Jedes Jahr treten in Deutschland rund 300.000 Hochschulabsolvent:innen in den Arbeitsmarkt ein. Ob Ingenieur-, Managementschule oder Universität – die Erwartungen von Berufseinsteiger:innen an Arbeitswelt und Karriere sind bei allen drei Gruppen eine Mischung aus Optimismus, Pragmatismus und Anpassungswillen. Die vom JobTeaser Gen Z Lab und dem EDHEC NewGen Talent Centre durchgeführte Studie „Gen Z und der erste Job: Die neuen Trends für 2025“ zeichnet eine grundsätzlich positive, aber auch realistische Wahrnehmung der Arbeitswelt. Die rund 1.200 befragten Studierenden und Absolvent:innen akzeptieren die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit als Realität und nutzen sie zu ihrem Vorteil, indem sie sich flexibel und offen für nicht-lineare Karrierewege mit vielseitigen Entwicklungsmöglichkeiten zeigen.
Der Arbeitsplatz als Ort der Selbstentfaltung
Allen gängigen Vorurteilen zum Trotz betrachtet die Generation Z Arbeit im Jahr 2025 als eine wichtige Quelle der Erfüllung (92%). Der Arbeitsplatz wird von 72% der jungen Talente positiv wahrgenommen. Im Vergleich zu Studierenden empfinden Berufseinsteiger:innen die Arbeitswelt mit zunehmender Praxiserfahrung als etwas weniger spannend (65% vs. 57%) und kollaborativ (58% vs. 52%). Doch im Vergleich zu Studierenden beurteilen sie den Arbeitsalltag als einfacher (50% vs. 28%) und entspannter (43% vs. 30%).
Insgesamt gehören neben einer guten Bezahlung (89%) auch ein wohlwollendes Arbeitsumfeld (86%), gute Beziehungen zum Team und den Kolleg:innen (85%) sowie eine angenehme Work-Life-Balance (84%) zu den wichtigsten Erwartungen an den ersten Job.
Der langfristige Vertrag ist kein „Must have“ für die Gen Z
Der Berufseinstieg ist für junge Talente vor allem eine Übergangserfahrung: Fast die Hälfte der Studierenden plant nach dem Abschluss keinen unbefristeten Arbeitsvertrag. 20% streben einen befristeten Vertrag an, 11% erwägen als Freelancer zu arbeiten, 6% sehen sich als Unternehmer:innen und 4% interessieren sich für ein Graduiertenprogramm. Ein unbefristeter Vertrag kommt immerhin noch für 54% in Frage.
Unsicherheit als Chance für Weiterentwicklung
Die ideale durchschnittliche Dauer für eine erste Stelle liegt bei nur einem Jahr, und eine große Mehrheit von 85% plant insgesamt nicht länger als zwei Jahre im ersten Job zu bleiben.
Mehr als ein Drittel geht sogar davon aus, in den nächsten Jahren die Branche und den geografischen Standort gewechselt zu haben. Bereits während des Studiums zieht mehr als die Hälfte der Befragten in Betracht, sich langfristig beruflich neu zu orientieren, sei es auf eigenen Wunsch oder aufgrund äußerer Umstände. Diese Unsicherheiten stehen auch in engem Zusammenhang mit den raschen technologischen Veränderungen: 40% machen sich Sorgen über die Auswirkungen von KI auf ihren Beruf.