Bislang werden drahtlose Netzwerke in der Industrie vor allem für Kommunikationszwecke genutzt. Ein wichtiger Mehrwert ist die bislang noch wenig verbreitete Funkortung von Objekten – das können Güter, Fahrzeuge oder Personen sein – um deren genaue Lage zu bestimmen. Die am Markt befindlichen verschiedenen Systeme zur Echtzeitlokalisierung unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der eingesetzten Technologie (Ultrabreitband, RFID, WiFi, Bluetooth, GPS). Daraus ergeben sich – je nach Bedarf des Kunden – auch zugleich deren Haupteinsatzbereiche: Manche Systeme messen innerhalb einer geringen Reichweite sehr genau, andere haben zwar eine große Reichweite, dafür aber auch eine größere Positionsungenauigkeit.
Genau diese Lücke schließt das EPS von Essensium, indem es die beiden Ansprüche große Reichweite und hohe Messgenauigkeit vereint. Bei einer Reichweite von bis zu 800 Metern können Objekte bis auf 30 cm genau lokalisiert werden. Damit ist dieses auf einem eigenen Kommunikationsprotokoll basierende RTLS beispielsweise für Anwendungen in der Logistik interessant, zumal es sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden kann.
So funktioniert das EPS
Zur Echtzeitlokalisierung benötigt das EPS mindestens vier fest installierte Referenzknoten, um in dem aufgespannten Bereich Objekte zu erkennen. Jedes Objekt erhält einen so genannten Tag, d. h. ein individuelles Kennzeichen, und kann dadurch als mobiler Knoten geortet werden. Die Positionsbestimmung erfolgt durch Laufzeitmessungen zwischen den mobilen und festen Knoten, wobei eine spezielle Software die ermittelten Distanzen in Koordinaten umrechnet und Messungenauigkeiten, Interferenzen und Mehrweg-Signale herausfiltert.
Das EPS arbeitet dabei wie Bluetooth oder WLAN im lizenzfreien ISM-Band und kann parallel zu anderen Systemen, die ebenfalls im 2,4 GHz-Band funken, betrieben werden.
Hohe Positionsgenauigkeit bei zugleich großem Aktionsradius
Die Anzahl der tatsächlich benötigten Referenzknoten ist abhängig von der Größe und Aufteilung des zu überwachenden Raumes. Werden beispielsweise zusätzlich zu den „Eck-Knoten“ weitere Referenzknoten in den Gassen eines Lagers installiert, ist es möglich „um die Ecke zu schauen“ – eine wichtige Grundvoraussetzung für Kollisionswarnungen in Echtzeit.
Beispiel Lagerlogistik: Mit EPS Prozesse optimieren
Durch die genaue Echtzeit(!)-Kenntnis der Positionen von Personen und Fahrzeugen kann ein Warnsystem bei drohenden Kollisionen die Sicherheit der Mitarbeiter – insbesondere in belebten und verwinkelten Bereichen – verbessern. Zudem kann das Ortungssystem dazu genutzt werden, Aufträge flexibel und in Echtzeit zu übermitteln. Da sämtliche Objekte jederzeit lokalisiert werden können, lassen sich Wege und Ressourcen optimal nutzen. Daraus resultiert u. a. auch die flexible und korrekte Beladung von Fahrzeugen für den Ab- bzw. Weitertransport von Waren.
Gemeinsam erfolgreich
Hardware und Software für Technologieführer von heute und morgen: Das ist nicht nur seit über drei Jahrzehnten die Kernkompetenz von Lachmann & Rink, sondern auch die Schnittstelle zum Kooperationspartner Essensium N. V.: Der RTLS-Spezialist mit Sitz in Leuven/Belgien wurde 2005 als Spin-off des Interuniversity Microelectronics Centre (IMEC), eines der größten Forschungszentren für Nano- und Mikroelektronik in Europa, gegründet. Neben mikroelektronischen Lösungen für drahtlose Sensornetze entwickelt Essensium System-on-Chip (SoC)- und System-in-Package (SiP)-Technologien. Das belgische Entwicklungszentrum gehört zu den Technologieführern im Bereich Echtzeitlokalisierung.
Innovationen für Ihren Unternehmenserfolg
Lachmann & Rink ist seit September 2014 Systemintegrator des EPSTM RTLS für den deutschsprachigen Raum. Das Freudenberger Entwicklungszentrum ist auf kundenindividuelle Hard- und Software spezialisiert und verfügt über eine große Projekterfahrung im Bereich der Systemplanung, Konfiguration und Einbindung in vorhandene Infrastrukturen.
Die goldene Patentlösung für Echtzeitlokalisierung gibt es nicht, denn jede Branche und jedes Unternehmen hat ganz spezifische und individuelle Anforderungen. In welcher Form ein RTLS eingesetzt werden kann, ergibt sich aus einer Vor-Ort-Erfassung des Geländes und einer daraus entwickelten detaillierten Anforderungsanalyse. Dabei setzt Lachmann & Rink bereits in frühen Projektphasen auf die enge Zusammenarbeit mit Bereichsleitern und internen Entwicklungsabteilungen seiner Kunden. Gerne bringt der Freudenberger Entwicklungsspezialist dabei auch sein Know-how aus anderen Bereichen der industriellen Datenverarbeitung ein.