„Frammenti di Luce – Uno sguardo attraverso l‘umano” (Fragmente des Lichts – Ein Blick auf das Menschliche) heißt die didaktische Caravaggio-Ausstellung, die vom 27. November 2011 bis zum 18. März 2012 in den Räumen der Antonio Rosmini Stiftung in Domodossola zu sehen sein wird. Anlass ist der 400ste Todesjahr des Künstlers Michelangelo Merisi da Caravaggio.
Ziel der Ausstellung ist es, die Besucher mit Caravaggios künstlerischem Werdegang, vor allem aber mit seiner faszinierenden Biografie vertraut zu machen. Ein Lebenslauf, der in jeder Phase von Unruhe, aber auch von dem unbezähmbaren Wunsch nach Wahrheit und Schönheit gekennzeichnet war. Diese Aktualität verkörpernde Menschlichkeit nimmt uns noch heute gefangen. Der Brückenschlag von Caravaggios Realismus hin zur volkstümlichen Kunst der piemontesischen und lombardischen Sacri Monti ist ein weiteres Ziel der Ausstellung.
Doch zunächst zurück zu Caravaggios Werken: anhand von sieben Themenbereichen soll verdeutlicht werden, wie eng Michelangelo Merisi da Caravaggios künstlerisches Schaffen mit seinen Lebenserfahrungen verbunden war. Gewählt wurde dieser Aufbau aufgrund der Auffassung, Caravaggio hätte niemals das gemalt, was er gemalt hat, wenn seine Existenz nicht charakterisiert gewesen wäre von einem anhaltenden und ungebrochenen Kampf zwischen Gut und Böse, Schwäche und Triumph, Sünde und Erlösung.
Insgesamt sind 23 Reproduktionen auf Leinen in Originalgröße ausgestellt. Begleitend dazu gibt es Erläuterungstafeln zu den einzelnen Themenbereichen, historische Einordnungen sowie Infokarten, auf denen die wichtigsten Malertechniken des Künstlers erklärt werden. Mithilfe von Videos und Projektionen sollen die Besucher einen guten Zugang zu den ausgestellten Werken und zu dem, was ihren Reiz und ihr Geheimnis ausmacht, finden. Die multimedialen Technologien erlauben es nicht nur, die kleinsten, für den Realismus der Malerei Caravaggios so wichtigen Details zu bemerken, sondern auch die verschiedenen Arbeitsphasen von den allerersten Anfängen bis zum Meisterwerk nachzuvollziehen. Begleitet wird diese digitale Einführungsreise von Lichtern, Klängen und Sprecherstimmen. Zu den didaktischen Elementen zählen u.a. auch Quiz und Spiele, um die eigene Beobachtungsfähigkeit zu testen, didaktische Werkstätten und ein Videokatalog.
Am Ende der Ausstellung stehen zwei Bereiche, die zeigen, dass der Realismus Caravaggios keine isolierte Episode, sondern ein regelrechter Prüfstein war, an dem sich die Kunst des 17. Jh. immer wieder orientiert hat, wenn auch auf unterschiedliche Arten und Weisen. Während der erste Bereich der volkstümlichen Kunst der Heiligen Berge, der Sacri Monti in den Regionen Lombardei und Piemont gewidmet ist, geht der zweite auf das Werk des aus dieser Gegend stammenden Malers Tanzio da Varallo ein. Begleitende Events wie beispielsweise ein Filmfestival und Theatervorführungen runden die didaktische Ausstellung schließlich ab.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite http://www.integramedia.it/caravaggio/.