Bundeswirtschaftsminister Rösler: "Deutschland braucht eine wettbewerbsfähige und leistungsstarke Luftfahrtindustrie. Sie ist ein Wachstumsmotor und daher von besonders großer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit ihren innovativen Produkten und Technologien beflügelt sie zahlreiche andere Branchen und ermöglicht einen umweltverträglichen und lärmarmen Luftverkehr. Mit unserer Luftfahrtstrategie stellen wir schon heute wichtige Weichen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtindustrie."
Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung orientieren sich an den langen Forschungs- und Produktzyklen der Luftfahrtindustrie. Für Entwicklungen, die sich womöglich erst in 15 bis 20 Jahren in Umsatz- oder Arbeitsplatzzahlen niederschlagen, müssen jetzt schon geeignete Rahmenbedingungen gesetzt werden. Ziel der Bundesregierung ist es, dass die deutsche Luftfahrtindustrie eine Führungsrolle bei künftigen Airbus-Programmen übernehmen kann. Vor allem das Nachfolgeprogramm der heutigen A320-Familie ist für die deutschen Standorte wichtig. Obwohl das Programm erst im nächsten Jahrzehnt in den Markt eintreten wird, müssen die Fähigkeiten dafür sowohl bei Airbus als auch in der Zulieferindustrie schon heute erarbeitet werden.
Darüber hinaus muss sich die Zulieferindustrie an die veränderte Beschaffungspolitik der Systemhersteller Airbus und Boeing anpassen. Gefragt ist vor allem die Bereitschaft, mehr Verantwortung und einen größeren Anteil des Entwicklungsrisikos bei neuen Flugzeugprogrammen zu übernehmen.
Die Bundesregierung unterstützt die Luftfahrtindustrie dabei unter anderem mit einer Neuauflage des Luftfahrtforschungsprogramms. Dieses soll in Zukunft allerdings stärker an den in der Strategie definierten Zielen ausgerichtet werden.
Auf internationaler Ebene strebt die Bundesregierung vergleichbare Rahmenbedingungen für die Luftfahrtindustrie an. Dafür soll mittelfristig ein neues internationales Handelsabkommen unter dem Dach der WTO angestoßen werden. Dieses soll weltweit für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgen und den staatlichen Einfluss auf die Luftfahrtbranche zurückdrängen. Ein früheres bilaterales Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten war im Zuge des laufenden WTO-Streits um staatliche Unterstützungen der Luftfahrtindustrie aufgekündigt worden.