Zwar kennen ausgebildete Pädagogen Möglichkeiten und Wege, Kindern und Jugendlichen das Lernen zu erleichtern. Aber auch Lehrer gehen am Ende Kompromisse ein, um möglichst vielen Schülern die Inhalte der Lehrpläne weitgehend zu vermitteln. Diese Situation löst bei Schülern und Lehrern gleichermaßen Stress aus. Kinder finden recht schnell heraus, wer im Vergleich zu ihnen „besser“ oder „schlechter“ in den unterschiedlichen Schulfächern ist. Diese Vergleiche, die einerseits etwas völlig Normales sind, bauen andererseits - und gerade mit Blick auf Tests, Prüfungen, Klausuren und Zeugnisse - beinahe zwangsläufig Druck auf. Schließlich sollen Lehrer und Eltern nicht enttäuscht werden, und in der Klasse möchte auch niemand gerne die rote Laterne tragen. Die Lehrer wiederum sehen sich unterschiedlichen Lerntempi, unterschiedlicher Lernfreude und unterschiedlichen Charakteren gegenüber, die mit festem Blick auf vorgegebene Lernziele unter einen Hut gebracht und gehalten werden müssen.
„Schulen sind Orte des Lernens und Entwickelns, an den Kindern bzw. Heranwachsende über viele Jahre hinweg verweilen; es sollten Orte sein, die einladen, inspirieren und gesundheitsförderlich sind für alle am Bildungsprozess Beteiligten“, so Dorothée Remmler-Bellen, Vorstand beim Berufsverband der Präventologinnen und Präventologen in Berlin. „Mit den richtigen Impulsen kann es gelingen, die Gesundheitskompetenz Heranwachsender möglichst früh anzulegen und auszubauen.“
Bestenfalls wird ein wirksamer Entwicklungsprozess ausgelöst, der Jugendliche mehr und mehr in die Lage versetzt, ihre Gesundheit als bedeutsam wahrzunehmen und für sie die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eine solche Förderung und Stärkung persönlicher Ressourcen führt letztlich auch dazu, das Selbstwertgefühl zu festigen und zu fördern.
Lehrerinnen und Lehrer als scheinbar erste Instanz in diesem Kontext sind jedoch sehr häufig selbst gestresst – gewissermaßen spiegelbildlich zu ihren Schülern. „Schulpräventologen können durch ihre Arbeit genau in dieser Situation eine starke Wirkung entfalten. Sie nehmen eine neutrale Position ein und betrachten die Situation in der Schule praktisch von außen“, so Remmler-Bellen. „Sie sind für alle Beteiligten geschätzte Ansprechpartner beim Thema gesundheitsförderliche Schule, wirken koordinierend und tragen dadurch zur gewünschten Nachhaltigkeit der Maßnahmen bei“.
Weitere Informationen zum Berufsbild der (Schul)Präventologinnen und Präventologen unter www.praeventologe.de.