Diese Aussage trifft nach wie vor zu, gerade angesichts vieler Turbulenzen und Kriege in der Welt (auf Weltmärkten), insbesondere aber auch weil die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) weiter an Bedeutung gewinnen. Die Gründung einer eigenen Entwicklungsbank machte im letzten Monat Schlagzeilen.
Hinzu kommt, dass die Exportstärke Deutschlands, wenn man sie an der Zahl der Einwohner orientiert, geringer ist als z. B. in der Schweiz, den Niederlanden oder Österreich (Quelle: Factbook der CIA für 2011). Die Aussage ‚Exportweltmeister‘ – nur gemessen an der gesamten Summe – kann also irreführend und unbefriedigend sein - und sollte uns nicht dazu verführen, anzunehmen, es gäbe ‚nichts mehr zu tun‘.
Andererseits führt aber die Exportstärke Deutschlands auch dazu, dass Deutschland Zielland für viele ausländische Firmen wird, die Ihre Produkte hier – in Deutschland und/oder Europa – absetzen wollen. Deutsche Produzenten sollten folglich dem ausländischen Wettbewerb, nicht zuletzt aufgrund der ausgeprägten Ingenieursfähigkeiten, auch 'vor Ort' Wettbewerb machen.
Nachstehend daher, zur Anregung, nochmals einige Fragen, die sich die hiesigen Unternehmen stellen könnten/sollten/müssten, wenn es darum geht das eigene Unternehmen stabiler, rezessionsresistenter und erfolgreicher zu machen. Anzumerken ist hier, dass exportierende Unternehmen insgesamt stets Vorteile gegenüber anderen haben, da Rezessionen nicht immer und überall zeitlich gleich ablaufen und dadurch ‚Ausweich-/Ausgleichsmöglichkeiten vorhanden sind, die der Stabilität gut tun.
Da Deutschland führend auf dem Maschinenbausektor ist, sind die Fragen auf den B2B-Sektor bezogen:
•Welche Unternehmen – weltweit bzw. in definierten Zielländern – kommen für uns als potentielle Kunden, pro Markt/Marktsegment, infrage (Industriebereich, Unternehmensgröße, Produktanforderungen, usw.) ?
•Können die bisher belieferten Kunden als Grundlage für eine ‚Multiplikation‘ in andere Ländern dienen ?
•Wie sind die Einkaufsgewohnheiten pro Marktsegment im jeweiligen Zielland – Vertreter, Vertriebs-/Synergiepartner, usw. ?
•Wie kann der Service für die Produkte sichergestellt werden – nur durch lokale Partner, ggfs. teilweise auch über Internet (Ferndiagnose), usw. ?
•Wer sind die Wettbewerber, von wo kommen sie, welche Stärken und Schwächen haben sie im Vergleich zu uns, und wo, wie bzw. warum könnten wir besser sein ?,
und
•Wie könn(t)en sie effektiv ‚bekämpft‘ werden ?
Dies sind nur einige wesentliche Fragen, die es jedem Unternehmer erlauben einzuschätzen, wie sein Unternehmen insgesamt stabilisiert werden oder wachsen könnte. Weiteres bezieht sich dann auf sehr unternehmensspezifische Bereiche, wie Kernkompetenzen, Innovationsfähigkeit, generelle Flexibilität, Personal, Mentalitätskenntnisse, usw.
Je mehr Daten im Vorhinein bekannt sind, desto leichter können Szenarien entwickelt und die erforderlichen Entscheidungen gefällt werden.
Albert Einstein sagte (auch für Marketing und Verrieb wichtig):
“Die Vorstellungskraft ist wichtiger als das Wissen. Denn Wissen ist beschränkt auf das was wir jetzt kennen und verstehen. Die Vorstellungskraft aber umfasst die ganze Welt und alles was wir jemals kennen und verstehen werden”
Nicht vergessen werden sollte aber, dass besonders auch das Internet bei der Bekanntmachung eines Unternehmens, seiner Leistungsfähigkeit, seiner Problemlösungsfähigkeit, und mehr, eine wichtige Rolle spielt. Von der generellen Suche bis zu Fachportalen, Presseartikeln, und mehr.
Denn: Marketing ist nicht vollständig ohne Internet. Internet ohne Marketingstrategie ist aber auch unvollständig, und – wahrscheinlich – ein ziemlich sinnloses Unterfangen.
Also, im Sinne von Herrn Grillo: Deutschland braucht weitere Exportaktivitäten, und die meisten Chancen liegen zweifellos im Mittelstand.