„Wie das neuerliche Beispiel zeigt, reicht eine ständig wiederholte Warnung vor den Sicherheitsproblemen im Internet nicht aus, wenn niemand die notwendigen Konsequenzen daraus zieht“, kritisiert mikado-Vorstand Wolfgang Dürr. Er betont, dass Unternehmen in der Verantwortung stehen, für die erforderliche Sicherheit der Kundendaten zu sorgen. „Lediglich mit dem Zeigefinger auf Bösewichte im Internet zu zeigen lenkt häufig davon ab, dass die eigenen Hausaufgaben nicht sorgsam genug gemacht wurden“, kritisiert er.
Aus diesem Grund fordert Dürr von Branchenverbänden und anderen Meinungsbildnern eine Awareness-Kampagne für sichere Websites. Schließlich seien Kundendaten die entscheidende Währung in der digitalen Welt, die zwangsläufig ein hohes Kriminalitätspotenzial zur illegalen Beschaffung von Informationen erzeuge. „Deshalb muss bei den Verantwortlichen von Unternehmen und Behörden die Sensibilität dafür gesteigert werden, ihre Websites auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen.“ Dies sei nicht einmal eine kostenaufwändige Angelegenheit, betont der Security-Spezialist. So könnten viele Websites über einen soliden Penetrationstest für einige Hundert Euro darauf hin überprüft werden, ob und welche Sicherheitslücken bestehen.
Dazu gehören auch unerlaubte Zugänge mittels der sogenannten SQL Injection. Dabei versucht der Angreifer, beispielsweise über die elektronischen Formulare von Websites, eigene Datenbankbefehle in das Unternehmensnetzwerk einzuschleusen. Das Ziel besteht darin, Daten auszuspähen, sie im eigenen Sinne zu verändern oder die Kontrolle über den Server zu erlangen. So lassen sich bei einer unzureichend geschützten Website in einem Feld des Kontaktformulars Befehle an die Datenbank übertragen. Dabei werden die Kontaktdaten dann nicht wie normalerweise vorgesehen gespeichert, sondern der Server erhält beispielsweise den Befehl, sämtliche Tabellen in der zugrunde liegenden Datenbank an den Angreifer zu übertragen. Auf diese Weise erhält er einen direkten Zugriff auf eine Vielzahl gespeicherter Benutzerdaten.