Location 1: Galerie Gilla Lörcher | Temporary, Linienstr. 141, 10115 Berlin 25.04.-15.05.2015, Eröffnung: Fr 24.04.2015 ab 19 Uhr Öffnungszeiten: Fr-Sa 13-18 Uhr Während des Gallery Weekend Berlin: Fr 01.05.: 13-21 Uhr, Sa 02.05. & So 03.05. 11-19 Uhr
Location 2: Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art, Pohlstr. 73, 10785 Berlin 01.05.-19.06.2015, Eröffnung: Fr 01.05.2015 von 18-21 Uhr Öffnungszeiten: Mi-Sa 13-18 Uhr Während des Gallery Weekend Berlin: Fr 01.05.: 13-21 Uhr, Sa 02.05. & So 03.05. 11-19 Uhr
Galerie Gilla Lörcher freut sich, mit US PAINTINGS die zweite Einzelausstellung von Bettina Sellmann zu zeigen. Die Präsentation der neuen Arbeiten findet zum diesjährigen Galerienwochenende in gleich zwei Räumlichkeiten in Berlin statt: am Sitz der Galerie in der Pohlstr. 73, 10785 Berlin und in dem temporären Raum der Galerie in der Linienstr. 141, 10115 Berlin.
Was bedeutet das "US" im Titel, mit dem man zunächst einmal die Abkürzung für die Vereinigten Staaten assoziiert? Bettina Sellmann wohnt zwar seit 2010 in Berlin, davor aber lebte sie 11 Jahre in New York City. Auch wenn sie in ihrer Motivwahl konsequent auf die längst inflationär gewordenen amerikanischen Pop- Referenzen verzichtet, betont die Künstlerin den Einfluss der amerikanischen Metropole auf ihre Malerei: "Viel wichtiger als inhaltliche Bezüge finde ich den Einfluss eines Ortes auf die Malweise, z. B. durch Licht und Atmosphäre. Sonst braucht man heutzutage nicht hinzufahren oder dort zu wohnen, da sich alles andere bequem im Netz abrufen lässt." US wäre - so gesehen - tatsächlich ein Hinweis auf eine biografische Station.
Es gibt aber auch eine andere Lesart. Sellmann greift in ihren neuen Bildern auf kindlich anmutende Farben und Formen zurück. Und es finden sich vielfach Motive, die an Charaktere der Kidult-Konsumkultur erinnern, welche sie freilich einer variantenreichen Malerei unterwirft. So erinnert der Titel auch an das Us der Spielzeugfirma “Toys R Us“.
Die Künstlerin selber erklärt, dass US für “Unidentified Self“ steht. - Ein Widerspruch in sich? Selbstportraits, die als solche nur noch schwer oder gar nicht mehr zu erkennen sind. Was identifiziert sie dann als solche? Was ist überhaupt noch Identität - heute, persönlich und kulturell gesehen? Bettina Sellmann verhandelt das selbstverständlich künstlerisch in einer lichten Malerei und mit einer Leichtigkeit, bei der es einem nicht schwer fällt sich diesen Bildern zu öffnen. Und möglicherweise wird gerade auf diese Weise für den ein oder anderen aus dem englischen Wort US auch ein WIR.
Bettina Sellmann studierte von 1992 bis 1997 an der Städelschule in Frankfurt bei Jörg Immendorff, Christa Näher und Thomas Bayrle (Meisterschülerin). Sie erwarb außerdem den Master of Fine Arts am Hunter College in New York City, wo sie 11 Jahre lebte. Seit 2010 lebt und arbeitet sie in Berlin. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit der Skowhegan Residency und dem DAAD Jahresstipendium. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Galerien und Institutionen im In- und Ausland gezeigt (u.a. Massachusetts College of Art and Design, Boston; University Art Museum, Albany, NY; Derek Eller Gallery, NYC; Bronwyn Keenan Gallery, NYC; Fredericks Freiser Gallery, NYC; American Fine Arts, NYC; Gavin Brown Passerby, NYC; Greener Pastures Gallery, Toronto, Canada; Kinkead Contemporary, Los Angeles; Galerie Frank Schlag, Essen; Wonderloch Kellerland, Berlin, Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art, Berlin) und befinden sich in internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen, u.a. in der Olbricht Collection und im Museum of Modern Art, New York City.