St. Gallen, 01.07.2014. Einem Medienbericht zufolge hat die Deutsche Bahn versucht, Sicherheitsmängel zu kaschieren. Demnach soll eine gebrochene Schiene mit Holzklötzen gesichert worden sein. Es heißt, die Bahn habe neun Monate lang eine stark befahrene Strecke bei Karlsruhe notdürftig mit unterlegten Holzklötzen befahrbar gehalten. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Anwohner wegen des Lärms beschwert und so das Eisenbahnbundesamt (EBA) auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht.
Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) wurden in der "betrifft"-Dokumentation "Die Methode Bahn – Preise rauf, Angebote runter" veröffentlicht. Doch nimmt die Bahn tatsächlich Mängel und ein enormes Sicherheitsrisiko in Kauf, um zu sparen? „Fakt ist, dass die Bahn im Vergleich zu den aufstrebenden Busunternehmen vergleichsweise hohe Fahrpreise anbietet“, so der PR-Experte Michael Oehme. Diese Preise würden die Kunden beispielsweise für schnellere Fahrzeiten problemlos hinnehmen, wenn nicht immer wieder solche verheerenden Fakten aufgedeckt werden würden, ist sich Michael Oehme sicher.
Erschreckenderweise habe die Bahn laut SWR kein sicherheitsrelevantes Problem gesehen. Das EBA ist dagegen seit längerer Zeit bestrebt, die Missstände der Deutschen Bahn aufzuklären und hat innerhalb der letzten zwei Jahre viele Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen festgestellt. Dass es sich bei der „Holzklotzaffäre“ keinesfalls um einen Einzelfall handelt, ist umso beunruhigender: Danach deckte diese Behörde zwischen 2012 und 2014 rund einhundert "schwerwiegende Verletzungen von Sicherheitsanforderungen" durch die Deutsche Bahn auf.
„Das Fremdbild, also das Image der Deutschen Bahn leidet dieser Tage wieder enorm unter den Vorwürfen“, so Oehme weiter. „Da es immer mehr und vor allem günstigere Alternativen zur Deutschen Bahn gibt, wird das Unternehmen pro Skandal immer mehr Kunden an die Konkurrenz verlieren“, betont der PR-Experte.
Die Deutsche Bahn hatte die Vorwürfe am Anfang der Woche zurückgewiesen und berief sich dabei auf zeitliche und finanzielle Belastungen. Das 39,296 Milliarden schwere Unternehmen habe mit durchschnittlich 1,4 Milliarden Euro pro Jahr in den vergangenen Jahren deutlich mehr Eigenmittel für die Instandhaltung aufgewendet als die mit dem Bund in der sogenannten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung festgelegten Summe von einer Milliarde Euro.
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