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Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH

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Neuer Hybrid-OP mit Angiographieanlage im Institut für Radiologie in Betrieb genommen


20. März 2015, 12:43
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Im März wurde im Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des St. Martinus-Hospitals eine neue digitale Subtraktionsangiographieanlage (DSA) in Betrieb genommen. Mithilfe der Angiographieanlage können kleinste, krankhafte Veränderungen in Blutgefäßen festgestellt werden.

Neuer Hybrid-OP mit Angiographieanlage im Institut für Radiologie in Betrieb genommen

Unter digitaler Subtraktionsangiographie versteht man die klare und deutliche Darstellung von Gefäßen. Dazu wird zunächst eine digitale Röntgenaufnahme erstellt. Dabei werden auch Knochen und Weichteile aufgezeichnet. Um dann ein Bild des Gefäßsystems zu erhalten, wird anschließend nach Zugabe eines Kontrastmittels in die Gefäße eine zweite Aufnahme angefertigt. Nun zieht der Computer die Daten der ersten von der zweiten Aufnahme ab. Damit werden alle Überlagerungen wie Knochen und Weichteile eliminiert. Ergebnis ist ein glasklares, überlagerungsfreies Bild der darzustellenden Gefäßbahnen.

„Die Radiologie bildet zusammen mit der Gefäßchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Everard V. Braganza den Kern des interdisziplinären Gefäßzentrums. Durch das neue Gerät und den Umbau des Angiographielabors zum volltauglichen Operationssaal können künftig auch kombinierte therapeutische Eingriffe direkt vor Ort zum Wohle des Patienten unter modernsten Bedingungen erfolgen“, erläutert Dr. Dieter Schopp, Chefarzt des Instituts für Radiologie. „Zum Beispiel können Patienten mit einer erweiterten Bauchschlagader minimal invasiv, ohne Bauchschnitt mit Endoprothesen versorgt werden. Auch zeitgleiche chirurgische Bypassoperationen in Kombination mit interventionell radiologischer Ballondehnung und Stentversorgung von Gefäßverengungen sind möglich.“

Die Vorteile dieser hochmodernen Angiographieanlage für den Patienten: die zur Untersuchung erforderliche Strahlen- und Kontrastmitteldosis wird bei verbesserter Bildqualität und -auflösung auf ein Minimum reduziert. Damit arbeitet die neue Anlage mit einem Bruchteil der Strahlenbelastung früherer Tage. Sie erlaubt es außerdem Aufnahmen in allen Raumrichtungen vorzunehmen, ohne dass der Patient sich drehen muss.

Darüber hinaus bietet die neue Anlage die Möglichkeit eine sogenannte CT-Angiographie durchzuführen. Dabei werden die Möglichkeiten eines Computertomographen mit denen der DSA in einer Untersuchung kombiniert. Dazu dreht sich eine großflächige Flachdetektorplatte während der Aufnahme um den Patienten. Die gewonnenen dreidimensionalen Bildinformationen können zur besseren Planung und Durchführung von schwierigen und komplexen radiologischen Gefäßeingriffen, wie z. B. Gallengangseingriffen in der Leber oder die Embolisation von Gefäßmissbildungen beitragen. Durch die sehr gute Orientierungsmöglichkeit anhand computertomographischer Schnittbilder kann die Untersuchungs- und Eingriffszeit für den Patienten deutlich verkürzt werden. Manche Untersuchungen können bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion außerdem zur Schonung der Nieren mit dem negativen Kontrastmittel Kohlendioxid durchgeführt werden. Kohlendioxid wird vom Patienten unbemerkt über die Lunge abgeatmet.

Um die Untersuchungen nach den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen und Qualitätsvorgaben durchführen zu können, unterziehen sich die Mediziner regelmäßigen Qualitätssicherungsmaßnahmen. Im Bereich der Radiologie nehmen die Olper Radiologen seit vielen Jahren regelmäßig an den Qualitätssicherungsprogrammen der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie, kurz DeGIR, teil. Aufgrund der hohen Behandlungszahlen und -qualität sind sie als einzige Radiologie im Versorgungsbezirk Olpe-Siegen-Wittgenstein als DeGIR-Ausbildungsstätte für interventionell tätige Ärzte zertifiziert.

Die Kosten des Umbaus und der Inbetriebnahme der Angiographieanlage belaufen sich auf rund 700.000 Euro.

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