Ausführungen von Dr. Frithjof Netzer
Senior Vice President
Performance Chemicals Asien-Pazifik
Leichte und stabile Kunststoffe gewinnen angesichts knapper werdender Ressourcen noch stärker an Bedeutung. Sie ersetzen weniger nachhaltige Materialien in verschiedensten Industrien, wie beispielsweise im Automobilbau, der Bauindustrie, der Landwirtschaft oder der Elektronikbranche. Dank leistungsstarker Additive können Kunststoffe im Automobilbereich eingesetzt werden, wo sie sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind – dies ermöglicht leichtere und sparsamere Motoren. In der Bauindustrie lassen sich mittels Lichtstabilisatoren und Flammschutzmittel alternative Materialien in der Bedachung und Verglasung durch Kunststoffe ersetzen. Und in der Landwirtschaft werden Gewächshaus-Folien stabilisiert und das selektive Pflanzenwachstum gesteigert.
Marktführer und globaler Lieferant für Additive
Es sind hochentwickelte Additive, die Kunststoffe zu Hochleistungs-Werkstoffen machen. Daher dürfte der Additiv-Markt auch in Zukunft weiter wachsen, stärker als die Weltwirtschaft, denn der Bedarf an leistungsfähigen Kunststoffen steigt gerade in den Wachstumsregionen mit hoher Geschwindigkeit. Als Marktführer und einziger globaler Lieferant für Additive unterstützt die BASF dieses Wachstum.
Sie ist im außerordentlich vielseitigen Additiv-Markt mit einer breiten Produktpalette wie kein anderes Unternehmen aufgestellt. Die BASF ist weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Antioxidantien, Lichtschutzmittel sowie Pigmente mit einem sehr breiten Portfolio. Darüber hinaus liefert die BASF eine Vielzahl funktionaler Additive, wie Antistatik-Additive, Antiscratch-Additive und Flammschutzmittel zusammen mit der dazugehörigen Anwendungs-Expertise. Das Unternehmen ist auch der einzige Anbieter, der weltweit mit Produktions- und Forschungsstätten vertreten ist und dort kontinuierlich investiert – in Asien, Europa, Nordamerika und im Nahen Osten.
Damit kann die BASF eine hohe Versorgungssicherheit, gleichbleibende Qualität und Innovationsberatung weltweit sicherstellen. Dies ist – neben der technischen Expertise, die sich auch aus der langjährigen Pionierleistung und engen Zusammenarbeit mit Kunden ergibt – ein wichtiges Plus, das vom Markt gerne angenommen wird.
Die Chancen, die in der weltweiten Präsenz ihrer Additiv-Sparte liegen, wird die BASF zukünftig durch zwei zentrale Entwicklungen noch stärker nutzen als bisher: zunehmende eigene Produktion in Wachstumsmärkten, wie im Nahen Osten und in Asien sowie Investitionen in Produktionskapazitäten für neuartige Additive.
Polyolefin-Additive für Kunden in den Golfstaaten
Die Kunden der BASF in den Golfstaaten produzieren Polyolefine in sogenannten World-Scale Anlagen. Für diese Produktionsanlagen kann der Einsatz von Additiven in der Polyolefin-Produktion aufgrund erschwerter Witterungsbedingungen eine maßgebliche Herausforderung darstellen. Die BASF ist der Weltmarktführer für CSBs, Customer Specific Blends, also Additiv-Paketangebote, die auf den individuellen Bedarf der lokalen Kundschaft zugeschnitten sind und somit für Polymerhersteller in dieser Region einen großen Vorteil darstellen. Mit der BASF-eigenen, geschützten Technologie können Kunden unter erschwerten klimatischen Bedingungen ihre Effektivität steigern. Gerade Anwender mit World-Scale Anlagen, wie im Nahen Osten, profitieren besonders von CSBs, die sich durch eine vereinfachte, exakte Dosier- und Dispergierbarkeit auszeichnen. Additive, die in einer besonders staubarmen Variante angeboten werden, leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Arbeitsplatzsicherheit und -hygiene.
Neuer Produktionsstandort in Bahrain
Ihre globalen Fertigungsstandorte für CSBs und die Produktion von Antioxidantien hat die BASF aufeinander abgestimmt, um so ihren Kunden weltweit eine gleich hohe Qualität bieten zu können. Deshalb hat das Unternehmen in Bahrain in eine neue Anlage für CSBs investiert. Nur 13 Monate dauerte es von der Ankündigung bis zur Fertigstellung. Die Anlage, auf Basis patentierter Technologie, in die die BASF einen zweistelligen Millionenbetrag investiert hat, ist mit einer jährlichen Kapazität von 16.000 Tonnen eine der größten ihrer Art weltweit. Mit der Inbetriebnahme wurden zugleich einige Dutzend Arbeitsplätze für hochqualifiziertes lokales Personal geschaffen, das von der BASF vor Ort ausgebildet wurde.
