Eröffnung: 26.6.2010, 18 Uhr
Begrüßung: Dr. Katrin Schäfer; Einführung: Daniela Lembke. Die Künstlerin ist anwesend.
Dauer der Ausstellung: 26.6. – 2.8.2010. Öffnungszeiten: tägl. 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr.
Hotel Miramar, Westerstr. 21, 25832 Tönning, Tel.: 04861-9090 begin_of_the_skype_highlighting•04861-9090•end_of_the_skype_highlighting.
Unternehmen
Vom Auseinandernehmen und Zusammenfügen
Die sommerliche Ausstellungszeit im Tönninger Hotel Miramar startet mit der Präsentation von ungewöhnlichen Collagen der Husumer Künstlerin Constanze Koch (* 1954). Künstlerisch gesehen, ist sie Autodidaktin, aber sie kann auf eine solide Basis zurückblicken, die sie seit ihrer Jugend handwerklich-künstlerisch geprägt hat. Als gelernte Tischlerin war sie auch im Kulissenbau am Theater tätig, arbeitete später im (kunst-)pädagogischen Bereich und war von 2004 – 2009 Geschäftsführerin des Husumer Speichers.
Die Collage hielt in der Kunst quasi zeitgleich mit der Entwicklung der abstrakten Kunst Einzug. Künstler des Kubismus, Dadaismus und Surrealismus bedienten sich ihrer ebenso wie Vertreter der Pop Art oder der Fluxus-Bewegung. Constanze Koch nähert sich ihren Motiven zunächst ganz klassisch: sie lässt sich inspirieren, findet Fotos, Szenen, Figuren und Gegenstände beim Durchblättern verschiedener Printmedien, trägt durch sorgfältiges und penibel genaues Ausschneiden in stundenlanger Arbeit eine Art Ideenpool zusammen, aus dem sich dann ihre Collagen entwickeln.
Aus Zerstörung wird ein schöpferischer Vorgang; hier werden Elemente zusammengefügt, die eigentlich nicht zusammen gehören, aber am Ende doch eine harmonische Einheit ergeben. In neueren Arbeiten experimentiert sie zusätzlich mit der Bearbeitung am PC.
Fragt man die Künstlerin, wie sie zu ihren Motiven kommt, so gesteht sie: „Die Collagen entstehen beim Entstehen und oft kommen dann nebenbei Ideen für weitere und ich arbeite parallel an mehreren Projekten. Fast möchte ich sagen, ich arbeite planlos“.
Sie improvisiert gerne und lässt den Zufall sozusagen bewusst in die Entstehung ihrer Arbeiten eingreifen; das Ergebnis sind Bilder, die bisweilen surreal oder sogar skurril anmuten, die beim Betrachten verstören und zum Nachdenken einladen. Vertieft man sich in die Collagen, so entstehen im Kopf des Betrachters Geschichten. Das Motiv, das aus vielen Elementen zusammengefügt wurde, regt die eigene Phantasie an, lässt Unbewusstes aufsteigen, wird gleichsam zum Kontinuum an Reflexion. Um diesen sozusagen interaktiven Ansatz auszubauen, ist eine kleine Kunstaktion zusammen mit den Ausstellungsbesuchern geplant: wer sich von den Collagen angesprochen fühlt, darf dazu seine persönliche Geschichte schreiben, die ihm bei der Betrachtung durch den Kopf geht. Die drei gelungensten Geschichten werden auf den Websites http://www.meherkunst.de/ und http://schaeferkultur.blogspot.com/ veröffentlicht und die Autoren erhalten einen hochwertigen Druck der jeweiligen Collage, gedruckt von „Poster in XL“ (Tönning).