„Wie heissen diese Stühle?“
„Adirondack Chair, Hummelstuhl, Strahlensessel, Alsterstuhl, Bear Chair, Muskoka Chair, Westport Chair (wir nennen unsere „Seasiders“)…“
Hier die Geschichte:
So unterschiedlich die Namensgebung offensichtlich ist, so eindeutig fällt das Urteil aus: kaum ein anderes Sitzmöbel (insbesondere für draussen, also den Garten, den Strand, den Park) vereint gleichermassen grossartigen Sitzkomfort mit gefälliger Optik mit starkem Auftritt (meist aus Holz!). Diese Sitzmöbel sind für die Ewigkeit gedacht und werden an die nächste Generation weitergegeben.. wahrscheinlich werden sie dabei immer schöner! Für uns sind sie ein echtes „Statement“ für einen Seaside-Way-of-Life . . .
Ihr Ursprung liegt in den Adirondack Mountains (Adirondack Park) im Nordosten des US-Bundesstaates New York: dort zimmerte Thomas Lee im Jahr 1902 einfache Stühle für eine Familienfeier – daraus machte ein befreundeter Tischler namens Harry Bunnel wenig später den „Westport-Chair“, den er 1905 zum Patent anmeldete: diese Ur-Form besticht durch einfache gerade Sitz- und Rückenlehnen (jew. aus einem Brett gefertigt) und extra-breiten Armlehnen. Seitdem haben sich verschieden Varianten entwickelt, kennzeichnend sind stets die nach hinten geneigte, tiefe Sitzposition, die schräge Rückenlehne, sowie die breiten Armauflagen, welche auch das Abstellen von Getränken etc. ermöglichen. Er ist eine Mischung aus Stuhl und Liege: wer drin sitzt, möchte sitzenbleiben!
Der Adirondack Chair ist ein Symbol.. in den Worten seines Ursprungslandes:
„.. the truly all American chair that has come to symbolize easy summertime living!”
Heute schmücken Adirondack Chairs weltweit Gärten, Parks, Strände, Cafés und Restaurants, begleiten Ihre Besitzer oder bieten einfach ein paar gelassene Momente im Alltag. Je nach Region werden Sie unterschiedlich genannt, in Kanada z.B. kennt man sie als „Bear Chair“ oder auch „Muskoka Chair“ – in Hamburg sind sie seit der Gartenschau 1953 präsent und werden dort als Alstertühle, Strahlensessel oder Hummelstuhl geliebt (zu finden auf den Alsterwiesen, im Jenischpark, Stadtpark oder bei Planten un Bloomen): sie sind etwas einfacher geformt, mit markanter Rückenlehne und meistens in strahlendem weiss.
Selbst in einem berühmten Design-Klassiker der Sitzmöbel-Geschichte finden sich die Charakteristika des Adirondack-Chairs: Gerrit Rietvelds´s „Rot-Blauer-Stuhl“ (1917) vereint starkes, gefälliges Design mit ergonomischem Sitzkomfort, quasi ein Adirondack-Chair für drinnen . . .
Und weil Bilder mehr als viele (weitere) Worte sagen, sei hier auf das wunderschöne Buch von Daniel Mack: The Adirondack Chair – a celebration of a summer classic (2008; ISBN 978—1-58479-568-1) verwiesen; es bietet zahlreiche Impressionen dieses aussergewöhnlichen Stuhls!
CK BeSeaside Januar 2015
(Quellen: Wikipedia, „The Adirondack Chair“ (Daniel Mack), Hamburger Abendblatt, andere Online-Quellen)