The Italian Tenors sind auf den Opernbühnen schon seit Jahren Profis. Für alle Drei war es aber immer auch spannend, ihre musikalische Herkunft aus der Klassik mit ihrem Faible für die italienische Popmusik zu vereinen. Schon mit ihrem Debüt-Album „That’s Amore" sorgten sie für Furore und intonierten mit Klasse und Verve italienische Popsongs. „Viva La Vita" sollte nun noch mehr italienische Musik- wie Lebensart verströmen – und keine Frage, das selbst gesetzte Ziel wurde nach allen Regeln der Kunst erreicht.
Natürlich haben The Italian Tenors das Rad nicht völlig neu erfunden. Auch in der Vergangenheit gab es schon diese Melange zweier unterschiedlicher Musikgattungen, aber sie haben es geschafft, mit Stimmgewalt, Persönlichkeit und italienischem Charme die Herzen des Publikums zu gewinnen. Auch mit ihrem neuen Album durchbrechen sie galant und mit wohl arrangiertem orchestralem Klang wieder Genre-Grenzen und zaubern mit der ihnen eigenen musikalischen Begabung ein neues, poporientiertes, italienisches Bel Canto. Mirko Provini dazu: „Das neue Album spiegelt eine Fülle von Emotionen wider. Mit unseren Interpretationen der von uns ausgewählten italienischen Songs in unserem Stil möchten wir die einzigartige Atmosphäre Italiens und seiner Kultur widergeben. Das melodische Gefühl des Bel Canto ist zeitlos und funktioniert bei uns in der Klassik wie in der Popmusik. Und genau das wollen wir hier zeigen."
The Italian Tenors haben ihren Pfad also nicht verlassen, sondern haben auch auf diesem Werk leitmotivisch in der Mehrzahl wunderschöne und sangliche italienische Popklassiker eingesungen. Der mit Hingabe und Können arrangierte orchestrale Hintergrund und die drei perfekt aufeinander abgestimmten Stimmen machen das Album zu einem musikalischen und soundlichen Erlebnis. „Egal ob Zucchero, Morricone oder Verdi – italienischen Komponisten gelingt es über Jahrhunderte hinweg große Melodien zu komponieren und einen fantastischen Mix aus Leidenschaft und Musik zu kreieren", schwärmt Evans Tonon. „Das liegt uns Italienern im Blut. Das war und ist auch das Konzept unserer Arbeit."
Italienische Lebensfreude, die auch gleich beim Opener des Albums „Gloria" erfahrbar ist. Der Hit von Umberto Tozzi aus dem Jahre 1979 bezaubert in dieser Klassik-Version mit den ausgefeilten Chorpassagen des Vocalensembles Members of Torino, ist kraftvoll und rhythmisch akzentuiert. Überhaupt geben die vielen dynamischen Wendungen und Gesangspassagen dem Song einen ganz neuen schillernden Anstrich. In der Stilistik ähnlich verhält es sich mit dem Italo-Klassiker „Tornerò" der Gruppe Santo California aus dem Jahr 1974. Auch hier können die Tenöre im Refrain ihre stimmliche Klasse in virtuos gesetzten Stimmlinien einwandfrei ausspielen.
Der italienische Filmkomponist Ennio Morricone steht seit je her für die Vereinigung von klassischer und populärer Musik. Mit seiner Filmmusik revolutionierte er zusammen mit Sergio Leone das Genre des klassischen Westerns, hin zum sogenannten Italo-Western. Einer der herausragenden Filme dieses Genres ist „Spiel mir das Lied vom Tod". Eine der bewegenden Melodien aus dem Film ist das Stück „C'era una volta la terra mia", das inhaltlich wie musikalisch perfekt in das musikalische Konzept von „Viva La Vita" passt. Getragene weite Melodielinien über ein ruhig voranschreitendes klassisches Arrangement bieten den drei Sängern viel Raum, ihre wunderbaren Stimmen zur Entfaltung kommen zu lassen. Ein ähnliches Klangkonzept vermittelt das Stück „Con Te Partirò", das in Deutschland den meisten Musikliebhabern als „Time To Say Goddbye" bekannt sein dürfte. Das Lied begeistert durch das ausgefeilte Arrangement von Orchester und Stimmen. Im sanften Bolero-Rhythmus gehalten, öffnet der Song in der ansteigenden Dynamik den Königsweg zur dreifarbigen Stimmgewalt der Tenöre.
Neben all den italienischen Klassikern sind diesmal nur wenige Ausreißer auf „Viva La Vita" zu finden. Herausragend ist dabei sicher das wunderschöne „Somewhere" aus dem Musical „West Side Story" von Leonard Bernstein. Auch Bernstein gehörte ähnlich wie Morricone immer schon zu den Grenzgängern zwischen der sogenannten U- und E-Musik. Gerade die „West Side Story" ist ein Beleg dafür, dass Klassik, Jazz und populäre Musik sich wundervoll zu einem großen Werk befruchten können.
Das brillante Ende des Albums liefert der italienische Hit „Caruso" des Sängers und Songschreibers Lucio Dalla. Es ist ein bemerkenswerter Song aus dem Jahre 1984. Mit Pathos und Bel Canto wie er schöner kaum sein könnte feiert es den Star-Tenor Enrico Caruso. Das Lied ist ein klingendes Kleinod für alle Tenöre dieser Welt und ein würdiger Abschluss dieses exzellenten Albums, das der italienischen Art zu leben, zu feiern und zu singen ein würdiges klingendes Denkmal setzt.
Quelle: Electrola
Das Album VIVA LA VITA ist ab 24.10.2014 erhältlich. Weitere Informationen: www.theitaliantenors.com
The Italian Tenors sind:
Sabino Gaita wurde am 24. April 1977 in Mailand (Italien) geboren. Der am Mailänder Konservatorium studierte und heute in Turin lebende Tenor spielt Saxophon, Klarinette und Piano. Er konnte sein musikalisches Talent als Sänger auch mit eigenen Kompositionen verbinden.
Mirko Provini wurde am 27. März 1985 in Luino (Italien) geboren. Der Tenor lebt Cremenage (Italien) und studierte wie Sabino Gaita ebenfalls am Mailänder Konservatorium. Nebenbei schloss er ein Studium der Soziologie ab. Er wirkte in Opern und vielen Konzerten, wie auch kulturellen Events mit.
Evans Tonon wurde am 9. Oktober 1970 in Turin (Italien) geboren. Er singt Bariton und studierte Gesang in London und Rom. Sein musikalisches Talent führte ihn an die bedeutendsten Opernhäuser Italiens. Er ist auch als Schauspieler und Sprecher aktiv.
Quelle: Electrola