Jahrhundert entstandenen Parks möglichst originalgetreu zu erhalten. Mit einer nun hierfür eigens eingerichteten Schreinerei nimmt das Schloss Rosenau eine Sonderstellung ein und kann mit einem optimal abgestimmten Ensemble von HOLZKRAFT-Maschinen jeglichen historischen Anforderungen gerecht werden.
Parkanlage nach englischem Vorbild
Wie ein verschlafenes Dornröschenschloss aus einer anderen Zeit wirkt Schloss Rosenau, wenn man sich ihm über die immer schmäler werdende Zufahrtstraße nähert. Fern jeglicher Hektik liegt der ehemalige Sitz der Coburger Herzöge eingebettet in einen weitläufigen Park nach englischem Vorbild, der bis heute ohne eingrenzende Mauern nahtlos in die umliegende Landschaft übergeht. Zwei Weiher, die Reste eines künstlichen Wasserfalls, eine Sonnenuhr, ein Teehaus sowie eine Orangerie erinnern an das rege Treiben vergangener Tage. 200 Hektar umfasste die Schlossanlage zur damaligen Zeit, heute sind noch etwa 40 Hektar davon erhalten.
Erhalt der historischen Parkgestaltung als oberstes Ziel
Oberstes Gebot bei allen anstehenden Holzprojekten ist die weitestmögliche Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes des Schlossparks. Denn die im Jahr 1805 als „ornamental farm“ angelegte Parklandschaft verknüpft in einzigartiger Weise landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzte Areale und Bauten mit kunstvoll gestalteten Elementen. Nutzgärten, Obstplantagen, Baumschulen, eine Fasanerie und eine Schweizerei zierten damals das Gelände. Selbst Königin Victoria schwärmte von dem romantisch geprägten Park mit dem später bekannt gewordenen Zitat: „Wäre ich nicht, was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause.“ Daher ist es auch Tradition, umgestürzte Bäume jeweils durch Bäume derselben Art am historischen Standort zu ersetzen.
Fertigung von Holzobjekten für den Außenbereich
In frappierendem Gegensatz zum neugotischen Stil des Schlosses steht das neue Betriebsgelände der Parkanlage, das mit seinen Holz- und Metallelementen sehr modern anmutet. Erst im Sommer 2021 wurde es bezogen und beherbergt eine Schreinerei, eine Schlosserei sowie weitere Werkstätten und Lagerflächen. An drei Tagen pro Woche riecht es hier nach frisch gesägtem Holz, wenn Christoph Schäftlein mit den HOLZKRAFT-Maschinen an seinen Projekten für die Außenanlagen arbeitet. Dabei kommt es nicht nur auf sein handwerkliches Geschick an. Seine Arbeit erfordert auch jede Menge Kreativität und viel historisches Verständnis. Denn von der Schlossverwaltung in München erhält Schäftlein zum Teil vorgefertigten Werkpläne, sondern lediglich historische Bilder als Vorgaben, gemäß derer er Parkbänke und Pflanzgefäße im Stil der Zeit anfertigt.
HOLZKRAFT-Maschinen lösen Platzproblem
Wenn Schäftlein in seiner Holzschmiede werkelt, muss er stets genau überlegen, wie er sich den Platz am besten einteilt, denn viel Fläche steht in der Schloss-Schreinerei nicht zur Verfügung. Daher hat ihn die kombinierte Maschinentechnik von HOLZKRAFT von Anfang an begeistert: „Die Kombi-Maschinen sind einfach genial, weil man nicht für jede Anwendung eine eigene Maschine braucht und auf diese Weise viel Platz sparen kann.“ So kann er mit wenigen Handgriffen bequem zwischen verschiedenen Anwendungen wechseln. Der Abricht-Dickenhobel Fs 41 elite S Tersa lässt sich beispielsweise im Nu umbauen, wodurch gleich zwei Arbeitsgänge mit einer einzigen Maschine realisiert werden können. Ähnlich verhält sich dies bei der Formatkreissäge minimax st 5es, die nicht nur präzise Sägeergebnisse liefert, sondern durch die integrierte Tischfräse auch zum Zerspanen geeignet ist. Den Parallelanschlag kann Schäftlein zudem abmontieren, sodass er sich bei Nichtbenutzung bequem im Raum bewegen kann. Die größte Fläche in der kompakten Werkstatt nimmt die Langbandschleifmaschine LBSM 2505 ESE ein, deren flexible Einsatzweise die Dimension aber in jeder Hinsicht rechtfertigt. Auf einer Länge von 2500mm rauscht das Schleifband in einer Endlosschleife über die langen Holzbretter hinweg, die einmal als Sitzflächen und Lehnen für neue Parkbänke dienen werden. Mit dem integrierten Schleifschuh fährt Schäftlein dabei im Zick-Zack-Kurs gekonnt über das Schleifband, um so möglichst gleichmäßige Schleifergebnisse zu erzielen. Mit nur einem Handgriff dreht der Schreiner das Schleifaggregat um 90° und kann mit dieser Einstellung nun auch die Kanten geschmeidig rund schleifen.
Lärche und Eiche für Parkbänke, Pflanzgefäße oder Voliere
Das Holz, das Schäftlein für seine Arbeiten nutzt, stammt zum Großteil aus dem eigenen Baumbestand des Parks. Stürzt ein Baum um oder muss dieser gefällt werden, wird das Holz anschließend zugeschnitten und dem Schreiner zur Fertigung von Parkbänken, Pflanzgefäßen und weiteren historischen Nachbildungen zur Verfügung gestellt. Harthölzer wie Eiche und Nadelhölzer wie Lärche kommen bei ihm besonders oft zum Einsatz, da diese aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit optimal für den Außenbereich geeignet sind. Gelegentlich steht der erfahrene Schreiner dabei auch vor ganz neuen Herausforderungen. So hat er zuletzt eine Voliere angefertigt, einen Vogelkäfig für den Freiraum, der jetzt im Prinzengarten des Schlossparks zu bewundern ist. „Vögel befinden sich darin aber nicht“, schmunzelt Schäftlein „das wäre in der heutigen Zeit nicht mehr erlaubt.“ Ein besonderes Arbeitsumfeld ist der Schlosspark Rosenau für den Schreiner allemal, denn in einem solch historischen Ambiente zu arbeiten heißt auch, dass man im Blick der Öffentlichkeit steht: „Man baut die Sachen für den Park und man sieht sie immer wieder, wenn man hier spazieren geht. Es ist schön, seine Projekte auch nach Jahren immer noch bewundern zu können.“
Bei der Einrichtung der Schreinerwerkstatt setzte die Schlossverwaltung auf eine robuste, leicht bedienbare und verlässliche Maschinentechnik, sodass auch größere Holzquerschnitte bequem bearbeitet werden können. Aber auch eine gute Betreuung sowie ein einziger Ansprechpartner, an den man sich schnell und unkompliziert wenden kann, stand bei den Entscheidern im Fokus. Mit den neuen Maschinen von HOLZKRAFT kann die Schloss-Schreinerei nun trotz begrenzter Platzverhältnisse eine Vielzahl an Anwendungen selbst im Park durchführen: ob sägen, hobeln, abrichten oder schleifen. Damit hat das Schloss Rosenau einen Sonderstatus unter den Bayerischen Schlössern, denn eine derart umfangreich ausgestattete Schreinerwerkstatt ist nicht gang und gäbe. Einzig das Zuschneiden der Holzstämme aus dem eigenen Baumbestand bedarf jetzt noch eines Dienstleisters.