Mit der Umsetzung des baden-württembergischen Privatschulgesetzes zum August 2018 sind private Schulen für Physiotherapie und Logopädie dazu verpflichtet worden, das Schulgeld auf monatlich 160,– Euro zu senken. Als Ausgleich für diese Ersatzschulen ist die Landesfinanzierung erhöht worden. Da Ergotherapie-Schulen den Ergänzungsschulen, nicht den Ersatzschulen, zugeordnet sind, sind sie von der angepassten Bezuschussung ausgeschlossen – das Schulgeld kann in diesem Ausbildungsbereich demnach nicht gesenkt werden.
Um die Abwanderung von Ausbildungsinteressenten in andere Bundesländer, in denen die Ausbildung stärker bezuschusst wird, oder in andere Ausbildungsberufe zu verhindern, demonstrieren baden-württembergische Ergotherapie-Schulen am 04. Juli ab 12:30 Uhr auf dem Karlsplatz in Stuttgart, um die Politik auf die Ungleichheit aufmerksam zu machen.
„Es ist Zeit zu handeln! Wir erhoffen uns, dass die Politik das bestehende Problem erkennt und entsprechende Maßnahmen ergreift“, sagt Thomas Berger, Schulleiter der SRH Fachschule für Ergotherapie in Karlsbad-Langensteinbach. „Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung – auch in Baden-Württemberg. Durch die aktuelle Situation ist dieser Beitrag gefährdet“, erläutert Berger weiter.
Im Mai hatten sich Schulleiter von baden-württembergischen Ergotherapie-Schulen an der SRH Fachschule für Ergotherapie Karlsbad-Langensteinbach versammelt, um die Problematik der ungleichen Förderung zu thematisieren und Maßnahmen zur Behebung dieser Ungleichheit zu definieren.