So bestimmen nach einer Studie des Beratungshauses Centracon die Mobilitäts- und Kollaborationserfordernisse inzwischen schon zunehmend die generellen IT-Strategien in zwei von fünf der über 200 befragten Unternehmen. In jedem weiteren fünften Fall haben diese Themen bereits an Bedeutung gewonnen, aber noch keinen prägenden Einfluss auf die technischen Konzepte. Für jeden fünften IT-Manager ist die Entwicklung jedoch noch nicht klar genug, weshalb sie die Auswirkungen auf die zukünftige IT-strategische Ausrichtung noch nicht genau einschätzen können.
Als wesentliche Treiber für kollaborativ angelegte Arbeitsbedingungen in den Unternehmen hat die Centracon-Studie vor allem das Ziel identifiziert, die Geschäftsprozesse unter Nutzung der neuen Endgerätetechnologien effizienter zu gestalten. 63 Prozent von ihnen geben dies als primären Grund an, eine Reaktion auf die Wünsche der Mitarbeiter und ein technisches Innovationsbestreben spielen aber in nicht wesentlich weniger Firmen eine entscheidende Rolle. Auch Impulse aus dem Marktumfeld haben in jedem zweiten Fall die Folge, dass verstärkt in Richtung kollaborativer und mobiler Arbeitsverhältnisse gedacht wird.
Allerdings verlangen solche neuen Organisations- und Prozessverhältnisse auch veränderte technische Infrastrukturen. Sie sind aktuell allerdings erst in Ausnahmefällen vorhanden. Lediglich jedes siebte Unternehmen gibt an, seine IT-Infrastruktur bereits gut oder weitgehend darauf ausgerichtet zu haben. In weiteren 22 Prozent sind diese Voraussetzungen in einigen wesentlichen Ansätzen schon realisiert worden. Bei allen anderen besteht noch ein großer Handlungsbedarf, auf die 31 Prozent mit konkreten Planungen reagiert haben.
„Tatsächlich verändert sich die Arbeitswelt durch die technologischen Entwicklungen derzeit ganz massiv, viele Unternehmen reagieren darauf jedoch mit unzureichenden Konzepten“, weiß Centracon-Vorstand Robert Gerhards aus seiner Beratungspraxis. „Vielfach wurden aufgrund allgemeiner Trends beispielsweise durch den verstärkten Einsatz mobiler Endgeräte punktuelle Maßnahmen vorgenommen, ohne sich jedoch schon Gedanken über zukunftsträchtige Architekturen für das Client-Management zu machen“, problematisiert er.
An dieser Frage würden sie jedoch auf Dauer nicht vorbei kommen und müssten den dynamischen Wandel von bisher vornehmlich stationären Clients hin zu mobilen Devices in ihren IT-Architekturen und Servicemodellen konzeptionell abbilden. Andererseits sieht er einen deutlich vielfältigeren Nutzen als nur den Mobilitätsvorteil, wenn die Mitarbeiter eine ortsunabhängige IT-Unterstützung erhalten. „Die Geschäftsprozesse werden produktiver, es entsteht organisatorisch eine höhere Flexibilität und die Strukturen der Unternehmen werden agiler“, verweist Gerhards auf weitere wesentliche Effekte.