Entscheidend für das Gelingen agilen Verwaltungshandelns ist die Einstellung zur Notwendigkeit. Ohne agiles Mindset lassen sich sicherlich vereinzelte Aspekte agiler, ressortübergreifender Zusammenarbeit einführen. „Doch die alten Denkweisen behindern den Erfolg“, so der Führungskräfteberater Dindorf. Selbstreflexion und Lösen von überholten tradierten Organisationsstrukturen gehört auch zum Prozess hin zur agilen Verwaltung.
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Dindorf: Attraktive Verwaltungen brauchen agile Organisationsformen
„Viele öffentliche Verwaltungen müssen sich fragen, ob sie den Anforderungen des 21. Jahrhunderts noch gerecht werden“, äußert sich der Führungskräfteberater Rolf Dindorf. Politische Verwerfungen, Digitalisierung, Wertewandel sowie demographischer Wandel führen im gleichzeitigen Auftreten zu einer komplexen Gemengelage.
Der öffentliche Dienst muss flexibler und innovativer die technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen aufnehmen. „Damit die Verwaltungsmühlen noch lange erfolgreich mahlen muss die Weber’sche Verwaltungsorganisation um agile Organisationsformen angereichert werden“, sagt der Kaiserslauterer Dindorf.
Die agile Organisationsgestaltung in Behörden, Kommunalverwaltungen oder Ministerialbürokratien ist keineswegs ein Selbstzweck. Sie ist die Antwort auf eine stetig komplexer werdende Umwelt. Organisationen und Unternehmen im öffentlichen Sektor sind gezwungen beweglicher zu werden. Nicht nur Kommunalverwaltungen sind gefordert mehr Innovation zu wagen. Beispielsweise lassen sich Apps zum Melden defekter Straßenlaternen oder überfüllter Mülleimer entwickeln.
Traditionelle Silo-Strukturen behindern dynamischere Entwicklungen. „Hier wird darüber nachzudenken sein, wie sich querschnittsorientierte Zusammenarbeit über Ämter und Abteilungen verwirklichen lässt“, fordert Rolf Dindorf.