Aluminium ausgeführtes Bauteil.

Termingerecht zur Composite Europe und der Fakuma hat die BASF darüber hinaus eine Kooperation mit dem Carbonfaserhersteller SGL Group zur gemeinsamen Entwicklung von Carbonfaser-Composites auf Basis neuartiger reaktiver Polyamide angekündigt.

Vom Saugrohr zum Ladeluftverteiler: Optimierte Verrippung, integrierter Ladeluftkühler
Ein interessantes Luftsaugmodul fertigt Firma ETM aus Saalburg-Ebersdorf aus dem BASF-Kunststoff Ultramid® B3WG6 für VW. Das dreischalig aufgebaute Modul, das aufgrund seiner Funktion weniger als Saugmodul sondern eher als Ladeluftverteiler bezeichnet wird, fordert vom Kunststoff eine besonders hohe Maßhaltigkeit. Die BASF konnte den Kunden mittels ihrer CAE-Aktivitäten dabei unterstützen, das dreiseitig offene Zentralteil, das den metallenen Ladeluftkühler trägt, durch optimierte Verrippung ausreichend zu versteifen. Das ermöglicht nicht nur die gewünschte Funktionsintegration sondern führt auch zu deutlicher Gewichtsreduktion.

Brandneu: PBT für spritzgegossene Lebensmittelverpackungen

Besondere Eigenschaften des bisher bevorzugt bei Elektronikgehäusen eingesetzten technischen Kunststoffs PBT (Polybutylenterephthalat) zeichnen ihn für steife, spritzgegossene Lebensmittelverpackungen aus: Der Werkstoff PBT bietet gleichzeitig hohe Wasserdampf-, Sauerstoff- und Mineralöl-Barriere-Eigenschaften, ohne dass zusätzliche Beschichtungen nötig sind. Die BASF hat hierfür bereits eine Spezialtype in ihrem Ultradur®-FC-Sortiment (FC: food contact). Die leicht fließende PBT-Variante bringt auch die klassischen Vorzüge des Werkstoffs mit wie Wärmestabilität, Chemikalienbeständigkeit, Steifigkeit und Festigkeit. Sie eignet sich für dünnwandige spritzgegossene Lebensmittel- und Kosmetikver­packungen. Dazu gehören Kaffeekapseln, mikrowellentaugliche Verpackungen aber auch das Innenleben von Kosmetikstiften. Erste Verpackungsprototypen sind auf der Fakuma zu sehen.

Lasertransparentes PBT im Serieneinsatz
Aus ihrem PBT-Sortiment präsentiert die BASF auch das zur K 2010 erstmals vorgestellte Ultradur® LUX. Dieses Material weist eine gegenüber marktüblichen PBT-Typen verdoppelte Lasertransparenz auf und eröffnet damit bei PBT-Bauteilen bisher nicht gekannte Möglichkeiten für prozesssicheres Laserschweißen. Der Motorenentwickler Precision Motors Deutsche Minebea (PM DM) verwendet den hoch lasertransparenten Kunststoff für den Gehäusedeckel seines neuartigen Steuerungsmoduls. Mit diesem Modul lässt sich die Luftführung zur Kühlung moderner Fahrzeugmotoren steuern und effizienter einsetzen. Bewegliche Luftklappen hinter dem Kühlergrill können mit Hilfe des Aktuators bei kalter Witterung geschlossen werden und tragen so dazu bei, dass der Fahrzeugmotor schneller auf Betriebstemperatur kommt. Zentrale Eigenschaft von Ultradur LUX ist die für das Laserschweißen verbesserte Transparenz für nahes Infrarotlicht von 800 bis 1100 nm Wellenlänge. Durch die erhöhte Lasertransparenz in diesem Bereich lässt sich der Werkstoff schneller schweißen als andere PBT-Typen im Markt, das Prozessfenster wird erheblich breiter und die Gefahr, den Werkstoff zu schädigen deutlich verringert.

Polyurethan (PU)

Fachbesucher finden auf der PU-Standfläche maßgeschneiderte Kundenlösungen aus dem thermoplastischen Polyurethan-Elastomer Elastollan® (TPU) sowie ausgewählte Automobilanwendungen aus Polyurethan-Systemen. Zu sehen sind innovative Exponate aus beiden Produktreihen, abgedeckt wird ein breites Branchenspektrum.

Masterbatchpräparationen

Die BASF Color Solutions ist auch dieses Jahr wieder auf dem BASF-Stand vertreten und präsentiert ein breites Spektrum an Masterbatch-Anwendungen zur Einfärbung und Stabilisierung von Kunststoffen, teilweise in Kooperation mit anderen BASF-Einheiten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Einfärbung von technischen Polymeren. Hier ist bei extremen Verarbeitungstemperaturen von bis zu 350°C besonders die Temperaturbeständigkeit gefragt.

Im Bau-Bereich setzt die BASF Color Solutions mit ihrer langjährigen Erfahrung Akzente bei der dauerhaften Einfärbung von Wood-Plastic-Composites während in den Segmenten Verpackung und Sport & Freizeit eher attraktive Effekte im Vordergrund stehen. Sei es durch die Kombination brillanter Effektpigmente für diverse Verpackungs-
materialien oder durch leuchtende Neonfasern für den Textilbereich. Innovative Stylingmöglichkeiten eröffnen auch die Flüssigfarben des Liqui-Kolor® Sortiments, die schnelle Farbwechsel und effiziente Einfärbung transparenter Objekte unterstützen.

Im Internet:

www.plasticsportal.eu
www.basf.de/masterbatch
www.polyurethanes.basf.de

E-Mail-Kontakte:
@email

Pressefoto: Unter www.basf.de/pressefoto-datenbank, Rubrik „Kunststoffe“, Suchwort „Fakuma 2012“.

Text und Foto: Auch im Pressearchiv Kunststoffe der BASF:
www.basf.de/kunststoffe/presseinformationen.

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