Wenn Unternehmen zur Verbesserung des Kundenservice oder aus Marketinggründen mobile Anwendungen entwickeln lassen, stehen im Regelfall die Funktionalitäten und das Design im Vordergrund. Sicherheitsaspekte werden hingegen häufig vernachlässigt, weil es an ausreichendem Wissen hierzu fehlt. „Dadurch werden bei der Entwicklung von Apps unliebsame Einfallstore geöffnet“, erläutert Dirk Münchhausen, Mitglied der Geschäftsführung bei der TÜV TRUST IT. „Als Konsequenz können sensible Daten unkontrolliert abfließen.“
Diese Defizite in der Programmierung hilft der AppSpecs-Generator als Entwicklungs-Framework zu beseitigen. Das Kernprinzip dieses Services besteht darin, die relevanten Sicherheitsanforderungen zu ermitteln. Damit zielt er darauf ab, dass bereits zu Beginn des Entwicklungsprojektes die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden. Der AppSpecs-Generator basiert hierfür auf einem Threat Model. Dahinter verbirgt sich eine methodische Bedrohungsanalyse, mit der Risiken für den Datenschutz und die Datensicherheit in und durch Apps identifiziert werden können.
Die entscheidende Hilfestellung für die Programmierer besteht darin, dass auf dieser Basis vom AppSpecs-Generator kontextspezifische Entwicklungsrichtlinien erzeugt werden. Sie sind abhängig von der Plattform und Funktionalität speziell auf die betreffende App zugeschnitten. Darin sind alle bekannten Bedrohungen, übergeordnete generische Sicherungsmaßnahmen und plattformspezifische Implementierungshinweise enthalten. Außerdem verfügt dieses Expertensystem über Best Practices in Form konkreter Code-Beispiele, die durch ein einfaches Herauskopieren für die Entwicklung genutzt werden können. Auf diese Weise erhalten die Entwickler ein Werkzeug für die Erstellung sicherer und vertrauenswürdiger mobiler Anwendungen.
Bei positiver Prüfung durch die TÜV TRUST IT kann zudem die Zertifizierung „Trusted App“ erlangt werden, damit Unternehmen gegenüber ihren Benutzern einen objektiven Sicherheitsnachweis geben können. Bisher sind mit Apple iOS, Android, Black Berry OS und Windows Phone die vier gängigsten Mobile-Plattformen im Richtlinien-Tool berücksichtigt, gegenwärtig wird es für die Plattform Windows Mobile 8 erweitert.