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Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein GmbH

Institution

Vom Schüler zum Unternehmer


10. April 2014, 14:11
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Endlich sind sie da. Nach mehreren Wochen ist das Containerschiff mit der lang ersehnten Ware im Hamburger Hafen eingetroffen. Gespannt öffnet Raoul Plickat die Kartons: 700 Tank Tops seiner ersten eigenen Sportkollektion. Als Limited Edition werden sie jetzt über seine Website www.standupliftup.com, auf der sich alles um das Thema Fitness und Kraftsport dreht, verkauft. Den Weg dorthin hat der 20-jährige Schüler beharrlich verfolgt.

Nach zwei Praktika in Dubai hatte er bereits vor vier Jahren sein Ziel klar vor Augen: „Ich wollte meine eigene Firma gründen, ich wusste nur noch nicht wie und wann“, berichtet der Jungunternehmer. Um schon früh den Grundstein für seine Vorhaben zu legen, wechselte er im Spätsommer 2012 vom Helene-Lange-Gymnasium in Rendsburg in den ersten Jahrgang des Kieler Wirtschaftsgymnasiums der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in der Wik. Dort stehen seitdem unter anderem Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen auf seinem Stundenplan. 

Im November des gleichen Jahres kam dem sportbegeisterten Bredenbeker die zündende Idee für die Marke „Stand Up – Lift Up“ mit der gleichnamigen Website. Der Name wurde nicht nur bewusst auf Englisch gewählt, um so weltweit Fitnessanhänger zu erreichen, er spiegelt auch die Philosophie der Seite wieder, welche sich vor allem an körperbewusste junge Menschen richtet. Hier werden Kraftsportler und Kraftsportlerinnen vorgestellt, die schwere Schicksalsschläge erfuhren, sich jedoch mit Erfolg in das Leben zurückgekämpften und es jetzt als Vorbilder im Fitnessbereich zu Anerkennung gebracht haben. Daher berichten sie nicht nur von ihren individuellen Trainingsplänen und Essgewohnheiten, sondern auch über ihr Durchhaltevermögen, ihre Motivation und ihre Träume, die sie trotz ihrer Rückschläge erreicht haben. „Mit Menschen, die Rückschläge erlitten haben, identifiziert man sich leichter. Niemand wird als Vorbild geboren. Man erarbeitet es sich, indem man seinen eigenen Weg beschreitet. Das macht die Marke erlebbar und zu dem was sie ist“, erläutert Plickat sein Konzept.

Seit der Firmengründung im April vergangenen Jahres hat der Gymnasiast viel Zeit und Energie in sein Projekt investiert. Zwei erfahrene Mentoren unterstützen ihn dabei bei Fragen rund um die künftige Ausrichtung der Marke sowie bei den technischen Details der Internetseite. Der Erfolg gibt Plickat Recht: Mehr als 20.000 Besucher hat seine Website inzwischen jeden Monat. Der Aufbau einer Nutzercommunity war für Plickat nur der erste Schritt, im zweiten bringt er nun eine eigene Modekollektion für Fitnesskleidung heraus. Dazu hat er sich eigenständig Wissen über die Bekleidungsindustrie angeeignet und Kontakte nach China aufgebaut. Dort fand er schließlich eine Firma, welche die Bekleidung nach seinen Qualitätsanforderungen produziert: „Mir war wichtig, dass dort keine Kinder für mich arbeiten und dass keine giftigen Stoffe in meine Kleidung kommt. Beides wurde erfüllt.“

Die erste Stücke der Kollektion sind Tank Tops, auf deren Vorderseite spiegelverkehrt Motivationssprüche aufgedruckt sind. Was auf den ersten Blick nach einem Fehldruck aussieht, richtet sich explizit an Sportler im Fitnessstudio. In den verspiegelten Sälen können sie die Botschaft auf dem eigenen T-Shirts selbst lesen und werden so zu Höchstleistungen angetrieben. Aber nicht nur das Design hebt sich von anderen Anbietern ab: „Wir haben auch einen eigenen Stoff entwickelt, der am besten den Anforderungen beim Fitnesstraining entspricht“, berichtet Plickat.

Nach den vielen Arbeitsstunden, die er bereits in das Unternehmen gesteckt hat, freut er sich jetzt über den Startschuss zur Vermarktung der Kollektion. Der 20-jährige will trotz seines, nicht nur in der Kunstszene prominenten Vaters, dem Bildhauer Jörg Plickat, seinen eigenen Weg gehen. 

Für die nächsten 24 Monate hat Raoul Plickat sich viel vorgenommen: Er möchte am Wirtschaftsgymnasium zunächst das Abitur machen und mit der Firma durchstarten. Dazu will der Jungunternehmer die Marke weltweit bekannter machen und seine Sportkollektion erweitern. Daneben möchte er noch seine weiteren Projekte und Unternehmensideen realisieren - wie zum Beispiel eine Reise nach China und eine mögliche Tätigkeit als Markenberater für den Mittelstand.

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