Im Theater Magdeburg kommt im April mit »Coppélia« ein Klassiker des romantischen Balletts in der Choreografie des Ballettdirektors Gonzalo Galguera auf die Bühne. Seit seiner Uraufführung 1870 an der Pariser Oper hat sich dieses Werk einen festen Platz im Repertoire klassischer Ballett-Kompanien errungen. Seine bis in die Gegenwart andauernde Erfolgsgeschichte beruht nicht zuletzt auf der melodisch und harmonisch ungewöhnlich reichen Ballett-Musik von Léo Delibes, die von der Magdeburgischen Philharmonie unter der Leitung von Michael LIoyd zu hören sein wird.
Die Handlung dreht sich um den Magier Dr. Coppélius (Pablo Lastras Sanchez), der eine lebensechte Puppe erschaffen hat. Er nennt sie Coppélia und hält sie in seinem Haus unter Verschluss. Die Leute im Ort halten die schemenhafte Gestalt hinter dem Fenster für seine Tochter. Eines Tages erwacht Coppélia zum Leben und beginnt zu tanzen, sodass Coppélius an einen Erfolg seiner magischen Experimente glaubt. Doch in Wahrheit hat die junge Swanilda (Lou Beyne) den Platz der Puppe eingenommen, um ihrem Verlobten Franz (Daniel Smith), der von Coppélia fasziniert ist, einen Streich zu spielen. Das Ballett »Coppélia« beruht auf Motiven aus E. T. A. Hoffmanns Erzählung »Der Sandmann« aus seiner Sammlung »Fantasie und Nachtstücke«. Der romantisch-düstere Angsttraum von E. T. A. Hoffmann wird im Ballett ins Komödiantische gewendet. Das Werk spielt mit der in der Romantik beliebten Thematik von Automatenmenschen. Im Zuge der langsam aufkommenden Industrialisierung herrschte eine große Faszination am Spannungsfeld von Mensch und Maschine.
Die Handlung des Balletts wurde von den Autoren in einer galizischen Grenzstadt angesiedelt. So bot sich musikalisch und choreografisch die Gelegenheit, Tänze wie Mazurka und Csárdás zu motivieren. Léo Delibes‘ Melodien taten ihr Übriges für den großen Erfolg dieses Balletts. So sind beispielsweise die »valse lente« und die »valse de la poupée« Glanznummern in Delibes‘ Partitur, die sich im Laufe der Aufführungsgeschichte zu musikalischen Schlagern verselbstständigt haben. Darüber hinaus gelang es Delibes eindrucksvoll, die Figuren und die Atmosphäre des Werkes und der Szenen musikalisch zu charakterisieren. Aufs Engste erscheinen in diesem Ballett Tanz, Handlung und Musik miteinander verknüpft. Die Kostüme und das Bühnenbild der Magdeburger Inszenierung orientieren sich an der Entstehungszeit sowie an der magischen-romantischen Bildsprache.
»Coppélia«
Léo Delibes
Ballett in zwei Akten von Gonzalo Galguera
Musik von Léo Delibes
Uraufführung
Musikalische Leitung: Michael Lloyd
Choreografie / Regie: Gonzalo Galguera
Bühne: Juan León
Kostüme: Stephan Stanisic
Dramaturgie: Thomas Schmidt-Ehrenberg
Ballett Magdeburg
Magdeburgische Philharmonie
Premiere am Do. 14. 4. 2016, 19.30 Uhr im Opernhaus/Bühne
Weitere Vorstellungen So. 17. 4., 18.00 Uhr/So. 1. 5., 16.00 Uhr/Sa. 14. 5., 19.30 Uhr/Sa. 21. 5., 19.30 Uhr/Sa. 21. 5., 19.30 Uhr/So. 5. 6. 2016, 16.00 Uhr im Opernhaus/Bühne
Karten Premiere: zwischen 15 € und 34 € / ermäßigt zwischen 11 € und 25 €
Karten weitere Vorstellungen: zwischen 11 € und 30 € / ermäßigt zwischen 7 € und 21 €
Reservierung und Kauf an der Theaterkasse telefonisch unter: 0391 – 40 490 490 oder online:
www.theater-magdeburg.de