Beim diesjährigen rehawissenschaftlichen Kolloquium soll es um die Auswirkungen von Essstörungen auf die Arbeitswelt gehen. So stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 kg/m² als adipös ein. Das Robert Koch Institut stellt in einer Erhebung fest, dass zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) ist stark übergewichtig (adipös).* Noch wird die Essstörung Adipositas nicht als Erkrankung, sondern als ungesunde Lebensweise eingestuft. Adipositas ist aber, laut Einschätzung des IFB AdipositasErkrankungen eine Erkrankung mit vielen unterschiedlichen Ursachen und weitreichenden Folgen. Bei einer anderen Essstörung, der Magersucht (Anorexie), verweigern die Betroffenen die Nahrungsaufnahme so gut wie total. Essen wird auf das Notwendigste reduziert, um am Leben zu bleiben. An den Folgen sterben 4 bis 8 Prozent der Erkrankten. 2012 wurden in Deutschland 70 Todesfälle aufgrund von Essstörungen gezählt.
Um diese Unterschiede in der Bewertung mit ihren Wirkungen auf die Arbeitswelt besser zu differenzieren, haben das BFW Leipzig und das IFB AdipositasErkrankungen Referenten eingeladen, die darüber mit den Gästen aus Wirtschaft, Medizin und Vertretern von Rentenversicherungen, Arbeitsagenturen und Jobcentern ins Gespräch kommen wollen.
Über die Alltagsdiskriminierung wird Natalie Rosenke, 1. Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung (GgG) e.V., referieren.
Die Referenten vom IFB AdipositasErkrankungen Dr. Thomas Ebert, Facharzt für Innere Medizin, Universitätsklinikum Leipzig, Prof. Dr. Claudia Luck-Sikorski, Professorin für Psychische Gesundheit und Psychotherapie und Dr. Tatjana Schütz, IFB AdipositasErkrankungen Core Unit Ernährung und klinische Phänotypisierung erklären, welche Folgeerkrankungen bei Essstörungen wie Adipositas auftreten oder wie sie sich auf die Psyche der Betroffenen auswirken können. Dazu stellen sie neue Therapieansätze vor.
Dr. Ina Ueberschär, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland a.D. breitet den Fächer der Essstörungen von Anorexie bis Adipositas aus der Perspektive der medizinischen und beruflichen Rehabilitation auf.
Rechtsanwalt Dr. Stefan Müller beleuchtet als Fachanwalt das Feld des Arbeitsrechts und erläutert, wie sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf das Thema im Unternehmen einstellen müssen.
In den Pausen und zum Ende des Kolloquiums werden die Gäste die Gelegenheit haben, sich mit den Referenten sowie untereinander über die Erfahrungen mit der Problematik Essstörungen im Arbeitsleben auszutauschen.
Noch bis zum 9. Mai 2018 können sich die Interessierten beim Berufsförderungswerk Leipzig für diese Veranstaltung anmelden.
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Erstellt: Michael Lindner/BFW Leipzig
*‘ Quelle: www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adiposi…
Weitere Informationen zum Rehawissenschaftlichen Kolloquium und Anmeldung: www.bfw-leipzig.de/reha-kolloquium
Weitere Informationen zum IFB AdipositasErkrankungen:
Universitätsmedizin Leipzig – IFB AdipositasErkrankungen
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04103 Leipzig
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BU: Essstörungen können im Arbeitsleben zu erheblichen Ausfallzeiten führen. Montage BFW Leipzig © ronniechua+turk_stock_photographer/Thinkstockphotos