Der EcoChic Design Award trage der Tatsache Rechnung, dass allein Hongkong jeden Tag 234 Tonnen Textilien produziere und damit große Mengen Abfall, die die Umwelt verschmutzen, so Christina Dean, Gründerin der Organisation Redress, dem Organisator des Preises. Nach ihrer Aussage beeinflussen die Designer zu 80 Prozent die Umweltfreundlichkeit der Produkte. Sie für dieses Thema zu sensibilisieren, sei daher wichtig.
Die Sensibilisierung ist bei den Preisträgern gelungen: Mit einzigartigen Kimono-Style-Outfits und Clean-Line-Jumpsuits überzeugte Wister Tsang die Jury. Das Nachwuchstalent erhielt für seine sechsteilige Kollektion „Reflection" den „The EcoChic Design Award Hong Kong 2012". „Das ist meine erste Auszeichnung überhaupt" freute sich der junge Designer. Allerdings hatte es Wister Tsang früher bereits unter die Finalisten der Wettbewerbe Fur Design Competition 2011 und Citibank Uniform Design Competition (Korea) 2010 geschafft.
Beim EcoChic Design Award setzte sich das Nachwuchstalent mit einer Minimal-Waste-Kollektion durch, die auf Zeitlosigkeit setzt: „Der Wettbewerb hat mich zum Nachdenken darüber gebracht, was Kleidung in der heutigen Zeit bedeutet. Die Ansprüche an die Mode haben sich stark gewandelt. Käufer sind heute für Themen wie Style und Mode sensibilisiert und wollen immer die neuesten Trends tragen. Der schnelle Wechsel bei den Mode-Trends produziert allerdings sehr viel Müll. Daher habe ich mich bei meinen Wettbewerbs-Designs dafür entschieden, Jeansstoff zu verarbeiten. Jeansstoff hält lange und kommt nicht aus der Mode", so Tsang.
Inspiration findet der junge Hongkonger in den Augen der Models: „Man muss nicht unbedingt mit jemanden sprechen, um zu wissen, was er fühlt. Ich finde, dass Models ihre Emotionen vor allem durch die Augen ausdrücken und durch diese Gefühle lasse ich mich inspirieren", so Tsang.
Die Entwicklung ökologischer Mode hat der junge Hongkonger erst vor kurzem für sich entdeckt. Der Wettbewerb hat ihn begeistert: „Ich musste hier nicht nur über das Design nachdenken, sondern auch berücksichtigen, welche Materialien ich in meiner Kollektion verwende", so der Designer. Dies wird auch Thema sein, wenn er jetzt eine nachhaltige Kollektion für die Modemarke ESPRIT entwirft, die bereits 2013 in Hongkong in die Läden kommen soll.
Beruflich gestartet ist Tsang mit einem Diplom in Fashion Design and Product Development, das er 2008 an der Clothing Training Authority erworben hat. Im Anschluss daran arbeitete er als Fashion-Designer in einem Großhandels-Unternehmen und erwarb 2010 einen Abschluss in Fashion Design am Caritas Bianchi College of Careers in Hongkong. Nachdem er Mode für verschiedene Marken entworfen hat, arbeitet er derzeit als Fashion-Einkäufer. In Zukunft plant er, sich mit seiner eigenen Marke „Windaus Wister“ am Markt zu etablieren.
Zu seinen beruflichen Vorbildern zählt Tsang Raf Simons. „Raf Simons ist ein großartiger Designer. Ich bin Fan seines Stils und schätze seine Adaptionsfähigkeit", so Tsang. Im nächsten Monat reist der junge Designer aber erst einmal nach London. Die Reise gehört zum Gewinn des EcoChic Design Award. Auf dem Programm stehen in der europäischen Mode-Metropole Treffen mit einflussreichen Öko-Fashion-Designern und ein Besuch der Initiative „Estehtica“ bei der London Fashion Week. Die Initiative fördert ethische und ökologische Mode. „Das ist mein erster Besuch in London und ich bin schon sehr aufgeregt", freut sich Tsang.
Kontaktiert werden kann Wister Tsang per E-Mail unter: @email
Nach London wird auch Angus Tsui reisen. Er gewann mit seiner Kollektion „Longevity Lock" in diesem Jahr den „The EcoChic People’s Award 2012". Der Öko-Award ist ebenfalls die erste Auszeichnung für den jungen Designer.
„Als Designer ist es mein Anspruch, so wenig Textilmüll wie möglich zu produzieren und so die Erde zu schützen. Stoffe in umweltfreundlichen Produktionsverfahren und aus nachhaltigen Materialien herzustellen, finde ich cool", so Tsui.
