Im Jahr 2011 herrschte bei Akademikern und Akademikerinnen in Deutschland nahezu Vollbeschäftigung: Nur 2,4 Prozent der Personen mit einem Hochschulabschluss waren erwerbslos. Dies geht aus der Studie "Bildung auf einen Blick 2013" hervor, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute veröffentlicht hat. Damit liegt die Arbeitslosenquote von Akademikern in Deutschland deutlich unter dem OECD-Durchschnitt, der bei 4,8 Prozent lag. Auch bei der Erwerbslosenquote der Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung liegt Deutschland mit 5,8 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 7,3 Prozent. Erfreulich zudem: Die Jugenderwerbslosenquote in Deutschland war 2012 mit 8,1 Prozent EU-weit am niedrigsten (EU-Durchschnitt 22,8 Prozent). Auch der OECD-Indikator, der den Übergang vom (Aus-) Bildungssystem ins Erwerbsleben betrachtet, bestätigt dies: Der Anteil der jungen Menschen im Alter von 15-29 Jahren, die nicht erwerbstätig sind und die sich auch nicht mehr in Ausbildung befinden, liegt mit 11 Prozent in Deutschland unter dem OECD-Durchschnitt von rund 16 Prozent.
Die Tradition der dualen Berufsausbildung hat dazu beigetragen, dass Deutschland seit Jahren einen überdurchschnittlichen Bildungsstand der Bevölkerung vorweisen kann: 2011 verfügten 86 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens über einen höheren Sekundarabschluss, im OECD-Durchschnitt waren es nur 75 Prozent. Aktuell erwerben 92 Prozent eines Altersjahrgangs in Deutschland einen höheren Sekundarabschluss gegenüber 83 Prozent in der OECD. Neben dem traditionell stark ausgebauten System der beruflichen Bildung ist die Studienanfängerquote von 42 Prozent (2010) auf 46 Prozent (2011) gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, weiter gesunken von 6,5 Prozent (2010) auf 6,2 Prozent (2011).
"Entscheidend ist, dass wir die jungen Menschen von heute für die anspruchsvollen Arbeitsanforderungen von morgen qualifizieren", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Veröffentlichung. "Die Zahlen der OECD zeigen: Ein abgeschlossenes Studium oder eine erfolgreiche Ausbildung sind immer noch die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Um konkurrenzfähig zu bleiben, setzt Deutschland auch weiterhin auf dieses zweigleisige Bildungssystem."
Minister Stephan Dorgerloh, Präsident der Kultusministerkonferenz, betonte: "Die Daten belegen den kontinuierlichen Aufwärtstrend des deutschen Bildungssystems im internationalen Vergleich. Durch einen kompetenzorientierten Unterricht und eine gezielte Förderung in der Schule sowie eine umfassende Berufsvorbereitung in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen sind die Leistungen der Jugendlichen erneut besser geworden. Ein erfolgreicher Übergang von der Schule in das Erwerbsleben ist von entscheidender Bedeutung für die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe junger Menschen wie auch für die Sicherung des Fachkräftebedarfs in Deutschland."
Bei den Promotionen liegt Deutschland an der Spitze: 2011 schlossen 2,7 Prozent eines Altersjahrgangs eine Promotion ab. Nur in der Schweiz und in Schweden promovierten noch mehr Hochschulabsolventen, dort waren es 3,2 Prozent bzw. 2,8 Prozent. Der hohe Anteil an Promotionen ist u.a. darauf zurückzuführen, dass der Hochschulstandort Deutschland auch für viele internationale Wissenschaftler attraktiv ist. Sie machen einen hohen Anteil der Promovierten aus. Insgesamt zeichnet sich der Hochschulbereich in Deutschland durch eine hohe Internationalität aus: So liegt Deutschland als Zielland für ausländische Studierende an dritter Stelle in der OECD hinter den USA und dem Vereinigten Königreich. Der Anteil internationaler Studierender in Deutschland liegt mit 7,9 Prozent auch über dem OECD-Mittel von 6,9 Prozent. Im Zeitraum von 2000 bis 2012 ist die Zahl der in Deutschland studierenden Ausländer um 50,3 Prozent auf 281.000 angestiegen. Gleichzeitig gibt es auch unter deutschen Studierenden eine hohe internationale Mobilität: 4,8 Prozent von ihnen studierten im Jahr 2011 im Ausland und damit mehr als doppelt so viele wie in den OECD-Ländern insgesamt (2,0 Prozent).
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