Zwischen den Jahren 1975 und 1987 dokumentierte Chris Killip im Norden Englands den Alltag der britischen Unterklasse. Im Fokus standen dabei die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, wobei Killips Fotografien die tiefe Kenntnis dieser Landschaft und ihrer Menschen widerspiegeln, denn er selber stammt von der Isle of Man. Sachliche Beschreibung und subjektive Stellungnahme, Distanz und Nähe – mit diesen Werkzeugen beschreibt er den Wandel in einer vom Thatcherismus geprägten modernen, profitorientierten Wirtschaft. Vor allem das Schwarzweiß der Bilder verleiht ihnen eine teils beklemmend anmutende Authentizität.
Internationale Anerkennung erfährt Killip seit 1988, nicht zuletzt durch sein wichtige Fotoserie In Flagrante. Diesen Herbst erscheint im Steidl Verlag die komplett überarbeitete Version In Flagrante Two. Für seine Arbeit erhielt Chris Killip 1989 den renommierten Henri-Cartier-Bresson-Preis. Seit 1991 ist Killip Professor für Fotografie an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Seine Werke sind in bedeutenden Kunstsammlung vertreten, u.a. dem Museum of Modern Art (New York), dem Museum Folkwang (Essen) und der National Gallery of Australia (Canberra).
The Global Fine Art hat im vergangenen Jahr 120 Werke von Chris Killip erworben. Es ist die komplette Retrospektive, die 2012 im Folkwang Museum in Essen sowie 2013/14 im Museo Reina Sofia in Madrid gezeigt wurde. Im September 2014 gab das Getty Museum in Los Angeles den Ankauf von 49 Fotografien von Killip bekannt. Eine Ausstellung ist dort für den Jahreswechsel 2016/2017 terminiert.
Bildunterschrift:
Housing and Shipyard, Wallsend, Tyneside, 1975
© Chris Killip