Der MFA-Tag, der am 8. November 2014 in München stattgefunden hat, stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Kommunikation. „Kommunikation spielt in der Praxis eine tragende Rolle, sei es am Empfang oder am Telefon mit Patienten, sei es untereinander im Team bei der Leistungserbringung und Abrechnung oder bei der Teamführung und Chefkommunikation als Praxismanagerin“, sagt Tim Egenberger, Geschäftsführer des PKV Informationszentrums und Veranstalter des Deutschen MFA-Tags.
Neben alltäglichen Praxissituationen wurden die Teilnehmerinnen auch kommunikativ auf den Ernstfall vorbereitet: Wie MFAs bei einem möglichen Überfall auf die Praxis mit Worten die Situation entschärfen, erklärte Marcus Dannapfel von der Münchener Polizei. Aber es ging nicht nur ernst zu auf dem 8. Deutschen MFA-Tag. Herzlich gelacht wurde als Stefan Häseli, Trainer und Redner, dem Publikum auf witzig-sympathische Weise erklärte, was der Praxisempfang mit Speed-Dating zu tun hat: Es kommt darauf an, in jeder Situation die passenden Worte zu finden. Viele Lacher und zustimmendes Nicken erntete auch der Kabarettist Carsten Höfer. Der Profi für die Kommunikation zwischen Männern und Frauen gab hilfreiche und amüsante Tipps für den kommunikativen Umgang mit männlichen Chefs und Patienten. Den multitasking-geübten MFAs riet er z. B., diese Fähigkeit nicht auch von ihrem männlichen Gegenüber zu erwarten und deshalb „immer eins nach dem anderen“ zu erklären, um die Herren nicht zu überfordern.
Spannend war auch der Vortrag des Polizeibeamten Marcus Dannapfel, der darüber informierte, dass Arztpraxen ein Ziel von Trickbetrügern und Einbrechern sind, etwa im Rahmen der Beschaffungskriminalität. Mitunter werden laut dem Präventionsexperten auch Patienten aggressiv oder gar handgreiflich. Er zeigte den MFAs, wie Praxisteams in solchen Fällen deeskalierend und rechtssicher vorgehen können.
Weiterbildung zahlt sich aus
Ein weiteres Highlight des Kongresses war die Auszeichnung der MFA des Jahres 2014. Die Wahl der Fachjury fiel in diesem Jahr auf die 36-jährige Praxismanagerin aus Mülheim an der Ruhr, Sükran Can, die seit 20 Jahren in einer Dialyse-Praxis arbeitet. Sie überzeugte mit ihrer Kompetenz und ihrem Einsatz. Ihr Credo: „Der Arzt soll Arzt sein können, um alles andere kümmere ich mich als Praxismanagerin.“ Obwohl MFAs wie Sükran Can Beachtliches leisten, um ihren Patienten eine optimale Versorgung zu ermöglichen und ihren Chefs den Rücken frei zu halten, stehen sie in der Öffentlichkeit doch immer noch im Schatten der Ärzte. Mit der Wahl der MFA des Jahres soll die wichtige Arbeit der MFAs endlich ins Bewusstsein der Menschen gerückt und angemessen gewürdigt werden. „Seit acht Jahren küren wir deshalb auf dem Deutschen MFA-Tag die Arzthelferin bzw. MFA des Jahres“, erklärte Tim Egenberger. Dabei gehe es der Jury nicht nur um Fachwissen, sondern auch um die Persönlichkeit der Kandidatinnen.
Sükran Can arbeitete sich mit ihrer Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, in ihrer Praxis von der Auszubildenden zur Praxismanagerin hoch. Heute entlastet Sie ihren Chef so, dass er sich ganz auf seine Aufgaben als Arzt konzentrieren kann. Dennoch hat sie auch immer ein offenes Ohr für die Belange ihrer Kollegen. Ihr Rat an die Teilnehmerinnen des Kongresses lautete: „Nutzt alle Weiterbildungsmöglichketen, die sich bieten! Nur so kann man die vielen und ständig steigenden Anforderungen bewältigen.“ Diesen Rat konnten die Kongressbesucher gleich im Anschluss in den zahlreiche Workshops und Vorträgen umsetzen.
Der Deutsche MFA-Tag & ZFA-Tag fand am 8. November bereits zum achten Mal in München statt. Veranstalter ist das PKV Informationszentrum, das Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte als Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften und Fernlehrgängen das ganze Jahr über fortbildet.