Jeppson kurzfristig ausgefallen
Eine Hiobsbotschaft erreichte Trainer Michael Haaß bereits vor dem Anpfiff. Simon Jeppsson erlitt im Training eine Verletzung am Knie und konnte seiner Mannschaft genauso wie Nikolai Link (Schulterverletzung) und Nico Büdel (Bänderriss) nur vom Spielfeldrand die Daumen drücken. So startete der HC Erlangen mit Bissel, Fäth, Kellner, Ivic, Olsson und Firnhaber ins Spiel. Im Tor begann Klemen Ferlin, der direkt den ersten Wurf von Mamic stark parierte. Kellner scheiterte im ersten Versuch, was zur Folge hatte, dass die Gäste mit 0:1 in Führung gingen konnten. Steffen Fäth zeigte sich einen Angriff später treffsicher und erzielte über Rückraum-Links den Ausgleich. Nach zwei schnellen Kontertoren auf beiden Seiten machte Benedikt Kellner das 3:2 (6.). Als Sime Ivic für zwei Minuten vom Feld musste, holte der HCE in Unterzahl den Siebenmeter heraus, den Florian von Gruchalla sicher zum 4:3 (8.) verwandelte. Für die erste Zwei-Tore-Führung sorgte Steffen Fäth, der von Beginn an ein starkes Spiel machte und aus dem Rückraum zum 6:4 traf. Ivic baute nach Ballgewinn in der Abwehr auf 7:4 aus. Doch die Gäste eroberten sich zwei Mal hintereinander den Ball, sodass sie wieder auf einen Treffer herankamen (7:6 /14.). Der HCE erhöhte durch die Tore von Ivic und Metzner wieder auf 9:7.
Fäth auch verletzt
Die Hausherren leisteten sich kaum Fehler im Aufbauspiel und die fränkische Defensive lief auf Hochtouren. Kurz darauf folgte die nächste schlechte Nachricht. In der 15. Minute humpelte auch Steffen Fäth mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Der Europameister von 2016 konnte sein Team ab diesem Zeitpunkt nur noch von der Bank aus unterstützen. Michael Haaß schickte daraufhin den 20-jährigen Tarek Marschall auf die Platte, der unaufgeregt auf der Rückraum-Mitte-Position Regie führte und mit guten 1:1-Aktionen Lücken für Kellner und Metzner schaffte. In der Abwehr hatten sich die Erlanger vorgenommen, wieder an ihre gute Leistung aus dem vergangenen Spiel in Lemgo anzuknüpfen. Dies gelang den Franken, denn bis zur 26. Minute schaffte es der HCE sich trotz der angespannten Personalsituation einen 15:11-Vorsprung zu erspielen. Dank starken Paraden von Klemen Ferlin und dem Siebenmeter-Treffer von Florian von Gruchalla gingen die Hausherren mit einer 16:12-Führung in die Kabine.
HC Erlangen beeindruckend stark
Nach dem Seitenwechsel machten die Franken einfach da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. So zog jetzt Sime Ivic im Rückraum clever die Fäden und setzte seine Nebenmänner clever in Szene. Christopher Bissel machte den Treffer zum 17:12, den Leipzig wiederum direkt mit einem Kontertor beantwortete. In der 34. Minute holte Petter Overby einen Siebenmeter heraus, den Florian von Gruchalla abermals sicher zum 18:13 verwandelte. Der Leipziger Philipp Weber netzte mit seinem ersten Treffer der Partie zum 19:14 ein, doch auch davon zeigten sich die Hausherren unbeeindruckt und legten auf Hampus Olsson ab, der das 20:14 markierte. Die Gäste aus Leipzig, die wenige Tage zuvor beeindruckend das Ost-Derby gegen den SC Magdeburg für sich entschieden, bissen sich im Positionsangriff die Zähne an der Erlanger Defensive aus. Der HCE kämpfte aufopferungsvoll und überzeugte mit einem starken Umschaltspiel und einer noch stärkeren Abwehrarbeit. In Unterzahl sorgte Youngster Tarek Marschall für stehende Ovationen unter den Helfern in der Arena, als er bei Zeitspiel über den Doppelblock zum 21:15 traf. Den darauffolgenden Treffer zum 22:15 von Florian von Gruchalla, konnten leider nur die Aufbauhelfer in der Arena Nürnberger Versicherung bejubeln, denn aufgrund eines technischen Defekts musste SKY die Übertragung des Spiels ab diesem Moment abbrechen. Die Spieler auf der Platte bekamen davon jedoch nichts mit und so kam es, dass der HC Erlangen, der eine unglaublich kämpferische Leistung an den Tag legte, seinen Vorsprung immer weiter ausbaute. Es schien, als hätten die Schützlinge von Michael Haaß aus den beiden vergangenen Spielen ihre Lehren gezogen, denn den Vorsprung verteidigten sie mit allem, was sie hatten. Über die Spielstände 23:16 und 25:17 warf der HCE sich in der 52. Minute sogar eine Zehn-Tore-Führung heraus (27:17). Am Ende gewannen die Erlanger ihr Heimspiel dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer außerordentlichen kämpferischen Leistung verdient mit 30:22.
„Ich bin heute unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Was Petter Overby, Sebastian Firnhaber und auch Jan Schäffer heute in der Abwehr angerührt haben, war einfach unfassbar. Im Angriff hat Benedikt Kellner clever die Partie geleitet und das Tarek Marschall in seinem Alter so die Führung im Spiel übernimmt freut uns natürlich richtig. Wir haben heute trotz der vielen bitteren Ausfälle eine starke Teamleistung abgerufen und das Maximum rausgeholt“, freute sich HC-Trainer Michael Haaß nach dem Spiel.
Für den HC Erlangen geht es in genau einer Woche weiter. Am kommenden Samstag, den 12. Dezember, treffen die Franken im Heimspiel auf die Recken aus Hannover. Anwurf in der Arena Nürnberger Versicherung ist um 20.30 Uhr. Der Agenturpartner, hl-studios aus Erlangen engagiert sich seit vielen Jahren für den Erlanger Handballsport. Neben Fotografie und Pressearbeit ist die Werbeagentur auch Spielerpate von Spielmacher Nico Büdel und Daniel Mosindi.
Weitere Informationen: http://www.hc-erlangen.de
(Jocki_Foto, Erlangen) HC Erlangen: gegen Leipzig beeindruckend stark