Laut einer Studie des Instituts für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg (IREBS) im Auftrag der Deutschen Bank wird sich der Preisanstieg bei Immobilien auch in diesem Jahr fortsetzen. Demnach könne 2014 der Preis von Einfamilienhäusern im Schnitt um drei Prozent und der von Neubauwohnungen um fünf Prozent steigen. Anhaltend günstige Bauzinsen und die weiterhin hohe Nachfrage nach Immobilien tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Studie zeigt, dass der deutsche Wohnimmobilienmarkt zwar Züge eines Booms hätte – eine Immobilienblase aber nicht in Sicht sei. Die Studie sieht sogar eine Normalisierung: Da gleichzeitig die Einkommen anzogen und die Zinsen sanken, sei die Finanzierung von Immobilien für private Haushalte nach wie vor bezahlbar, erklärten die Experten. Das gelte für Deutschland insgesamt, aber deutlich weniger für westdeutsche Ballungsräume und Berlin. Demografische, gesamtwirtschaftliche und finanzielle Gründe führten seit Anfang 2008 dazu, dass die Haus- und Wohnungspreise in Deutschland preisbereinigt um rund drei Prozent jährlich stiegen, meint Tobias Just von der Universität Regensburg.
Immobilienexperte Thomas Filor erachtet mehrere Faktoren als preissteigernd: „Die Zahl der Beschäftigung ist deutlich gestiegen, hinzu kommen die niedrigen Kreditzinsen, die enorme Urbanisierung und Zuwanderung nach Deutschland. Die unsichere Situation an den Finanzmärkten tut ihr Übriges.“ Immobilien seien sinnbildlich der „Rettungsanker“ inmitten der Krise.
Eine Immobilienblase müssen wir trotz allem wohl nicht befürchten, so die Studie. Deutschland erfülle nicht die typischen Anzeichen dafür: lockere Kreditvergabe, eine Überhitzung der Wirtschaft oder ein Auseinanderlaufen von Preis- und Mietentwicklung seien nicht zu erkennen. Schließlich betont die Studie, dass das reale Kreditwachstum in Deutschland sehr moderat verläuft und weit entfernt sei von einer Preisdynamik wie in Südeuropa oder den USA vor der Finanzkrise.
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