Basel - Der Report zeigt auf, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit in Sachen BPM noch größere Lücken klaffen. Bisher haben fast alle Befragten prinzipiell schon BPM-Grundlagen geschaffen, indem sie Prozessverantwortliche und Prozessteams bestimmt haben. Ursache war aber wohl öfters nur eine ISO-Zertifizierung im Rahmen des Qualitätsmanagements, denn etwa jedes fünfte Unternehmen hat seine Abläufe bisher nur einmal definiert und visualisiert. Zum professionellen BPM gehört aber die regelmäßige automatisierte Gestaltung und notfalls Anpassung bzw. Änderung der Geschäftsprozesse, abhängig von der Gesetzes- oder Marktlage oder der eigenen Strategie. Das machen aber erst gut zwei Drittel der Unternehmen, die überhaupt Prozesse beschrieben haben.
38 Prozent haben ihre Abläufe allerdings bisher noch gar nicht dargestellt. Damit befinden sich die meisten Umfrageteilnehmer hinsichtlich Management, Verfahren, Strategie und Prozessänderung noch auf den unteren der fünf Ebenen des Business Process Maturity Models, dem internationalen Standard zur BPM Reifegrad-Messung.
Dennoch sehen die Unternehmen sich in Zukunft prozessorientiert. Langfristig wollen fast alle Befragten vor allem die Prozesseffizienz steigern (90%). Fast gleich oft wird jeweils gewünscht, Abläufe modellieren und optimieren sowie professionell steuern zu können. Im Zusammenhang mit Prozessoptimierung wird insbesondere das Projektmanagement als wichtigstes Werkzeug angesehen. Eher schlecht sind die Aussichten für Anbieter von Business Process Outsourcing in der DACH-Region: Nur für elf Prozent der Befragten kommt später auch ein Auslagern von Geschäftsprozessen in Frage.
Übergreifend Prozesse gestalten wollen künftig gut drei Viertel der Unternehmen. Für ebenso viele ist eine konsequent prozessgeleitete Ausrichtung der gesamten IT ein wichtiges Fernziel. Das ERP-System abzulösen und auf moderner Basis grundlegend neu aufzubauen steht für den Großteil der Befragten aktuell allerdings nicht auf der Tagesordnung: nur acht Prozent der Befragten geben ihrem derzeitigen ERP-System insgesamt die Schulnoten „ausreichend“ oder „mangelhaft“. Weitere 16 Prozent bezeichnen ihr System als „befriedigend“, so dass in Summe immerhin knapp ein Viertel aller Unternehmen Verbesserungsbedarf sehen.
Ein größerer Schwachpunkt ist offenbar die Anpassungsfähigkeit der Systeme, die von einem guten Drittel für nur zufriedenstellend bis suboptimal gehalten wird. Erst 41 Prozent der Teilnehmer verfügen bisher über service-basierte Unternehmenssoftware. 60 Prozent nutzen Webdienste zur partiellen Überbrückung starrer IT-Systeme. Von künftigen Systemen erwarten die Unternehmen vor allem, dass sie die Prozesseffizienz verbessern (96%), deutlich weniger Wartungs- und Pflegekosten verursachen (94%), flexible Anpassungen erlauben (93%) und weitere Geschäftsanwendungen integrieren können (91%). Auch die Unterstützung von Web-Services, integrierte Prozessoptimierungswerkzeuge, Skalierbarkeit, Webzugriff auf die Anwendungen und Plattformunabhängigkeit finden etwa zwei Drittel zukunftswichtig.
Konkret planen 40 Prozent der Befragten, in den kommenden Monaten ein BPM-Management einzuführen und in SOA zu investieren (36%). Auch in „Planung und Steuerung“ wollen 42 Prozent der Befragten demnächst investieren. Für 50 Prozent ist allerdings „Business Intelligence“ die wichtigste Baustelle, also die Etablierung bzw. der Ausbau von übergreifenden Analyse-, Auswertungs- und Reportingsystemen. Nahezu flächendeckend wird noch Excel genutzt, während professionelle Tools wie Crystal Reports oder Business Objects erst bei knapp der Hälfte im Einsatz sind.
Insgesamt betrachtet, ließen sich die Bedarfe gut über integrierte BPM-Plattformen bzw. sogenannte BPM Suites (inklusive SOA-ERP) abdecken. Mit solchen Systemen können Prozesse integriert geplant, entworfen, geändert und über integrierte BI-Instrumente ausgewertet sowie mit SOA-Software unterlegt werden. Doch BPM-Komplettpakete sind aktuell erst bei 10 Prozent im Einsatz. Sie werden allerdings von immer mehr Herstellern angeboten und zunehmend auch von internationalen Analysten wie Gartner fokussiert. Lars Frutig, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb von Ramco Systems in der Schweiz resümiert: „Der BPM Trend Report 2010 zeigt, dass der Bedarf nach ganzheitlichen BPM-Konzepten und integrierten Plattformen weiter steigt.“
Alle Ergebnisse des “BPM Trend Report 2010“ können unter www.ramco.com oder www.softselect.de kostenfrei angefordert werden.
Die Herausgeber des BPM Trend Report 2010:
Ramco Systems Ltd.
Mit der modell- und webbasierten Business Process Platform VirtualWorks™ in Kombination mit über 30 branchenbezogenen ERP-II-Referenzmodellen unterstützt Ramco mehr als 1.000 Unternehmen in 30 Ländern, ihre Geschäftsprozesse und Wertschöpfungskette unternehmensübergreifend zu steuern. Ramco Systems wurde 1989 gegründet, ist börsennotiert und beschäftigt weltweit über 1700 Mitarbeiter in 19 Niederlassungen. Am europäischen Hauptsitz in Basel arbeiten rund 60 Mitarbeiter für Kunden wie BASF, Rehau GmbH, Swatch AG, HZN AG, Air Lloyd, ADAC, Triamun AG, Galenica Holding, Aaareholz AG, FlyLAL, Hero, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft und ETA SA. Mit Offshore-Entwicklungszentren und höchsten Qualitätsstandards nach ISO 9001:2000 sowie SEI CMMi Level 5 ist Ramco in der Lage, prozessorientierte Softwarelösungen auf Basis modernster Technologien zu einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten, die den sich ständig ändernden Geschäftsanforderungen gerecht werden.
Über SoftSelect
Die Hamburger Unternehmensberatung SoftSelect GmbH hat sich mit ihren Dienstleistungen auf das Umfeld der Informationstechnologie spezialisiert. Zum Tätigkeitsgebiet gehört neben der Veröffentlichung von Studien und Marktübersichten zu ausgewählten Softwarethemen sowie dem Management-Consulting vor allem die neutrale Beratung bei der Auswahl von Geschäftsapplikationen. Hierzu bietet das Unternehmen neben der persönlichen Durchführung von Beratungsprojekten eine herstellerneutrale Software- und Serviceauswahl mittels der Matching-Plattform www.softselect.de im Internet an.