In Deutschland ist es noch immer nicht selbstverständlich, an einer regulären Schule für einen Schüler mit einer Legasthenie eine entsprechende Förderung und technische Hilfsmittel zu erhalten. Im internationalen Ländervergleich zeigte sich, dass Länder mit einem inklusiven Bildungssystem und einer guten Förderung für Schüler mit einer Lernbeeinträchtigung wiederholt Spitzenwerte im PISA-Test erreichen.
In den führenden Ländern sind folgende Erfolgsfaktoren auffällig: Zusammenarbeit multi-professioneller Förderteams, große Handlungsspielräume, finanzielle Ausstattung und Entscheidungskompetenz werden von Seiten der Bildungsministerien bereitgestellt. Die individuelle Situation der Kinder, die Probleme im Schriftspracherwerb haben, wird mittels Screenings oder Diagnosen genau analysiert und die Unterstützung und Förderung anforderungsgerecht gestaltet. Die Unterstützung für das Kind wird prozessorientiert verstanden, d.h. in regelmäßigen Abständen wird der Entwicklungsstand des Kindes überprüft, um die Förderungen bedarfsgerecht anzupassen.
Dafür erforderliche Kompetenzen sind eine ausgeprägte Empathie, gute Wahrnehmungsfähigkeit, die Wertschätzung der Verschiedenartigkeit, ein Blick für Potenziale, Verständnis für die kindliche Entwicklung und familiäre Situation sowie Motivationsfähigkeit. In den Vergleichsländern schätzt man daher Lehrer sehr und der Lehrerberuf ist hoch angesehen. Reformen der Ausbildung werden zeitnah umgesetzt und die Gehaltsklassen der Lehrer attraktiv gestaltet.
„Um das auch in Deutschland zu gewährleisten, bedarf es eines innovativen Zusammenspiels von Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Fehlende finanzielle Mittel, Lehrermangel oder andere Restriktionen dürfen nicht als Verhinderungsgrund gesehen werden, sondern es sollten neue Wege beschritten und erprobt werden, um diese Hindernisse zu überwinden“, sagt Barbara Gronauer von StrategieInnovation, die den Ländervergleich durchgeführt hat. „Das positive Ergebnis aller schulischen Angebote und Förderungen wirkt sich langfristig positiv auf die jeweilige Gesellschaft der Vergleichsländer aus. Ein hoher Bildungsstandard und eine bessere Versorgung der Wirtschaftsunternehmen mit Fachkräften bewirken positive Wirtschaftsentwicklungen, die letztlich den Staaten selbst zu Gute kommen“, betont Gronauer.
Die Beispiele aus Deutschland und dem Ausland zeigen, dass vielfältige und bereits erfolgreiche Modelle existieren, deren bundesweite Übertragbarkeit realisierbar erscheint. Der internationale Ländervergleich steht unter http://www.bvl-infothek.de zum Download bereit.
Weitere Informationen zum Thema und zum Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.
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Über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.:
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 30 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.
Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme der Legastheniker und Dyskalkuliker bekannt.
Weitere Informationen zum Thema Legasthenie und über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.