Die Kollektion des Nachwuchsdesigners orientiert sich an der Pop-Kultur: Das Frauenbild, das er beim Design seiner Entwürfe vor Augen habe, repräsentiere die amerikanische RnB-Künstlerin Beyoncé, deren Auftreten und Songtexte ihn inspirierten, so Tsui. Inspiriert hat den Designer zudem das chinesische Glückssymbol „Longevity Lock". Die Anhänger in Form eines Schlosses schenken Eltern ihren Kindern, damit sie ihnen Gesundheit und Erfolg bringen. „Longevity Lock ist ein Segen für die kommende Generation, genauso wie nachhaltige Mode. Öko-Mode ist eine Entscheidung, die unsere Zukunft und die Lebensbedingungen der nächsten Generation beeinflussen wird. Ich hoffe, dass die Öffentlichkeit mit nachhaltiger Mode unaufdringlich für die Bedeutung des Umweltschutzes sensibilisiert werden kann und auf diese Weise unseren Kindern ein Geschenk macht", so Tsui.
Tsui studiert derzeit Fashion Design and Development am The Hong Kong Design Institute. Für seine berufliche Zukunft hat er aber bereits klare Vorstellungen: Er plant, mit dem internationalen Online-Shop „Shop des Créateurs" zusammen zu arbeiten. Langfristig ist die eigene Marke sein Ziel. Berufliche Vorbilder sind für Tsui das belgische Modehaus Maison Martin Margiela sowie die italienische Designerin Orsola De Castro, die Jurymitglied bei der Vergabe des EcoChic Design Award war. Beide hätten ihn zur Teilnahme an dem Wettbewerb inspiriert.
Kontaktiert werden kann Angus Tsui per E-Mail unter: @email
Die Auszeichnung „Most Promising Student Award" ging an die Kollektion „Fragment“ von Kelvin Wan. Der Nachwuchsdesigner ließ sich von eher Ungewöhnlichem für die Mode der Zukunft inspirieren: „Die Kirchenfester in Europa haben mich fasziniert. Sie bestehen aus verschiedenen Glasteilen, die perfekt zusammen passen. Obwohl das Glas unterschiedliche Farben hat, ist es doch harmonisch", schwärmt Wan.
Das Design der Fenster spiegelt Wan in seinen Entwürfen wider: Der Nachwuchsdesigner kreiert Kleider, die von großen farbenfrohen Mustern geprägt sind. Seine idealen Kundinnen, so Wan, seien junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren. Die Muster entwirft er aus übrig gebliebenen Stoffresten und greift dabei alle Stoffe einer Kollektion auf. Das Ergebnis sind harmonische, in sich geschlossene Kollektionen. „Meine Kollektion soll für gute Laune bei den Käufern sorgen. Umweltschutz soll Spaß machen", so der Hongkonger.
Ökologische Mode ist für Wan, dessen Vorbild ebenfalls die italienische Designerin Orsola De Castro ist, Herzensangelegenheit: „Nachhaltige Lösungen werden immer wichtiger. Zuletzt hat es so viele Naturkatastrophen gegeben und wir müssen unsere Umwelt schützen, wenn wir unsere Heimat erhalten wollen. Das ist eine Sache, die jeder machen kann. Als Student ist der Entwurf ökologischer Mode für mich der einfachste Weg, um zu zeigen, dass man etwas verändern kann", so Wan.
Wan hofft ebenfalls, seine Entwürfe in der Zukunft unter dem Dach einer eigenen Marke zu vertreiben. Aktuell arbeitet er als Designer bei einem Bekleidungsunternehmen und studiert parallel Fashion Design am The Hong Kong Design Institute. Dort will er im kommenden Jahr seinen Abschluss machen. 2008 hat Wan bereits ein Kunststudium in Neuseeland abgeschlossen und im Anschluss zwei Jahre lang Werbung in Hongkong studiert. Von Hongkong als Fashion-Standort ist Wan überzeugt: „Wenn wir den Trend für nachhaltige Mode hier etablieren können, haben wir die Chance, zum Vorbild für andere asiatische Länder zu werden."
Kontaktiert werden kann Kelvin Wan per E-Mail unter: @email
Ansprechpartner für die Redaktion:
Christiane Koesling, HKTDC
Kreuzerhohl 5-7
60439 Frankfurt, Germany
Tel: 069 - 9 57 72 - 161
Fax: 069 - 9 57 72 - 200
E-Mail: @email
Informationen im Internet: http://www.hktdc.com/
Geschäftskontakte: http://businessmatching.hktdc.com