In Bahrain stellt die BASF vor allem CSBs auf Basis extrudierter Irganox®-Antioxidantien für den Einsatz in Polyethylen und Polypropylen her. Damit ist die Anlage zugleich eine außerordentlich gute Ergänzung zu den CSB-Standorten in Europa, den USA und Asien – und bringt die BASF noch näher an den Markt. Auch die neue Anlage in Bahrain arbeitet nach den höchsten Sicherheitsstandards und verfügt über ein Umweltmanagement auf dem neuesten Stand der Technik; sie ist unter anderem nach ISO 9001:2008 zertifiziert. Beides ist für viele Kunden ein wichtiges Argument, denn rund 80 Prozent der lokalen Abnehmer produzieren für den Export.
Investition in die Produktionsanlage in Singapur
Auch die Antioxidantien-Produktionsanlage in Singapur, einem Schlüsselstandort für den asiatischen Markt, wird derzeit dem wachsenden und spezifischen Bedarf in Asien und dem Nahen Osten angepasst. Damit vergrößert die BASF nicht nur ihre Produktionspräsenz in diesen Regionen, sondern stärkt dank hoher Versorgungssicherheit ihre Position als global führender Anbieter.
In Singapur wird die BASF ab der zweiten Hälfte von 2013 Irganox 1010 in unterschiedlichen Formen produzieren. Diese Produktfamilie setzt den Standard bei schwerflüchtigen und nicht-färbenden phenolischen Antioxidantien mit einem breiten Einsatzgebiet. Auch viele Blends, die in Bahrain produziert werden, enthalten Irganox 1010, das in diesem Jahr sein fünfzigjähriges Jubiläum feiert. Die Anlage in Singapur wird einen großen Beitrag dazu leisten, dass die globale Marktführerschaft der BASF gefestigt und weiter ausgebaut werden kann.
Forschung an Hochleistungsadditiven
Der zweite Schwerpunkt der BASF-Strategie im Additiv-Sektor ist das konsequente Weiterführen der Rolle als Innovationsträger und Pionier im Markt. Die BASF beschäftigt heute das größte Forschungsteam im Bereich der Kunststoffadditive. Seit 2009 wurde ein dreistelliger Millionenbetrag investiert, um Schlüsselfunktionen in Entwicklung und Forschung zu stärken. Die BASF unterstützt auch ihre Kunden mit Hochleistungs-Additiven, falls neue rechtliche Vorschriften dies erfordern oder der Kunde Alternativen für bestehende Konzepte sucht. Anwender, die Kunststoffe für spezialisierte Einsatzgebiete wie langlebige Polycarbonatplatten oder emissionsarme Polyurethane für Autositze entwickeln wollen, profitieren von Spezial- Additiven der BASF.
Auf diese Weise wird auch die Nachfrage nach differenzierten HALS- und NOR-HALS-Lichtschutzmitteln wie Chimassorb® 2020, Tinuvin ® NOR 371 oder Tinuvin 1600 aus der Triazin-Familie der BASF steigen. Der 2011 eingeführte, hochwirksame UV-Absorber Tinuvin 1600 schützt zum Beispiel dünnschichtige Kunststoffe in Außenanwendungen für über zehn Jahre; Tinuvin NOR 371 ist beständig gegen viele Agrarchemikalien und gilt als eines der besten Additive für pestizid-resistente Folien.
Moderne Anlagen in Europa und weiterer Ausbau
Für die Herstellung der HALS- und NOR-HALS-Stabilisatoren, etwa in Pontecchio und Lampertheim, wurde die Kapazität der Produktionsanlagen seit 2011 bereits deutlich gesteigert. Dank weiterer Investitionen an diesen Standorten sind umweltrelevante Anlagenbestandteile wie Abluftverbrennung und Lösemittel-Recycling an die neue Kapazität angepasst worden. Damit zählen diese Anlagen heute zu den modernsten Produktionsstätten der Welt.
Insgesamt wird die BASF in den kommenden fünf Jahren mehrere hundert Millionen Euro in den Ausbau ihrer Additiv-Produktionsanlagen sowie in Forschung und Entwicklung investieren. Die erhöhte Präsenz in den weltweiten Wachstumsmärkten und die Investitionen in Additive für Hochleistungs-Anwendungen werden es der BASF erlauben, in Zukunft noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen zu können und die Position des Marktführers und einzigem globalen Lieferanten in einem wachstumsorientierten Markt zu halten.
Über BASF Plastic Additives
Die BASF ist in der Kunststoffindustrie der führende Innovationspartner, Hersteller und Zulieferer von Additiven und Pigmenten wie UV-Stabilisatoren, Antioxidantien und Prozessstabilisatoren, organischen und anorganischen Pigmenten, Effekt-Pigmenten und anderen Additiven.
Mehr Informationen zu Additiven unter:
www.plasticadditives.basf.com
Pressefoto: Unter www.basf.com/pressefoto-datenbank, Rubrik „Kunststoffe“ oder Suchbegriff „Additive“. Text und Foto finden Sie in Kürze auch im Pressearchiv Kunststoffe der BASF: www.basf.de/kunststoffe/presseinformationen.