Was viele Ideologen und Politiker nicht verstehen: in der Umformtechnik lässt sich nur sehr begrenzt Energie einsparen. Für die Erwärmung und Umformung ist Energie nötig, wie man auch nicht „kalt kochen“ kann. In diesem Beitrag soll die Bedeutung der Umformtechnik anschaulich dargestellt werden. Warum die Einsparmöglichkeiten begrenzt sind, wurde in einem früheren Beitrag erläutert: https://trendkraft.io/energie/die-grenzen-der-energetischen-einsparmoeglichkeit-am-beispiel-der-umformtechnik-38841
Messer/Gabel/Schere, Schrauben, Nägel, Hammer und Sichel
Seit über 3000 Jahren wird Stahl in der heutigen Form erzeugt, die Ursprünge reichen sogar noch viel weiter zurück. Ganz ursprünglich wurden neben Schmuck besonders Werkzeuge für die Land- und Forstwirtschaft geschmiedet: Pflüge, Beile, Äxte - und natürlich Messer und Schwerter.
Auch heute geht es nicht ohne Schmiedeteile.
- Schmiedeteile kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Bauteile extremen Belastungen ausgesetzt sind oder der Einsatzbereich höchste Anforderungen an sie stellt, wie z.B. hoher Druck, aggressive Medien, tiefe oder hohe Temperaturen.
Offensichtliche Beispiele findet man im Fahrzeugbau, doch nicht nur in PKW und LKW finden Schmiedeteile wichtige Einsätze, sondern ganz besonders auch bei Flurfördermitteln wie Gabelstaplern, oder auch Landmaschinen.
Des Weiteren werden Schmiedeteile bei Druckanwendungen und in der Kältetechnik eingesetzt. Hierbei kommen Spezialstähle in Ventilen und Rohrleitungen zum Einsatz, die tiefen Temperaturen standhalten müssen. Ebenso gibt es Edelstähle für Hochtemperaturanwendungen im Kraftwerksbereich oder besondere Edelstähle für Wasserstoffanwendungen, die besonderen Anforderungen unterliegen (Wasserstoffversprödung).
- Wellen/Zahnräder/Ritzel, Kettenteile wie Kettenglieder, Ventilgehäuse, Druckkessel, Rohrverbindungen, Schweißflansche, Düsenköpfe, Stahlnippel: alles geschmiedet!
Weniger ersichtlich, aber dennoch existentiell: Schneidwerkzeuge. Nicht nur Messer und Gabel werden geschmiedet oder aus gewalzten Blechen hergestellt; fast die gesamte Ausrüstung von Polizei und Feuerwehr beinhaltet Schmiedeteile, die teilweise korrosionsbeständig sein müssen. Ebenso wichtig, aber „unauffällig“, sind Kettenteile wie Kettenglieder im Bergbau, bei Kettenfahrzeugen oder in Rolltreppen!
- Was kaum jemand sieht, weil diese Teile „versteckt“ sind: die Wellen von Windkraftanlagen und Elektromotoren - diese sind ebenfalls geschmiedet!
Zusammengefasst lässt sich feststellen:
Ohne Schmiedeteile gibt es keine Lebensmittelindustrie, Kühlketten, Landmaschinen/Landwirtschaft, Schiffbau/Fischerei, Energieanlagen (konventionell oder kerntechnisch), Windkraft, Solarthermie, militärische und zivile Kriseninterventionsmittel (Waffenteile/Munitionsteile/Einsatzfahrzeuge) und vieles mehr.
Beispiele für Schmiedeteile
Ventil, Düsenkopf, Filtertopf, Flanschbuchse, Rohrflansch, Schmiedeformstück, Gabelrohr/Rohrgabel, geschmiedete Kappen, Kesselbau, Kniestück, Muffe, Stahlnippel, Vorschweißflansch