2016 retteten sie eine Schafherde vor dem Schlachter, als die im Frühjahr geborenen Lämmer verkauft werden sollten. 2014 war ihnen ein herrenloses Schaf zugelaufen, welches sie in die bestehende Herde integrieren konnten. Schaf „Paula“ gab den Impuls, sich auch mit den anderen Schafcharakteren auseinander zu setzen und die wertvollen Begegnungen mit den gutmütigen Tieren auch anderen Menschen zu ermöglichen.
Die gemeinnützige Tierschutzgesellschaft „Live and let live“ war geboren.
Seitdem finden regelmäßige Treffen auf den Weideflächen der beiden Schwaigerner statt. Für Menschen, die zur Unterstützung des Engagements der beiden Schafpatenschaften übernommen haben und „ihr" Tier regelmäßig besuchen kommen und solche, die die magische Wirkung der Begegnung mit Schafen selbst erfahren wollen.
Einen Großteil der Zeit verbringen die Besucher dabei mit der Beobachtung der sanften Tiere. Viele verfallen dabei in eine Art Trancezustand und verlieren sich in den gemütlichen Bewegungen der Wiederkäuer. Die Entschleunigung geschieht ganz nebenbei.
Von Stress ist hier keine Spur, denn wenn Schafen die Hektik zu groß wird, führt sie ihr angeborener Fluchtreflex weg von allem, was diesen auslöst und Lärm verursacht. Ist ihnen die Situation jedoch geheuer, siegt die Neugier und es folgt ein freudiges Beschnuppern.
Durch das Vertrauen, das die Tiere in den vergangenen Jahren durch ihre Halter und den respektvollen Umgang mit ihnen geschöpft haben, beruhigen sich die Tiere sehr schnell und geben auch neuen Situationen und Besuchern eine Chance.
Verhaltensauffällige Kinder und Erwachsene, die zunächst nicht wissen, wie sie mit den Tieren umgehen sollen, bekommen dabei sofort Rückmeldung von den Tieren, welches Verhalten die Tiere mögen und was ihnen nicht gefällt.
Zum Abschied winken die Besucher meist „ihrem“ Tier noch einmal zu, fassen zusammen, wer welchen Namen trägt, wie man sich diesen am besten merken kann und durch welche äußeren Merkmale sich das Tier zusätzlich zum individuellen Charakter von den anderen 23 Tieren unterscheiden lässt.
Auch noch einige Zeit nach dem Besuch spüren die Tierfreunde diese innere Ruhe und Zufriedenheit. Gerade auch weil das Motto „Leben und leben lassen“ auf dem mobilen Gnadenhof gelebt wird.
Cori und Matze, wie sich die Schafeltern freundschaftlich vorstellen, möchten auch in Zukunft noch viele weitere solcher Begegnungen ermöglichen, vor allem auch, nachdem sie ein geeignetes Wohnobjekt mit angrenzenden Weideflächen gefunden haben, das die Organisation und Koordination solcher und größerer Veranstaltungen möglich macht!
