Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg war der Anteil junger Menschen, die sich für den rechten politischen Rand entschieden haben, besonders hoch. Dieser Trend zeigt sich nun auch in der repräsentativen Shell-Jugendstudie 2024. Insgesamt 2509 Jugendliche zwischen zwölf und 25 Jahren haben zu diversen Themen – unter anderem auch zu ihrer politischen Einstellung – ihre Meinung preisgegeben. Das Ergebnis: Vor allem junge Männer verorten sich inzwischen eher im rechten Spektrum. 25 Prozent von ihnen gab an, politisch „rechts“ oder „eher rechts“ zu stehen. Dieser Anteil lag vor fünf Jahren noch bei 16 Prozent. Bei jungen Frauen ist die Zahl im Vergleich zu 2019 nur minimal gestiegen – von 10 auf 11 Prozent.
Die Autoren der Studie sehen einen Trend unter männlichen Teenagern. Es scheint eine zunehmende Gruppe zu geben, die sich nach autoritärer Führung sehnt, nach einer vermeintlich ´starken Hand`, die die multiplen Probleme der Gegenwart mit paternalistischer Härte beziehungsweise Durchsetzungskraft und unterkomplexen Hauruckmaßnahmen in den Griff bekommt.
Bei den jungen Frauen sucht man diese Sehnsucht in der Mehrheit vergebens. Fast vergebens sucht man in Deutschland allerdings auch Frauen in den höchsten Führungsetagen. Man mag es kaum glauben, aber in den Vorständen der 160 wichtigsten deutschen Börsenunternehmen gibt es derzeit mehr Männer mit dem Vornamen Christian (10) in Führungspositionen als Frauen (7) insgesamt. Das geht aus einer Auswertung der deutsch-schwedischen Allbright-Stiftung hervor. In den wichtigen – weil operativ tätigen – Vorständen der Dax-Unternehmen liegt der Frauenanteil bei 25 Prozent. Hier gilt eine vergleichsweise schwache Quote von einer Person je Geschlecht.
Demokratie findet nicht nur im politischen Raum sondern vor allem auch in Unternehmen statt. Denn dort verbringen die Menschen einen wesentlichen Teil ihrer Lebenszeit. Liegt uns unsere Demokratie und vor allem auch unsere Freiheit am Herzen, sollten wir dafür Sorge tragen, dass wir sehr viel mehr Frauen an entscheidenden Positionen haben. In ihrem inspirierenden Vortrag „Frauenpower: Souveränität, Durchsetzungskraft und Freiheit“ gibt Caroline Dostal Antworten auf die Frage, warum es so Gewinn bringend ist, Diversität in Unternehmen zu fördern und wie das gelingen kann. In ihrem Vortrag zeigt die Keynote Speakerin auf, wie Frauen Durchsetzungskraft beweisen und Souveränität ausstrahlen, was Frauen zu den Führungskräften macht, die unsere Zeit braucht und wie Vertrauen und Selbstvertrauen im beruflichen aber auch privaten Alltag erlangt und gelebt wird.
Denn eines zeigen die Zahlen der Shell-Studie deutlich: Frauen scheinen keinen Bedarf für autoritäre, paternalistische Strukturen zu haben.