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Die Relevanz von Soft Skills in unserer „neuen Normalität”


06. August 2020, 16:07
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Wie helfen kulturelle Skills und Soft Skills Menschen und Organisationen dabei sich der „neuen Normalität“ anzupassen? Weshalb ist es so wichtig, die Werte, Glaubenssätze und geschäftlichen Gepflogenheiten anderer Kulturen zu verstehen, wenn wir in einer komplett virtuellen Welt miteinander agieren? Louis Lima, Personaldirektor und Leiter des Bereichs Skills Performance, teilte sein Wissen mit uns.

Die Relevanz von Soft Skills in unserer „neuen Normalität”

„Kulturell versiert“ zu sein bezieht sich auf die Fähigkeit, kulturelle Einflüsse erkennen zu können, die das Denken und Verhalten von Menschen beeinflussen, und sie zu nutzen, um seine Verhaltensweisen im Umgang mit anderen entsprechend anzupassen. Je häufiger wir uns in einer virtuellen Umgebung befinden, desto wahrscheinlicher interagieren wir mit einem multikulturellen Arbeitsumfeld. Fachkräfte müssen deshalb stets darum bemüht sein, ihre interkulturelle Kompetenz zu verbessern, und dies beginnt mit Bewusstsein über unsere eigenen kulturellen Einflüsse. Forbes erweiterte jüngst seine aktuelle Liste an den Fähigkeiten, die 2020 wichtig sind, um kulturelles die Punkte Bewusstsein und Sensibilität.

Diese Skills sind ihrem Wesen nach jedoch nicht transformativ, sondern entwickeln sich fortwährend. Es bedarf Zeit und Erfahrung, um sie zu verbessern. Louis Lima über eine kürzliche, persönliche Lernerfahrung: „Ich befand mich in einem Teamprojekt mit einer Kollegin aus den Niederlanden, die vorschlug alle Entschlüsse einstimmig zu fällen – ein typischer niederländischer Ansatz im Treffen von Entscheidungen. Ich fragte sie später, warum sie diesen Ansatz vorgeschlagen hatte, wenn die „beste“ Vorgehensweise doch ist alle Vorschläge zu sammeln und dann einen von uns entscheiden zu lassen – eine typische amerikanische Vorgehensweise, die auf Tempo abzielt, und die ich wahrscheinlich dank meiner jahrzehntelangen Arbeit in den USA perfektioniert habe. Auf einmal wurde mir bewusst, wie egozentrisch das war, und ich entschuldigte mich schnell. Der Vorfall erinnerte mich daran, dass unser kulturelles Bewusstsein etwas ist, was wir konstant üben müssen.“

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, unsere kulturellen Fähigkeiten zu praktizieren. Eine ist das sogenannte „Style-Switching“ und bezeichnet die Fähigkeit unseren Ansatz so anzupassen, dass er dem präferierten Stil unserer Gegenübers entspricht. Sind Sie beispielsweise dazu geneigt, andere zu unterbrechen, während sie sprechen, um Ihr Interesse zu demonstrieren – in vielen Ländern ein verbreiteter Gebrauch. Nehmen Sie an, sie befinden sich in einem Meeting und ein Kollege braucht lange, um seine Gedanken und seinen Standpunkt zu einem bestimmten Thema zu formulieren. In diesem Fall sollten Sie Unterbrechen vermeiden und geduldig abwarten, bis Ihr Kollege ausgesprochen hat.

Die Fähigkeit zu synergetischen Lösungen ist eine weitere interkulturelle Schlüsselkompetenz und bezieht sich auf das Finden eines situationsbedingten Ansatzes, der nicht nur alle Parteien zufriedenstellt, sondern gleichzeitig in ein besseres Resultat liefert. Sind Sie beispielsweise an eine zielorientierte Arbeitsweise gewöhnt, basierend auf strikten Deadlines und Zeitplänen. Sie befinden sich auf einmal in einer stark auf persönlichen Beziehungen und Dialog basierter Umgebung, weshalb es Ihnen schwerfällt Ihre Deadlines einzuhalten. Einen Zeitrahmen für eine Deadline festzulegen anstelle eines Fixpunkts, mag hier eine optimale Lösung sein. In diesem Fall ist Flexibilität vonnöten, um gewährleisten zu können, dass die Bedürfnisse aller Parteien erfüllt und Leistungen optimiert werden. Im Bereich kultureller Gewandtheit gibt es viele weitere Ansätze, wie beispielsweise Urteilsvermeidung und Wissen über kulturell beeinflusstes Verhalten. „Es ist wichtig, unsere Fähigkeiten in Sachen kultureller Versiertheit stets zu schärfen und zu üben. Es ist nichts, was uns gegeben ist, sondern vielmehr etwas, was wir tun“, erklärt Louis Lima.

Weg von der kulturellen Abkapselung

Louis Lima betont, das Menschen meist in einer „kulturellen Luftblase“ leben. „Das ist eine Metapher, wie wir die Welt wahrnehmen – und in dieser Luftblase gehen wir davon aus, dass unsere Gedanken, Mutmaßungen und Wahrnehmung individuell ist. Kulturelle Versiertheit bedeutet, aus dieser Luftblase herauszutreten und sich bewusst zu werden, dass unser Aufwachsen in einer bestimmten Kultur zu gewissem Maß beeinflusst, wie wir denken und handeln.“ Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, zu akzeptieren, dass die Gedanken und Verhaltensweisen anderer Menschen unseren eignen gleichwertig sind, da sie ebenso von ihrer eigenen kulturellen Erziehung beeinflusst wurden.

