Regenstauf — Die Arbeitswelt wird digitaler, vernetzter, komplexer. Jetzt hält dieser Trend der „Industrie 4.0“ erstmals im großen Stil Einzug in die Klassenräume der technischen Fachkräfte von morgen: Rund eine Million Euro haben die Eckert Schulen in Regenstauf in vier neue High-Tech-Lernlabore und deren Umbau investiert, die in dieser Woche offiziell in Betrieb genommen wurden. Auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern sollen diese interaktiven, hochmodernen „Experimentier-Zentren“ die Fachkräfte von morgen dabei unterstützen, die Trends der vierten industriellen Revolution bereits während ihrer Weiterbildung kennenzulernen und zu erforschen.
„Diese Investition bietet ein völlig neues Lernkonzept, das die Aus- und Weiterbildung in den technischen Berufen erheblich aufwertet und den Teilnehmern Werkzeuge für eine erfolgreiche berufliche Karriere an die Hand gibt“, sagte Markus-Johannes Zimmermann, Geschäftsführer der Dr. Eckert-Akademie bei der offiziellen Eröffnung der neuen Räumlichkeiten. „Mit den jetzt geschaffenen innovativen Praxis-Komponenten sind die Eckert Schulen einmal mehr Vorreiter bei der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte von morgen in den technischen Berufen“, so Vorstandsvorsitzender Alexander Eckert Freiherr von Waldenfels.
In über 80 Prozent der technischen Fächer sollen die neuen Laboreinrichtungen künftig eingesetzt werden — unter anderem in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau- und Fahrzeugtechnik sowie Mechatroniktechnik.
Rund ein halbes Jahr dauerte der Umbau. Dabei nutzten die Eckert Schulen das Know-how des weltweit führenden Herstellers von Trainingssystemen für die technische Berufsbildung, Lucas-Nülle.
Werkstücke, die selbst durch die Fertigung navigieren
Die Initiatoren sind überzeugt: Die neue High-Tech-Umgebung wird die Aus- und Weiterbildung an den Eckert Schulen revolutionieren: Intelligente und von den Teilnehmern programmierte Maschinen, die miteinander kommunizieren um Werkstücke in kleinsten Losgrößen und maximaler Variantenvielfalt zu produzieren, gehören künftig ebenso zum Lernalltag wie interaktive Wissenstests sowie die stärkere Verbindung aus Präsenz- und Online-Angeboten. Die Studierenden lernen dadurch die Flexibilität einer Produktion zu steigern.
Die „intelligente Fabrik“ im Schulalltag
Das Ziel: die Funktionsweise einer „Smart Factory“, also der intelligenten Fabrik der Zukunft bereits während der Ausbildung kennenzulernen. Wie wichtig das für den zukünftigen Berufserfolg ist, machte bei der Eröffnung Johann Hofmann deutlich, der als einer der renommiertesten Experten für die Industrie 4.0 in Deutschland gilt. „Der Mensch wird vom Bediener zum Steuerer, Regulierer und Gestalter“, sagte der Diplom-Ingenieur.
Hofmann leitet bei der Maschinenfabrik Reinhausen in Regensburg — ausgezeichnet als „Deutschlands intelligenteste Fabrik“ — den Bereich ValueFacturing ® und beschäftigt sich dort mit der Optimierung der Hochleistungsfertigung.
„Kreative Fachkräfte mit funktionsübergreifendem Denken“
Aus Sicht des Experten braucht die Industrie künftig vor allem „kreative Fachkräfte mit Zusatzqualifikation, funktionsübergreifendem Denken und der Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung“. Weil die Bedeutung von miteinander vernetzten Maschinen und Daten immer größer werde, sei es wichtig, dass junge Menschen möglichst früh diese neue Arbeitswelt kennenlernen. „Dafür bietet die neue Lernumgebung bei den Eckert Schulen optimale Voraussetzungen“, sagte Hofmann.