Eine noch größere Öffentlichkeit erhoffen sich die Macher vom wunderschönen neuen Aphorismenkalender für 2013, der in diesen Tagen erscheint:
„Im Winter rücken die Wörter zusammen” DAphA-Kalender 2013 Aphorismen und Zeichnungen, Herausgeber: Jürgen Wilbert & Friedemann Spicker, 60 S. mit 14 vierfarbigen Zeichnungen, Format 33 x 23 (B4),Bochum Brockmeyer 2012, ISBN 978-3-8196-0851-3, Spiralheftung. € 19,90
Zum Kalender: „Im Winter rücken die Wörter zusammen” Dieser Aphorismus von MICHAEL RUMPF und eine Zeichnung von ZYGMUNT JANUSZEWSKI zieren das Titelblatt des neuen, im letzten Jahr so erfolgreichen APHORISMENKALENDERS 2013. “Wieder haben wir uns nach Kräften bemüht, aus den Einsendungen passende Texte auszuwählen, von denen wir glauben, dass es sich lohnt, sie sich eine Woche lang zu vergegenwärtigen, sei es, weil sie Freude machen, sei es, weil sie zu Gedankengängen anregen….Wieder haben wir auch besonderen Wert darauf gelegt, Sie 14 x mit einem besonderen Augenschmaus zu erfreuen…: den Zeichnungen, die uns befreundete Künstler zur Verfügung gestellt haben.”(aus dem Vorwort).
Künstler: H. D. (Oskar) Gölzenleuchter (Bochum); Zygmunt Januszewski (Warschau); Inge Knorr (Sprockhövel); Thomas Koch (Sprockhövel); Carmen Meiswinkel (Hattingen); Andreas Nossmann (Brühl); Peter T. Schulz (Mülheim); Hans Joachim Uthke (Hilden).
Leseproben: Die ersten APHORISMEN des Kalenders lauten: ‘Für den Rheinländer beginnt das Neue Jahr nach Karneval. Vorher würden gute Vorsätze nur stören’ (Gerhard Uhlenbruck); ‘Rhythmisierung des Jahres ist das wirksamste Mittel gegen das Vergehen’ (Michael Rumpf); ‘Ins Grau des Alltags sucht die Schwarz-Weiß-Unterscheidung etwas Farbe zu bringen’ (Jacques Wirion); ‘Humor wirkt besonders lebendig, wenn man sich über andere totlachen kann’ (Hugo Ernst Käufer); ‘Am Aschermittwoch beginnt der Rosenmontagszug der Tugenden’ (Reiner Klüting)
An weiteren besonderen Aktivitäten sind die DApHA Drucke zu nennen, von denen soeben der vierte Band erschienen ist:
Kessel, Martin: Ein Fragezeichen der Gesellschaft.
Aphorismen Mit 24 s/w Zeichnungen von Gisbert Tönnis. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Friedemann Spicker, Brockmeyer Bochum 2012, ISBN 978-3-8196-0852-0, kart. 166 S. 20 x 21 cm € 14,90
Martin Kessel (1901-1990), Büchnerpreisträger von 1954, ist mit seinem umfangreichen aphoristischen Werk in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wenn man nur diese beiden Beispiele liest, die an Aktualität nicht zu übertreffen sind: „In der Technik waltet eine Ironie des Mittels. Durch Defekte und Katastrophen erinnert das Mittel wieder an seine Selbstständigkeit.“ „Wo alles auf Leistung eingestellt ist, wird selbst das Vergnügen zur Schwerarbeit.“ Ob zu Fukushima, zu den Arbeitsbedingungen im Web-Zeitalter oder zur Spaßgesellschaft: er scheint schon damals darauf reagiert zu haben. Grund genug für Friedemann Spicker, den Leiter des Deutschen Aphorismus-Archivs und Herausgeber der DAphA-Drucke, einen ersten Auswahlband seiner Aphorismen vorzulegen. Er hat dazu ein umfangreiches Nachwort verfasst, das die aphoristische Biographie des Autors zum ersten Mal darstellt. Gisbert Tönnis, ein renommierter Kölner Künstler, ist in 24 Zeichnungen weit abseits der üblichen ‚Illustrationen’ in einen intermedialen Dialog mit Kessel getreten.
Hervorzuheben ist auch eine weitere Neuerscheinung, die unlängst beim Düsseldorfer Bücherbummel vorgestellt werden konnte:
Wilbert, Jürgen: VORLETZTE SCHLÜSSE. Eine hirnverlesene Auswahl von Aphorismen mit Zeichnungen von ANDREAS NOSSMANN, Vorwort Hugo Ernst Käufer, Brocjmeyer Bochum 2012, ISBN 978-3-8196-0854-4, kart. (English Broschur), 62 S. 20 x 12 cm. € 9,90
Wer diesen Band durchblättert, wird feststellen, dass fast alle Lebens- und Weltbereiche vor diesem Autor nicht sicher sind, ganz gleich, ob es sich um gesellschaftliche, politische, kulturelle oder persönliche Fragen handelt: oft kritisch im Ansatz, geschärft in der notwenigen Kürze, getragen von einem unmittelbar ansprechenden satirischen Anflug – alles unverzichtbare Eigenschaften, die einen überzeugenden Aphorismus ausmachen und unter dem Motto des Autors stehen: „Aphorismen sind Stolpersteine für landläufige Meinungen“ oder „Aphoristiker versuchen Worte zu finden für das, was ihnen die Sprache verschlägt“. In diesem Buch spielt die bildkünstlerische Begleitung durch den Brühler Künstler Andreas Noßmann eine bedeutende Rolle, um Wort und Bild im Zusammenspiel, Alltägliches und Existenzielles ins Licht zu rücken
Die Aktivitäten gipfelm im November diesen Jahres im 5. internationalen Aphoristikertreffen vom 1. bis 3. November 2012 in Hattingen an der Ruhr unter dem Motto: ‘Wertsetzung – Wertschätzung. Der Aphorismus im Wandel der Werte’