Manchmal lassen sich kulturelle Unterschiede leicht managen, wie beispielsweise bei Essen oder Sprache. Andere, wie beispielsweise Glaubenssätze, bedürfen eines hohen Maßes an Sensibilität. „Sind Sie jemand, der Direktheit mit Aufrichtigkeit verbindet, kann es Ihnen schwer fallen sich in High Context-Kulturen zurechtzufinden, in denen Nichtgesagtes ein ganz normaler Teil ihrer Gesprächsstrategie ist“, erklärt Louis Lima. Themen wie Hygiene oder Kindererziehung können ebenfalls konfliktreich und nur schwer in Einklang zu bringen sein. Es ist demnach unbedingt nötig, dass wir reflektieren und uns darüber bewusst werden, inwiefern uns Kultur beeinflusst hat, um diese Herausforderungen zu meistern und wirklich offen hinsichtlich unserer Realitätswahrnehmung zu sein.

Kulturelles Bewusstsein in Zeiten digitaler Transformation

Digitale Transformation (https://bit.ly/3a8QJQ0) ist definiert als die Hinwendung zu digitalen Technologien, um neue Geschäftsprozesse, Unternehmenskultur und Kundenerfahrung zu schaffen oder existierende zu modifizieren, die den Bedürfnissen einer veränderten Geschäftswelt und neuen Marktanforderungen gerecht werden zu können. Während Organisationen und deren Angestellten durch diesen Prozess navigieren, hilft es Managern wie auch dem Personal aufgeschlossen und dem Wandel gegenüber offen zu sein, um sich besser an diese neuen Prozesse und Kulturen anpassen zu können. Die Pandemie in 2020 hat Unternehmen plötzlich in eine virtuelle Welt katapultiert, viele mussten ganz schnell auf neue virtuelle Tools für Meetings, optimierte Arbeitsweisen und -prozesse umstellen. Da man nun auf einmal virtuell mit seinen Kollegen verbunden war, musste man mehr Einfühlungsvermögen aufbringen, zudem berufliche Situationen aufgrund COVID-19 weitgehend strapaziert waren.

„Mit dem Beschleunigen von virtuellem Arbeiten werden wir eine noch stärker multikulturelle, virtuelle Arbeitnehmerschaft sehen – weshalb ich intensiveres und praktischeres Training in Sachen globaler Gesinnung erwarte“, so Louis Lima. Manager, die es gewohnt waren ihre Teams persönlich zu leiten, müssen dies nun virtuell tun und sich neue Soft Skills aneignen, um sich der „neuen Normalität“ anpassen zu können. „Ein Manager zu sein ist ein großes Privileg, denn es gibt einem die einzigartige Gelegenheit das Leben derer, die man managt, auf bedeutungsvolle Weise zu beeinflussen. Es ist deshalb essenziell sich Zeit und Mühe zu investieren seine Soft Skills auszubauen, um der bestmögliche Manager zu sein.“

Soft Skills – ein Katalysator für Reflexion

Soft Skills sind zu Zeiten des Wandels unermesslich – und in diesem Zusammenhang müssen Leute und Unternehmen zu gewissem Maße umdenken. Für Angestellte stellen sie eine Möglichkeit dar darüber zu reflektieren, was jetzt gebraucht wird. Auf Plattformen wie LinkedIn wird offensichtlich, dass Berufstätige neue Kompetenzen entwickeln, um ihre Expertise zu verbessern und stärker aus der globalen Krise hervorzugehen.

Organisationen sehen sich auf einmal mit einer Belegschaft konfrontiert, die gestresster ist oder ein ganz neues Skill-Set benötigt. „Bei Learnlight sehen wir mehr Kundenanfragen für Soft Skills-Training speziell zu diesem Wandel, wie beispielsweise ‚Kommunikation in Krisenzeiten‘ oder ‚Change Management in ungewissen Zeiten‘“, verrät Lima. „Kritisches Denken ist immer eine wichtige Fähigkeit im Skills-Arsenal, aber noch stärker jetzt, während sich die Zeiten konstant ändern – so dass unsere Lebensentscheidungen auf solidem logischen Denken fundieren und nicht nur auf Emotion“, fährt er fort. „Unsere ‚neue Normalität‘ ist eine Welt konstanter Ungewissheit, und wir brauchen die Skills wie auch die richtige Einstellung, um das nicht nur zu akzeptieren, sondern auch wirklich anzunehmen.“

Auf Unternehmensebene sehen wir, das Firmen in Soft Skills-Training investieren, um Ihre Angestellten bei der Weiterbildung zu unterstützen, sie zu motivieren und ihre Produktivität in der Arbeit zu verbessern. Auf individueller Ebene sehen wir einen zunehmenden Trend dahin, dass Leute Soft Skills per virtuellem Training lernen. Soft Skills wie auch kulturelles Bewusstsein sind jetzt unabdingbar für Unternehmen, um den massiven Wandel erfolgreich zu meistern. Jetzt in diese Skills zu investieren, bedeutet eine widerstandsfähige wie auch flexible Belegschaft zu schaffen, die kulturell aufeinander eingestimmt ist und mit größerer Wahrscheinlichkeit effektiv agieren kann, ganz gleich was unsere Zukunft bringt.

Kontakt
Sabine Ehgoetz
Marketing Executive
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